Fundamentale Probleme

Tesla-Aktie im Krisenmodus: Politische Eskapaden, sinkende Verkäufe - nächste Bewährungsprobe steht bevor

15.07.25 18:24 Uhr

NASDAQ-Aktie Tesla tiefer im Abwärtsstrudel, als viele glauben - politische Turbulenzen und Absatzschwäche | finanzen.net

Zwischen politischen Eskapaden und schwächelnden Verkaufszahlen steht Elon Musks Tesla vor tiefgreifenden Herausforderungen.

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• Tesla wegen Musks öffentlichen Eskapaden und Verkaufszahlen unter Druck
• Weiterer Gewinntreiber gefährdet
• Experten und Teslabullen uneins

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Tesla unter Druck

Die einst enge freundschaftliche Beziehung zwischen Tesla-Chef Elon Musk und dem US-Präsidenten Donald Trump hat im Sommer 2025 einen deutlichen Bruch erfahren. Während Musk in der Vergangenheit als enger Unterstützer des Republikaners galt, eskalierte die Situation nach seiner öffentlichen Kritik an Trumps "Big Beautiful Bill" deutlich. Zuletzt ergab sich aus dem Konflikt, dass Musk nun selbst in die Politik einsteigt und seine eigene Partei angekündigt hat.

Doch Tesla steht vor tiefgreifenden Herausforderungen, die über den öffentlichen Schlagabtausch zwischen CEO Elon Musk und Präsident Donald Trump hinausgehen. Während ihre politische Auseinandersetzung in den sozialen Medien immer wieder für Schlagzeilen sorgt, trüben sich Umsatz- und Gewinnperspektiven des Unternehmens deutlich ein - unabhängig von Musks politischen Aktivitäten.

Gewinntreiber gefährdet

Die Analysten von William Blair haben ihre Einschätzung für die Tesla-Aktie auf "Marktperform" gesenkt und zugleich ihre Gewinnerwartungen zurückgeschraubt - und das nicht nur wegen Elon Musks politischer Eskapaden. Vielmehr trüben neue gesetzliche Rahmenbedingungen und ein nachlassender Absatz die Geschäftsaussichten des Elektroautobauers, so CNN.

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Besonders kritisch bewerten die Analysten die Auswirkungen des von der US-Regierung beschlossenen Steuer- und Haushaltsgesetzes, das sowohl die Steuergutschrift in Höhe von 7.500 US-Dollar für Elektroautokäufer als auch Strafzahlungen für Emissionsüberschreitungen abschafft. Letztere führten bislang dazu, dass Autohersteller mit hohem CO2-Ausstoß sogenannte "Regulierungsgutschriften" von Tesla erwerben mussten. Diese Verkäufe bescherten Tesla seit 2019 über zehn Milliarden US-Dollar Gewinn. Ohne diese Zusatzeinnahmen hätte das Unternehmen erst 2021 einen positiven Jahresüberschuss erzielt - und wäre im ersten Quartal 2025 bereits wieder in die Verlustzone gerutscht.

Musk selbst betonte unterdessen die Zukunftsperspektiven des Unternehmens in den Bereichen Robotik, künstliche Intelligenz und autonome Mobilität. Doch Teslas Robotaxi-Projekt steckt noch in den Kinderschuhen. Dem Konkurrenten Waymo gelingt derweil bereits der Ausbau.

Gleichzeitig verliert Tesla spürbar an Marktanteil. In den ersten beiden Quartalen 2025 gingen die weltweiten Verkaufszahlen um jeweils 13 Prozent zurück - und das in einem Umfeld wachsender Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Vor allem durch den zunehmenden Wettbewerb etablierter Hersteller und die massive Expansion chinesischer Anbieter wie BYD gerät Tesla unter Druck.

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Mit dem Auslaufen der Steuergutschrift Anfang Oktober dürfte sich die Nachfrage noch weiter abschwächen. Tesla warnte bereits vor dem Effekt und riet in einem Social-Media-Beitrag davon ab, Autokäufe aufzuschieben - ganz im Sinne von "Man lebt nur einmal".

Experten gespalten

Unter Experten und Teslabullen zeigt sich unterdessen ein gemischtes Bild hinsichtlich Musks politischem Engagement. Viele Analysten zeigen sich zunehmend besorgt, insbesondere angesichts seiner Ankündigung, eine eigene Partei gründen zu wollen.

Der Wedbush-Analyst Dan Ives warnte, Tesla stehe an einem kritischen Punkt seiner Unternehmensentwicklung - vor allem mit Blick auf autonomes Fahren und Robotik - und Musk müsse sich wieder stärker auf das Tagesgeschäft konzentrieren. Er forderte den Tesla-Vorstand auf, klare Regeln für Musks politische Aktivitäten zu definieren. "Er hat es geschafft, alle zu verprellen, was viele für unmöglich hielten, aber er hat es tatsächlich geschafft", sagte Ives gegenüber CNN. "Und das Problem ist, dass diese Seifenoper einfach immer weitergeht." Dennoch hält der Tesla-Bulle weiter an seiner Kaufempfehlung fest.

Tesla-Bullin Cathie Wood von ARK Invest sieht die aktuellen Kontroversen um Elon Musk deutlich gelassener. Trotz politischer Schlagzeilen zähle Tesla weiterhin zu den Top-Positionen mehrerer ARK-ETFs. Wood betont, dass Tesla längst mehr sei als ein Elektroautobauer - insbesondere im Bereich Robotaxis verfüge das Unternehmen über großes Wachstumspotenzial.
Auch Musks andere Firmen wie SpaceX, Neuralink und xAI hält Wood für vielversprechend und verweist auf deren technologische Führungsposition. Der Erfolg liege nicht nur an Musk selbst, sondern auch an den Talenten, die er anziehe. Politische Themen blendet ARK bewusst aus. Musk sei nun weniger abgelenkt und fokussiere sich wieder stärker auf operative Ziele.

Auch via TipRanks zeigen sich die Experten uneins. Aus insgesamt 35 Analystenratings ergibt sich für Tesla eine Halteempfehlung (13x buy, 13x hold, 9x sell). Das durchschnittliche Kursziel liegt derweil mit 293,38 US-Dollar ganze 6,42 Prozent unter dem letzten Schlusskurs von 316,97 US-Dollar (Stand: 14.07.2025).

Musk selbst betonte laut CNN kürzlich öffentlich, sich wieder stärker auf Tesla fokussieren zu wollen. Dennoch bleiben Zweifel bestehen, ob sich sein Engagement tatsächlich in diese Richtung verlagern und wie sich dies auf die Papiere von Tesla auswirken werde.

Redaktion finanzen.net

Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

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Bildquellen: Nadezda Murmakova / Shutterstock.com, Zigres / Shutterstock.com

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