Facebook: Zuckerberg will die ganze Welt vernetzen

Um das Tempo zu erhöhen und die Gewinne von morgen zu sichern, investiert der Konzern Milliarden. Die Börse zeigt sich leicht verunsichert.
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von Florian Westermann, Euro am Sonntag
Wer bremst, verliert. Nirgendwo auf der Welt trifft das mehr zu als im Silicon Valley, dem Herzen der amerikanischen Technologiebranche. Das weiß auch Mark Zuckerberg. Der Gründer, Chef und Großaktionär des mit 1,4 Milliarden aktiven Nutzern weltgrößten sozialen Netzwerks Facebook investiert deswegen immense Summen, um sein Unternehmen sicher in der Überholspur zu halten.
Zuckerberg, der oft T-Shirt und Kapuzen-Pullover trägt, kann es sich leisten. Im vierten Quartal steigerte Facebook den Umsatz dank kräftig gestiegener Werbeeinnahmen vor allem auf mobilen Geräten um 49 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar. Auch der aufkommende Videoboom auf der Plattform, den Facebook für Werbezwecke nutzt, spielte den Amerikanern in die Hände. Der bereinigte Gewinn schoss um 86 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar regelrecht in die Höhe. Die Erwartungen der Analysten übertrafen die Kalifornier deutlich.
Bei den Anlegern wollte trotzdem nicht so recht Freude aufkommen - ein Kursfeuerwerk blieb aus. Grund sind die gestiegenen Kosten. Die Ausgaben kletterten um 87 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar. Selbst Sonderausgaben etwa für aktienorientierte Vergütungsprogramme und die damit verbundenen Steuern herausgerechnet, stiegen die Ausgaben um 50 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar. Ein Umstand, auf den Zuckerberg bereits im vergangenen Jahr hingewiesen hatte. Damals kündigte der 30-jährige Self-Made-Milliardär an, die Investitionen in diesem Jahr massiv steigern zu wollen. Finanzchef Dave Wehner sprach bei der Präsentation der Quartalszahlen von einer Größenordnung von 50 bis 65 Prozent auf bereinigter Basis und ruderte damit gegenüber früheren Schätzungen etwas zurück. Die Mittel sollen unter anderem in die Kurznachrichtendienste und neue Technologien, etwa die künstliche Intelligenz, fließen. Genaue Details blieb der Konzern aber schuldig. Auch dass Zuckerberg den Geldhahn schon im vierten Quartal voll aufdreht, erwischte viele Anleger auf dem falschen Fuß.
Um sich die Konkurrenz vom Leib zu halten, steckt Zuckerberg viel Geld in Forschung und Entwicklung. "Wir wollen aggressiv investieren", sagt auch Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg. Facebook muss einen Weg finden, um Töchter wie den teuer eingekauften Kurznachrichtendienst WhatsApp, die mobile Foto-und Videoplattform Instagram oder den 3-D-Brillenspezialisten Oculus VR profitabel zu machen.
Die Jugend läuft weg
Aber nicht nur das: Obwohl Facebook nach wie populär ist - im vierten Quartal kamen auf Jahressicht 165 Millionen aktive Nutzer dazu -, wenden sich immer mehr junge Menschen von dem Netzwerk ab. Seit 2011 verlor Facebook in den USA rund 3,3 Millionen Teenager, schätzen die Marktforscher von iStrategyLabs. Langfristig kann das zu einem ernsten Problem werden. Zuckerberg steuert gegen, indem er neue Dienste wie den Kurznachrichtendienst Facebook Messenger oder Slingshot forciert. Mit Slingshot zielt der Facebook-Chef direkt auf den bei Jugendlichen äußerst beliebten Kurznachrichtendienst Snapchat, der Mitteilungen schon wenige Sekunden nach dem Lesen automatisch löscht. Es ist ein weiterer Versuch, das Geschäftsmodell breiter aufzustellen. Zu den tragenden Säulen in Zuckerbergs Plan, in den kommenden zehn Jahren "die gesamte Welt" miteinander zu vernetzen, zählen aber vor allem WhatsApp und Facebook Messenger. Hunderte Millionen neue Nutzer will der Jungmanager in den kommenden fünf Jahren gewinnen. WhatsApp und der Facebook Messenger sollen dann "unverzichtbare Dienste in der Welt sein und einen wichtigen Geschäftsbeitrag beisteuern", sagt der Facebook-Chef. Schon heute nutzen rund 1,2 Milliarden Menschen die beiden Dienste.Neue Produkte aufzubauen dauere eben, sagt Zuckerberg. Genau das hört man im schnelllebigen Silicon Valley nicht gern. Was viele verkennen: Zuckerbergs Investitionsprogramm wirkt wie ein Turbo auf zukünftige Gewinne.
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Bildquellen: lev radin / Shutterstock.com, Frederic Legrand - COMEO / Shutterstock.com
Nachrichten zu Meta Platforms (ex Facebook)
Analysen zu Meta Platforms (ex Facebook)
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06.05.2025 | Meta Platforms (ex Facebook) Kaufen | DZ BANK | |
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01.05.2025 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | Jefferies & Company Inc. | |
01.05.2025 | Meta Platforms (ex Facebook) Outperform | RBC Capital Markets | |
01.05.2025 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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06.05.2025 | Meta Platforms (ex Facebook) Kaufen | DZ BANK | |
01.05.2025 | Meta Platforms (ex Facebook) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
01.05.2025 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | Jefferies & Company Inc. | |
01.05.2025 | Meta Platforms (ex Facebook) Outperform | RBC Capital Markets | |
01.05.2025 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | UBS AG |
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02.02.2023 | Meta Platforms (ex Facebook) Halten | DZ BANK | |
27.10.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
28.07.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
21.07.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
29.06.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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12.05.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Hold | HSBC | |
05.12.2019 | Facebook Reduce | HSBC | |
31.01.2019 | Facebook Sell | Pivotal Research Group | |
31.10.2018 | Facebook Sell | Pivotal Research Group | |
12.10.2018 | Facebook Sell | Pivotal Research Group |
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