MÄRKTE EUROPA/Neue Trump-Zölle belasten - Gerresheimer brechen ein
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DOW JONES--Der europäische Aktienmarkt ist mit leichten Abgaben in die neue Woche gestartet. Der DAX verlor 0,3 Prozent auf 23.931 Punkte, schloss damit aber klar über dem Tagestief von 23.740 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,2 Prozent auf 5.356 Punkte nach. Die erratische Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump drückte auf die Stimmung. Nun hat er eine Verdopplung der Zölle auf Importe von Stahl und Aluminium auf 50 Prozent ab 4. Juni angekündigt. "Es vergeht einfach kaum ein Tag ohne eine neue Zoll-Nachrichten aus dem Weißen Haus", sagte Thomas Altmann von QC Partners. "Und so lange das so bleibt, wird die Nervosität an den Märkten hoch bleiben", ergänzte er. Thyssenkrupp verloren 0,8 Prozent, Salzgitter gaben um 0,1 Prozent nach.
An der polnischen Börse in Warschau ging es um 0,6 Prozent nach unten, nachdem der rechtskonservative Karol Nawrocki die Präsidentenwahl gewonnen hat. Sein Wahlsieg gilt als Niederlage für den EU-freundlichen Kurs von Regierungschef Donald Tusk. Unter anderem dürfte sich die Auszahlung von EU-Mitteln, von denen Polen in den vergangenen Jahren stark profitierte, angesichts des Konfliktes der PiS-Partei mit der EU-Kommission weiter verzögern, kommentierte die Commerzbank.
An den Anleihemärkten steigen die Renditen
Staatsanleihen wurden ebenfalls verkauft, die Marktztinsen stiegen also, auch wenn am Donnerstag fest mit einer Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) gerechnet wird. "Große Sorgen macht man sich, wenn bekannte Namen wie Jamie Dimon vor Krisen warnen", hieß es im Handel. Der Chef von JP Morgan hatte gewarnt, dass der US-Anleihemarkt unter Druck geraten könnte angesichts der galoppierenden US-Verschuldung. Am Devisenmarkt reagierte der Dollar auf breiter Front mit Schwäche auf den neuesten Zoll-Coup. Der Euro zog auf 1,1424 Dollar an.
Mit Blick auf die einzelnen Branchen zählten Technologie- (-0,8%) sowie Automobiltitel (-2,1%) zu den Hauptverlierern. Der Stoxx-Subindex der Öl- und Gaswerte stieg dagegen um 1,4 Prozent, weil die Ölpreise stark zulegten um mehr als 3 Prozent. Zwar hat die Opec+ am Wochenende ab Juli eine höhere Förderung beschlossen. Dies war aber bereits erwartet und in den Preisen vorweggenommen worden. Treibend wirkten geopolitische Entwicklungen. Zum einen hat die Ukraine einen erfolgreichen militärischen Schlag gegen die russische Luftflotte geführt, zum anderen berichtete das Wall Street Journal von einem vertraulichen Bericht der Atomenergiebehörde, wonach Iran trotz der Gespräche zwischen Washington und Teheran über ein neues Atomabkommen weiterhin hochangereichertes Uran herstellt.
Auf den militärischen Schlag der Ukraine reagierten Rüstungsaktien mit Aufschlägen. Am Nachmittag trübte sich die Stimmung aber etwas ein wegen eines Spiegel-Artikels. Dort war von Gedankenspielen in Brüssel über Sondersteuern für Rüstungskonzerne die Rede. Auf diesem Wege sollen die Milliardengewinne in der Branche anteilig abgeschöpft werden. Rheinmetall verloren 3,5 Prozent. Renk schlossen aber 4 Prozent fester und Hensoldt sogar 8 Prozent, schlossen damit aber klar unter den Hochs. Leonardo gaben in Mailand 1 Prozent nach.
Das Kering-Papier verlor 0,6 Prozent. Die Aktie könnte am Abend ihren Platz im Euro-Stoxx-50 an Rheinmetall verlieren. Allerdings gaben auch andere Luxusaktien nach, nachdem aus dem wichtigsten Abnehmerland China wenig überzeugende Einkaufsmanagerindizes berichtet wurden. Für LVMH geht es an der Pariser Börse um 0,2 Prozent nach unten.
Abwärts ging es für die Aktien von Werbeagenturen auf einen Bericht im "Wall Street Journal". Laut diesem plant Meta bis Ende nächsten Jahres ein KI-basiertes Werbekonzept für Kunden. Die KI soll in der Lage sein, Werbekampagnen vollautomatisch zu generieren. Für die etablierten Player im Markt wären das keine guten Nachrichten. WPP gaben um 2,9 Prozent nach, Publicis schlossen 3,8 Prozent tiefer.
Sanofi mit Milliardenzukauf
Sanofi fielen um 1,8 Prozent, nachdem die Aktie nach einem Studienmisserfolg am Freitag schon deutlich nachgegeben hatte. Grund war nun die Ankündigung des Kaufs von Blueprint Medicines für 9,5 Milliarden Dollar. "Sanofi will alles in Cash zahlen und dazu gibt es noch weitere Meilenstein-Zahlungen an Altaktionäre", sagte ein Händler. Dies sehe teuer aus. Novartis gewannen dagegen 1,1 Prozent nach einem Studienerfolg bei einem Krebsmittel.
Gerresheimer stürzten nach einer Gewinnwarnung für 2025 um 22,9 Prozent ab. Der Kurs des Wettbewerbers Schott Pharma lag 1,1 Prozent hinten, der des Laborausstatters Sartorius 2,8 Prozent. Der Übernahmeinteressent KKR hat ein höheres Angebot für Datagroup in Aussicht gestellt, gekoppelt an die Höhe der Annahmeschwelle. Der Kurs legte um 2,7 Prozent zu auf 57,30 Euro.
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Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn*
ESTX 50 PR.EUR 5.355,56 -0,2% +9,6%
Stoxx-50 4.530,38 -0,0% +5,2%
Stoxx-600 547,92 -0,1% +8,1%
XETRA-DAX 23.930,67 -0,3% +20,5%
CAC-40 Paris 7.737,20 -0,2% +5,0%
AEX Amsterdam 918,36 -0,5% +5,0%
ATHEX-20 Athen 4.558,03 -0,4% +28,2%
BEL-20 Bruessel 4.506,83 +0,1% +5,6%
BUX Budapest 96.182,18 +0,5% +20,6%
OMXH-25 Helsinki 4.726,68 -0,1% +9,6%
OMXC-20 Kopenhagen 1.835,26 +2,5% -14,8%
PSI 20 Lissabon 7.425,73 +0,5% +15,9%
IBEX-35 Madrid 14.202,80 +0,4% +22,1%
FTSE-MIB Mailand 39.984,15 0,0% +17,3%
OBX Oslo 1.493,11 +0,6% +11,6%
PX Prag 2.162,91 +0,7% +22,1%
OMXS-30 Stockholm 2.481,28 -0,6% +0,5%
WIG-20 Warschau 2.755,26 -0,6% +26,5%
ATX Wien 4.436,47 +0,2% +20,9%
SMI Zuerich 12.198,18 -0,2% +5,4%
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:07 % YTD
EUR/USD 1,1424 +0,6% 1,1352 1,1356 +9,6%
EUR/JPY 163,16 -0,1% 163,27 163,75 +0,3%
EUR/CHF 0,9339 -0,1% 0,9347 0,9333 -0,1%
EUR/GBP 0,8437 +0,0% 0,8436 0,8422 +2,0%
USD/JPY 142,82 -0,7% 143,80 144,20 -8,5%
GBP/USD 1,3540 +0,6% 1,3456 1,3483 +7,5%
USD/CNY 7,1897 +0,1% 7,1844 7,1891 -0,3%
USD/CNH 7,2109 +0,1% 7,2038 7,2004 -1,7%
AUS/USD 0,6489 +0,8% 0,6435 0,6436 +3,9%
Bitcoin/USD 104.370,90 -1,1% 105.517,85 105.624,60 +12,2%
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 62,88 60,73 +3,5% 2,15 -15,6%
Brent/ICE 64,91 62,61 +3,7% 2,30 -16,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold 3375,38 3289,37 +2,6% 86,01 +25,3%
Silber 30,15 29,05 +3,8% 1,10 +4,1%
Platin 937,12 931,98 +0,6% 5,14 +6,5%
Kupfer 4,86 4,68 +4,0% 0,19 +19,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
(Angaben ohne Gewaehr)
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
June 02, 2025 12:19 ET (16:19 GMT)
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu Gerresheimer AG
Analysen zu Gerresheimer AG
Datum | Rating | Analyst | |
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08:01 | Gerresheimer Buy | Jefferies & Company Inc. | |
08:01 | Gerresheimer Underperform | Bernstein Research | |
08:01 | Gerresheimer Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
03.06.2025 | Gerresheimer Buy | Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG | |
03.06.2025 | Gerresheimer Overweight | Barclays Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
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08:01 | Gerresheimer Buy | Jefferies & Company Inc. | |
03.06.2025 | Gerresheimer Buy | Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG | |
03.06.2025 | Gerresheimer Overweight | Barclays Capital | |
03.06.2025 | Gerresheimer Buy | UBS AG | |
03.06.2025 | Gerresheimer Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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08:01 | Gerresheimer Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
03.06.2025 | Gerresheimer Hold | Warburg Research | |
03.06.2025 | Gerresheimer Hold | Deutsche Bank AG | |
02.06.2025 | Gerresheimer Halten | DZ BANK | |
13.12.2024 | Gerresheimer Halten | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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08:01 | Gerresheimer Underperform | Bernstein Research | |
09.04.2021 | Gerresheimer Verkaufen | Independent Research GmbH | |
19.02.2021 | Gerresheimer Verkaufen | Independent Research GmbH | |
11.12.2020 | Gerresheimer Verkaufen | Independent Research GmbH | |
09.12.2020 | Gerresheimer Reduce | Kepler Cheuvreux |
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