Märkte weiterhin im Bann der Zölle
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Ulrich Kirstein mit dem Marktbericht von gettex
Börsen-Jo-Jo: Die deutschen Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche von ihrem Rücksetzer der Vorwoche erholt und wieder nach oben bewegt. Verantwortlich dafür war vor allem der Aufschub der angedrohten Zölle durch US-Präsident Donald Trump, der die Anleger zu Ende der Vorwoche mit den neuen Zolldrohungen schockiert hatte.
Rückblick: Hoffnung auf Verhandlungen
In der vergangenen Woche überwog dann wieder die Überzeugung an den Märkten, dass sich die Konflikte letztlich auf dem Verhandlungsweg werden lösen lassen. Die Entscheidung eines US-Bundesgerichts, wonach Trump nicht die Befugnis habe, weitreichende Zölle unter Berufung auf ein Notstandsgesetz zu verhängen, sorgte dagegen eher für zusätzliche Unruhe, da die Entscheidung nicht für alle Zölle galt, die US-Regierung in Berufung ging und somit nach Einschätzung von Beobachtern die Unklarheit wuchs. Unterstützung für die Aktienbörsen brachten neue Inflationszahlen aus Deutschland, die mit 2,1 Prozent nur leicht über der Zielmarke der EU-Notenbanker lagen. Damit könnte die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen weiter senken, hieß es. Zu Ende der Handelswoche verlief der Handel wegen des Feier- und Brückentags recht ruhig.
Leichte Gewinne im Dax
Der Dax, der am vergangenen Mittwoch im Verlauf bei knapp 24.326 Zählern ein neues Rekordhoch markiert hatte, legte im Wochenvergleich letztlich um 1,6 Prozent zu auf 23.997,48 Punkte. Der MDax stieg um 2,3 Prozent auf 30.594,39 Zähler. Der TecDax zog um 1,9 Prozent an auf 3.846,85 Punkte.
Größte Wochengewinner im Dax waren einmal mehr die Titel von Rheinmetall, die neue Rekordmarken erreichten und unter dem Strich um 5,7 Prozent zulegten. Die Erwartung weiter steigender Rüstungsausgaben der Nato-Staaten sorgten hier für anhaltenden Auftrieb. Im MDax kletterte der Kurs von Hensoldt vor diesem Hintergrund sogar um 16,7 Prozent, was die Spitzenposition unter den Index-Wochengewinnern bedeutete. Die Papiere von Gerresheimer verteuerten sich um 8,3 Prozent, hier trieben Berichte über eine mögliche Übernahme durch Finanzinvestoren.
Anleihen: Im Auftrieb
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche bei schwankendem Verlauf gestiegen. Vor allem die Erwartungen, dass die EZB angesichts rückläufiger beziehungsweise stagnierender Inflationsraten in etlichen Euro-Ländern ihre Zinsen weiter senken könnte, sorgte für Auftrieb bei den Notierungen der Bundespapiere. Zusätzliche Unterstützung brachten die anhaltenden Unsicherheiten bezüglich der Zollkonflikte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel im Wochenvergleich von 2,61 auf 2,51 Prozent. Die Umlaufrendite ging von 2,49 auf 2,40 Prozent zurück.
USA: Erholt und zugelegt
Die US-Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche erholt und wieder zugelegt. Hauptthema waren auch hier Zölle, vor allem die Entscheidung des US-Bundesgerichts sowie die Vorwürfe Donald Trumps gegenüber China, die Vereinbarung, die zum Aussetzen der Zölle geführt hatte, nicht einzuhalten. Letztlich überwog unter den Anlegern aber die Zuversicht. Der Dow-Jones-Index legte im Wochenvergleich um 1,6 Prozent zu auf 42.270,07 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 verbesserte sich um 1,9 Prozent auf 5.911,69 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100 rückte um 2,0 Prozent vor auf 21.340,99 Punkte.
Ausblick: Zölle bleiben Thema Nummer eins
Auch in der aktuellen Woche dürfte das Thema Zölle eine Hauptrolle an den deutschen Aktienbörsen spielen. Nach der Aussetzung vieler Zölle durch ein US-Bundesgericht, der vorläufigen Wiedereinsetzung dieser Zölle durch ein Berufungsgericht, den neuen Vorwürfen von US-Präsident Trump gegen China sowie den jüngsten Ankündigungen von Zusatzabgaben auf Stahl dürften Unklarheit und Unsicherheit in Bezug auf dieses Thema groß sein. Die Weltwirtschaft belasten dürften die Zollkonflikte auf jeden Fall, selbst wenn in einigen Fällen sogenannte "Deals" das Schlimmste verhindern könnten, sagen Analysten.
EZB-Ratssitzung …
Auf der anderen Seite könnten die Verunsicherung und die wirtschaftliche Schwäche aber dämpfend auf die Inflationsraten, heißt es weiter. Dies waren zuletzt in der Eurozone zurückgegangen oder stabil geblieben, weswegen viele Marktteilnehmer von der EZB in der aktuellen Woche eine Leitzinssenkung um 0,25 Basispunkte erwarten. Eine solche dürfte in die Kurse vielfach eingepreist sein, was allerdings das Potenzial für Enttäuschungen hat, falls die Zinsreduktion nicht kommen sollte.
…und weitere Indikatoren
Neben der EZB-Ratssitzung steht auch noch eine Reihe von Konjunkturdaten, die das Marktgeschehen beeinflussen könnten, auf der Agenda. Zu den wichtigsten gehören Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und den USA, Werkaufträge und Industrieproduktion in Deutschland sowie vor allem der Arbeitsmarktbericht aus den USA. Dieser dürfte auch auf seine mögliche Wirkung auf die weitere Geldpolitik der US-Notenbank Fed hin analysiert werden. Hinweise auf deren aktuelle Einschätzung der konjunkturellen Lage liefert zudem ihr Beige Book. Bereits Handfestes zum Thema Geldpolitik kommt außer von der EZB in den kommenden Tagen auch von der Bank of Canada, die ebenfalls über ihre Zinsen entscheidet.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 02.06.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA
Dienstag, 03.06.: Verbraucherpreise in der Eurozone; Arbeitslosenzahlen für die Eurozone; Auftragseingänge der Industrie in den USA; Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA
Mittwoch, 04.06.: Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; ADP-Arbeitsmarktbericht (USA); ISM-Index für das nicht-produzierende Gewerbe in den USA; Beige Book der US-Notenbank; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Canada
Donnerstag, 05.06.: Werkaufträge in Deutschland; Ergebnis der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank
Freitag, 06.06.: Industrieproduktion in Deutschland; Handelsbilanz Deutschlands; Bruttoinlandsprodukt der Eurozone; Einzelhandelsumsätze in der Eurozone; Erzeugerpreise in der Eurozone; US-Arbeitsmarktbericht
Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.
Nachrichten zu Rheinmetall AG
Analysen zu Rheinmetall AG
Datum | Rating | Analyst | |
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02.06.2025 | Rheinmetall Buy | UBS AG | |
02.06.2025 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
30.05.2025 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG | |
28.05.2025 | Rheinmetall Buy | UBS AG | |
28.05.2025 | Rheinmetall Buy | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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02.06.2025 | Rheinmetall Buy | UBS AG | |
02.06.2025 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
30.05.2025 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG | |
28.05.2025 | Rheinmetall Buy | UBS AG | |
28.05.2025 | Rheinmetall Buy | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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09.05.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
29.04.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
26.03.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
04.03.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
21.02.2025 | Rheinmetall Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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14.06.2019 | Rheinmetall Reduce | Oddo BHF | |
25.01.2017 | Rheinmetall Sell | Deutsche Bank AG | |
06.11.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
12.08.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
01.06.2015 | Rheinmetall verkaufen | Credit Suisse Group |
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