OTS: Verband der Chemischen Industrie (VCI) / Quartalsbericht 3/2025 zur Lage ...

11.11.25 08:54 Uhr

Quartalsbericht 3/2025 zur Lage der chemisch-pharmazeutischen

Industrie / Herbstdepression im Chemie- und Pharmageschäft

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Frankfurt/Main (ots) -

- Produktion im Rückwärtsgang

- Hohe Kosten, sinkende Preise, Erträge unter Druck

- Umsatzrückgang - besonders stark im Auslandsgeschäft

- Ausblick: 2025 ohne Happy End

Die Bilanz des dritten Quartals 2025 sieht für viele Vertreter der deutschen

Chemie- und Pharmaindustrie bitter aus. Die wirtschaftliche Lage hat sich weiter

verschlechtert: Produktion, Preise und Umsätze gingen erneut zurück. Die

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Kapazitätsauslastung blieb deutlich unter der Rentabilitätsschwelle. Die Chemie

leidet weiter unter einer schwachen Industriekonjunktur, weltweiten

Überkapazitäten und hohen Standortkosten. Besorgniserregend ist die Schwäche der

Branche im wichtigen Exportgeschäft. Auf Märkten außerhalb Europas gingen die

Umsätze deutlich zurück und das Europageschäft stagnierte. Die Chemie profitiert

immer weniger vom Wachstum in anderen Ländern. Eine Besserung ist kurzfristig

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nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Geschäftserwartungen trübten sich ein.

Auch Pharma mit Problemen

Auch bei Pharma lief es zuletzt nicht mehr rund. Preis- und Kostendruck im

Inland sowie höhere Zölle und Zolldrohungen im wichtigen US-Markt bremsen das

Geschäft.

VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup kommentiert: "Die Industrie

taumelt Richtung Jahresende. Gerade in der Chemie hakt es an allen Ecken.

Produktion, Umsatz, Preise, Auslastung: Alles steht im Minus. Die

Bundesregierung ist sich dem Ernst der Lage bewusst. Sie hat aber trotz

Sondervermögen und einiger wirtschaftspolitischer Kurskorrekturen nicht für eine

wirtschaftliche Trendwende gesorgt. Aufbruchstimmung? Fehlanzeige. Aber nicht

nur die Chemie kämpft. Auch im Pharmageschäft bröckelt die Zuversicht: Die

erratische US-Handelspolitik, Zölle, globaler Preisverfall - all das trifft auch

unsere Pharmastandorte. Was hilft, ist ein sofortiger industrieller

Befreiungsschlag. Passiert nichts, wird die Industrie am Standort Deutschland

zwischen Transformationskosten und Bürokratie weiter zerrieben. Der Knock-out

rückt immer näher."

Die Zahlen im Überblick

- Prognose: Eine Wende zum Besseren zeichnet sich nicht ab. Für das Gesamtjahr

2025 erwartet der VCI deshalb weiterhin bestenfalls eine Stagnation der

Produktion von Chemie und Pharma. Während die Chemieproduktion voraussichtlich

um 2 Prozent sinkt, kann die Pharmaindustrie diesen Rückgang teilweise

kompensieren. Aufgrund leicht rückläufiger Preise wird der Gesamtumsatz der

Branche um etwa 1 Prozent auf 221 Milliarden Euro zurückgehen.

- Die Unternehmen drosselten erneut die Produktion. Diese sank im dritten

Quartal 2025 im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent. Sie lag damit 1,5

Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Nur noch 70 Prozent der Kapazitäten in

der Chemie waren ausgelastet.

- Kosten und Preise: Trotz weiterhin hoher Kostenbelastung sanken die

Erzeugerpreise. Im Vergleich zum Vorquartal gingen die Preise der Branche um

0,6 Prozent zurück. Damit waren Chemikalien und Pharmazeutika 0,6 Prozent

günstiger als ein Jahr zuvor.

- Der Gesamtumsatz der Branche sank im Vergleich zum Vorquartal um 1,5 Prozent.

Mit einem Wert von 52,1 Milliarden Euro lag er 2,3 Prozent niedriger als 12

Monate zuvor.

Der VCI ist Europas größter Verband für Chemie und Pharma. Mit seinen 23 Fach-

und 7 Landesverbänden repräsentiert er die Interessen von rund 2.300 Unternehmen

- vom Global Player bis zum hoch spezialisierten Mittelständler. Mit 240

Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2024 und mehr als 560.000 Beschäftigten in

Deutschland zählt die Branche zu den stärksten Treibern für Innovation,

Wohlstand und Zukunft. Für eine starke chemisch-pharmazeutische Industrie von

heute und morgen ist der VCI in Deutschland, in Europa und weltweit aktiv.

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