OTS: Verband der Chemischen Industrie (VCI) / Quartalsbericht 3/2025 zur Lage ...
Quartalsbericht 3/2025 zur Lage der chemisch-pharmazeutischen
Industrie / Herbstdepression im Chemie- und Pharmageschäft
Frankfurt/Main (ots) -
- Produktion im Rückwärtsgang
- Hohe Kosten, sinkende Preise, Erträge unter Druck
- Umsatzrückgang - besonders stark im Auslandsgeschäft
- Ausblick: 2025 ohne Happy End
Die Bilanz des dritten Quartals 2025 sieht für viele Vertreter der deutschen
Chemie- und Pharmaindustrie bitter aus. Die wirtschaftliche Lage hat sich weiter
verschlechtert: Produktion, Preise und Umsätze gingen erneut zurück. Die
Kapazitätsauslastung blieb deutlich unter der Rentabilitätsschwelle. Die Chemie
leidet weiter unter einer schwachen Industriekonjunktur, weltweiten
Überkapazitäten und hohen Standortkosten. Besorgniserregend ist die Schwäche der
Branche im wichtigen Exportgeschäft. Auf Märkten außerhalb Europas gingen die
Umsätze deutlich zurück und das Europageschäft stagnierte. Die Chemie profitiert
immer weniger vom Wachstum in anderen Ländern. Eine Besserung ist kurzfristig
nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Geschäftserwartungen trübten sich ein.
Auch Pharma mit Problemen
Auch bei Pharma lief es zuletzt nicht mehr rund. Preis- und Kostendruck im
Inland sowie höhere Zölle und Zolldrohungen im wichtigen US-Markt bremsen das
Geschäft.
VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup kommentiert: "Die Industrie
taumelt Richtung Jahresende. Gerade in der Chemie hakt es an allen Ecken.
Produktion, Umsatz, Preise, Auslastung: Alles steht im Minus. Die
Bundesregierung ist sich dem Ernst der Lage bewusst. Sie hat aber trotz
Sondervermögen und einiger wirtschaftspolitischer Kurskorrekturen nicht für eine
wirtschaftliche Trendwende gesorgt. Aufbruchstimmung? Fehlanzeige. Aber nicht
nur die Chemie kämpft. Auch im Pharmageschäft bröckelt die Zuversicht: Die
erratische US-Handelspolitik, Zölle, globaler Preisverfall - all das trifft auch
unsere Pharmastandorte. Was hilft, ist ein sofortiger industrieller
Befreiungsschlag. Passiert nichts, wird die Industrie am Standort Deutschland
zwischen Transformationskosten und Bürokratie weiter zerrieben. Der Knock-out
rückt immer näher."
Die Zahlen im Überblick
- Prognose: Eine Wende zum Besseren zeichnet sich nicht ab. Für das Gesamtjahr
2025 erwartet der VCI deshalb weiterhin bestenfalls eine Stagnation der
Produktion von Chemie und Pharma. Während die Chemieproduktion voraussichtlich
um 2 Prozent sinkt, kann die Pharmaindustrie diesen Rückgang teilweise
kompensieren. Aufgrund leicht rückläufiger Preise wird der Gesamtumsatz der
Branche um etwa 1 Prozent auf 221 Milliarden Euro zurückgehen.
- Die Unternehmen drosselten erneut die Produktion. Diese sank im dritten
Quartal 2025 im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent. Sie lag damit 1,5
Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Nur noch 70 Prozent der Kapazitäten in
der Chemie waren ausgelastet.
- Kosten und Preise: Trotz weiterhin hoher Kostenbelastung sanken die
Erzeugerpreise. Im Vergleich zum Vorquartal gingen die Preise der Branche um
0,6 Prozent zurück. Damit waren Chemikalien und Pharmazeutika 0,6 Prozent
günstiger als ein Jahr zuvor.
- Der Gesamtumsatz der Branche sank im Vergleich zum Vorquartal um 1,5 Prozent.
Mit einem Wert von 52,1 Milliarden Euro lag er 2,3 Prozent niedriger als 12
Monate zuvor.
Der VCI ist Europas größter Verband für Chemie und Pharma. Mit seinen 23 Fach-
und 7 Landesverbänden repräsentiert er die Interessen von rund 2.300 Unternehmen
- vom Global Player bis zum hoch spezialisierten Mittelständler. Mit 240
Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2024 und mehr als 560.000 Beschäftigten in
Deutschland zählt die Branche zu den stärksten Treibern für Innovation,
Wohlstand und Zukunft. Für eine starke chemisch-pharmazeutische Industrie von
heute und morgen ist der VCI in Deutschland, in Europa und weltweit aktiv.
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