Grammer: Auf die Sitze, fertig, los
Die Geschäfte beim Sitzhersteller Grammer laufen auf Hochtouren. 2011 nimmt die SDAX-Firma die Umsatzmilliarde ins Visier. In der günstigen Aktie steckt noch einiges an Kurspotenzial.
von Lars Winter, €uro am Sonntag
Jeder, der mit dem Auto fährt oder per Bahn reist, dürfte schon einmal mit Produkten der nordbayerischen Firma Grammer in Berührung gekommen sein.
Das Amberger Unternehmen ist Spezialist für Sitze und Sitzsysteme. Die Oberpfälzer beliefern fast alle großen Automobilhersteller, die Deutsche Bahn, regionale Verkehrsbetriebe, aber auch Hersteller von Land- und Forstmaschinen mit Fahrer- und Passagiersitzen und anderen Fahrzeugkomponenten. In der Automobilsparte, die gut zwei Drittel des Gesamtumsatzes abdeckt, kommen obendrein Kopfstützen, Mittelkonsolen, Armlehnen und Kindersitze von Grammer zum Einsatz.
Das Geschäft brummt. Nach einem krisenbedingt schwachen Vorjahr bescherte der rasante Aufschwung in der Automobilbranche Grammer 2010 kräftige Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Vorläufigen Schätzungen zufolge legten die Erlöse um gut 28 Prozent auf 929 Millionen Euro zu, das Ergebnis landete laut eigener Indikation bei rund 33 Millionen Euro. Damit lag Grammer über den Konsensprognosen des Marktes und deutlich über dem Ergebnis des Vorjahres. Zum Vergleich: 2009 musste die Firma einen Verlust von fast 24 Millionen Euro verdauen.
Wichtiger als das Zahlenwerk des Vorjahres und die Entwicklung im Krisenjahr 2009 ist für Börsianer freilich der Blick nach vorn. Und der dürfte trotz steigender Rohstoffpreise nach wie vor recht optimistisch ausfallen.
Am kommenden Mittwoch präsentiert der Automobilzulieferer das endgültige Zahlenwerk für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2010. Neben einer positiven Prognose für das laufende Jahr ist davon auszugehen, dass das Management mindestens das Erreichen der Umsatzmilliarde als Zielmarke ausgeben wird. Obendrein dürfte dank steigender Margen durch Produktneuheiten wie Sitze für Motorboote und die Markteinführung einer neuen Sitzgeneration für Lastwagen ein überproportionaler Ergebnisanstieg in Richtung 45 Millionen Euro herausspringen.
Für operativen Schwung sollten im laufenden Jahr zudem spätzyklische Branchen wie Agrar- und Baumaschinen sorgen, für die ein stärkeres Wachstum vorausgesagt wird. Läuft es auf dem Acker rund, springt in der Regel auch der Verkauf von Landmaschinen kräftig an. Das spielt auch dem Zulieferer in die Hände.
Vor allem im ersten Quartal dürfte sich die Auftragslage gut entwickeln, denn viele Landwirte bestellen zu Jahresbeginn neue Maschinen, um sie zum Saisonauftakt im Frühjahr einsetzen zu können. Obwohl dieser Geschäftsbereich nur rund 15 Prozent zum Umsatz beiträgt, ist er mit teilweise zweistelligen Margen deutlich profitabler als das stabile Brot-und-Butter-Geschäft im Automotive-Bereich. Die SDAX-Firma wird 2011 wohl nicht mehr ganz an das dynamische Wachstum des Vorjahres heranreichen, dennoch dürfte sich die Gesamtmarge weiter verbessern und den Gewinn nochmals ankurbeln.
Unterm Strich wird Grammer 2011 laut Schätzung von Analyst Christian Ludwig vom Bankhaus Lampe 2,50 Euro je Aktie verdienen. Damit wäre der Nebenwert mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter sieben halb so hoch bewertet wie der Branchendurchschnitt.
Kein Wunder, dass die Firma angesichts dieser günstigen Bewertung, der guten Wachstumsperspektiven und einer starken Marktstellung in Börsenkreisen momentan auch als heißer Übernahmekandidat gehandelt wird.
Investor-Info
Grammer
Positive Prognose
Am 30. März präsentiert der Sitzhersteller Grammer das Zahlenwerk für 2010. Analysten erwarten kräftige Zuwächse bei Umsatz und Gewinn und eine positive Prognose für 2011. Angesichts des boomenden Automobilgeschäfts und des Frühjahrsaufschwungs in der Agrar- und Bauwirtschaft dürfte das Management das Erreichen der Umsatzmilliarde und steigende Gewinne anpeilen. Die Aktie ist mit einem KGV von unter sieben günstig bewertet und verspricht noch viel Fantasie. Klarer Kauf.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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