Steyr Motors: Derbe Prognosesenkung - was nun?
SmartCaps ist ein Angebot des redaktionellen Partners StockXperts.
finanzen.net GmbH ist für die Inhalte dieses Artikels nicht verantwortlich.

Steyr Motors hat seine Jahresprognose deutlich gekappt und wurde dafür an der Börse abgestraft. Langfristig bleiben die Wachstumsaussichten jedoch beeindruckend, was dem Kurs mittelfristig erhebliches Erholungspotenzial bescheren könnte.
Überraschend deutlich hat die Steyr Motors AG ihre Prognose für das laufende Jahr gesenkt. Wie gestern mitgeteilt wurde, erwartet der Motorenhersteller für einsatzkritische Defense- und zivile Anwendungen für das laufende Jahr „nur“ noch ein Umsatzwachstum von 15 bis 25 Prozent auf 48 bis 52 Mio. Euro und eine bereinigte EBIT-Marge von circa 13 bis 16 Prozent. Bislang hatten die Österreicher noch einen Erlösanstieg von mindestens 40 Prozent und eine EBIT-Marge von über 20 Prozent in Aussicht gestellt.
Auftragsverschiebungen von Regierungskunden
Als wesentlicher Grund für die Planrevision wurde angeführt - ähnlich wie zuletzt auch bei anderen Defense-Anbietern -, dass es Verzögerungen bei einigen Aufträgen von internationalen Regierungskunden in zweistelliger Millionenhöhe gab. Zudem hätte es auch einen leichten Verzug bei Abrufen aus bereits bestehenden Vertragsverhältnissen gegeben, die sich voraussichtlich in das nächste Jahr verschieben.
Mittelfristplanung bestätigt
Die mittel- bis langfristigen Perspektiven sieht das Management durch die jüngsten Verzögerungen aber in keiner Weise angetastet. Vielmehr wurde noch einmal die Prognose für 2027 bekräftigt, die ein massives Wachstum des Umsatzes auf rund 140 Mio. Euro und des EBIT auf rund 40 Mio. Euro vorsieht. Untermauert wird dies durch einen Gesamtauftragsbestand, der aktuell schon bei mehr als 300 Mio. Euro liegt.
Weiteres Auftragspotenzial
Und darin sind noch nicht einmal die jüngsten, potenzialträchtigen Expansionsschritte eingeflossen: Allem voran die Zertifizierung nach dem C2-Emissionsstandard für den chinesischen Schiffbaumarkt sowie auch der Eintritt in das Geschäftsfeld der mobilen Energieversorgung mit einem neu entwickelten Stromgenerator (M12 Power Unit). Für beide Segmente erwartet Steyr ein zusätzliches Auftragspotenzial von jeweils mehr als 100 Mio. Euro bis 2030.
Deutlicher Bewertungsspielraum
Von daher liegt in dem kräftigen Abschlag von über 10 Prozent, den die Börse nach der Prognosesenkung auf den Aktienkurs von Steyr Motors vorgenommen hat, auch eine Chance. Denn bei einem Börsenwert von nunmehr noch rd. 215 Mio. Euro böte sich ein umso höheres Aufwärtspotenzial, wenn die Mittelfristprognose in etwa eingehalten werden kann, schließlich würde das KGV bis 2027 - ganz überschlägig gerechnet - dadurch auf unter 8 fallen. Zugleich ist der Vorstand nun aber auch in der Bringschuld, in punkto Kapitalmarktkommunikation und Prognosetreue künftig noch etwas mehr Verlässlichkeit draufzupacken.
Auch bei JDC sind die letzten Unternehmenszahlen nicht richtig gut angekommen, aber auch hier bietet sich Potenzial, nachdem das Management zuletzt die guten Aussichten für 2026 bekräftigt hat: zum Artikel
Einen Blick wert ist auch die Aktie von clearvise, wo der Wandel zu einer YieldCo eine Neubewertung einleiten könnte: zum Artikel
Autoren: Die SmartCaps-Redaktion. Über uns: Das Team von SmartCaps zählt seit mehr als zwei Jahrzehnten mit dem „Anlegerbrief“ zu den erfolgreichsten Nebenwerteinvestoren in Deutschland. Das Musterdepot des Anlegerbriefs hat seit 1999 eine Rendite von mehr als 3.027 Prozent oder 13,9 Prozent p.a. (Stand 15.11.25) erzielt. Mehr dazu finden Sie hier.