10.01.2019 20:54

Erst IBM, dann Apple - Buffetts Erfolgsbilanz leidet unter den Tech-Aktien

Tech-Dilemma: Erst IBM, dann Apple - Buffetts Erfolgsbilanz leidet unter den Tech-Aktien | Nachricht | finanzen.net
Tech-Dilemma
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Jahrzehntelang wandte sich Warren Buffett von diversen Investitionen in amerikanische Technologieunternehmen ab. Dass er dieses Paradigma längst aufgegeben hat, kommt ihn und seine Berkshire Hathaway-Aktionäre nun jedoch teuer zu stehen.
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Die Entscheidung von Warren Buffett, mit der jahrelangen Abstinenz vom amerikanischen Technologiesektor zu brechen, kostete ihn und seine Berkshire Hathaway-Investoren in den zurückliegenden Monaten viele Milliarden US-Dollar. Es scheint so, als ob das Orakel aus Omaha kein glückliches Händchen für die IT-Branche hätte.

IBM doch kein "einfaches Unternehmen"?

Bei der Analyse der Unternehmen, die für Berkshire Hathaway als Investition in Frage kommen, schrieb Buffett einmal in einem Brief an die Aktionäre, dass er "einfache Unternehmen" bevorzuge, und fügte hinzu: "Wenn es viel Technologie gibt, werden wir es nicht verstehen". Trotz dieser Prämisse verließ Buffett spätestens 2011, mit seiner Beteiligung an IBM, diesen ursprünglich streng abgesteckten Kompetenzkreis.

Ein denkbar schlechter Zeitpunkt

Nachdem sich Warren Buffett und Charlie Munger trotz jeglicher Vorsätze 2011 dazu hinreißen ließen, mehr als 10 Milliarden US-Dollar in den IBM-Konzern zu investieren, ging die Aktie des US-amerikanischen IT-Unternehmens in den darauffolgenden Jahren auf Tauchstation und markierte somit einen seltenen schwarzen Fleck in der glorreichen Erfolgsbilanz des Starinvestors.

Die Anteilsscheine der International Business Machines Corporation verloren von ihrem Jahreshoch 2011, welches bei rund 190 US-Dollar pro Aktie markiert wurde, bis zum heutigen Tag ca. 36 Prozent ihres Wertes.

Konjunktursorgen in China belasten die Umsatzprognose von Tim Cook

Nun fürchten sich viele Berkshire Hathaway-Aktionäre davor, dass die neue Beteiligung am Apple-Konzern, die Ende September 2018 etwa 252 Millionen Aktien umfasste, ein ähnliches Schicksal erleiden könnte. Denn nachdem der iPhone-Hersteller seine Umsatzprognose - aufgrund eines sehr wahrscheinlichen konjunkturellen Abschwungs in China - drastisch reduziertes und bekannt gab, keine Daten mehr über die Anzahl der verkauften iPhones, iPads oder MacBooks zu veröffentlichen, brach auch der Kurs der Apple-Aktien ein.

Ist der Apple-Peak erreicht?

Die Wall Street interpretierte die Warnung von Apple als allgemeines Zeichen dafür, dass der Umsatz des Konzerns nun seinen Höchststand erreicht hat und ein Gewinnwachstum nur noch mit steigenden Preisen und höheren Margen einhergehen kann.

iPhone-Hersteller im Crashmodus

Die Apple-Aktie verlor von ihrem Allzeithoch vom 4. Oktober 2018, das bei einem Kurs von 233,47 US-Dollar pro Aktie markiert wurde, bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt bereits rund 35 Prozent an Wert. Da laut der jüngsten 13-F-Bekanntmachung, die Apple-Aktie mit einem Anteil von rund 26 Prozent die mit Abstand größte Position im Portfolio von Berkshire darstellt, verwundert es nun kaum, dass der Rückgang des Aktienkurses des iPhone-Herstellers nun einen extrem negativen Einfluss auf das Gesamtportpolio der Buffett-Holding hat.

Milliardenverlust durch Apple-Beteiligung

Experten rechnen damit, dass allein der Kursrutsch der Apple-Aktie Berkshire Hathaway im vierten Quartal 2018 einen Buchverlust von über 17 Milliarden US-Dollar einbrocken wird. Wie schlimm die Auswirkungen des Apple-Crashs tatsächlich sind, wird jedoch erst in wenigen Wochen klar sein, wenn die Investment-Holding ihre Bücher öffnet.

Anleger bleiben Buffett-Aktie treu

Auf Grund dieses Apple-Dilemmas musste auch die Berkshire Hathaway-Aktie einige Prozentpunkte abgeben. Zwischen dem Allzeithoch vom 10. Oktober 2018 bei 335.900 US-Dollar pro A-Aktie und dem gegenwärtigen Kurs von 295.399 US-Dollar pro Anteil liegt nun schon eine Differenz von über 40.000 US-Dollar oder rund 12 Prozent. Auf Jahressicht schlägt sich das Papier im Vergleich zum S&P 500 jedoch relativ tapfer.

Rote Vorzeichen für das vierte Quartal

Das nächste Quartalsergebnis von Berkshire Hathaway wird aber nicht nur unter dem Apple-Aktienpaket leiden, sondern auch unter den aufgestockten Bank-Beteiligungen. Denn die Verluste im vierten Quartal dürften durch die Tatsache verstärkt werden, dass die Buffett-Holding im dritten Quartal 2018 rund 13 Milliarden US-Dollar in US-Bankaktien gesteckt hat. Die steile Bewegung der Zinskurve hat nun jedoch gerade diese Finanztitel abgestraft. Gerade im vierten Quartal gingen die steigenden kurzfristigen Zinssätze mit sinkenden langfristigen Zinssätzen einher. Dies führte wiederum zu geringeren Margen im Bankgeschäft.

Buchverluste in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar mit Bankaktien

Experten schätzen, dass Berkshire Hathaway im vierten Quartal 2018 neben dem 17 Milliarden US-Dollar Buchverlust mit den Apple-Papieren auch einen rund 10 Milliarden US-Dollar schweren Buchverlust mit den Finanzbeteiligungen an Goldman Sachs, American Express, Wells Fargo und der Bank of America erleiden muss. Die genauen Zahlen hierfür werden ebenfalls erst in einigen Wochen bekanntgegeben.

In Sippenhaft mit dem Gesamtmarkt

Auch wenn das Markt-Timing beim Kauf der IBM- und Apple-Beteiligung durch Warren Buffett als eher suboptimal angesehen werden darf, zählt die Berkshire Hathaway-Holdinggesellschaft, zu der insgesamt über 80 Firmen gehören, für viele Investoren zu Recht zu den langfristig rentabelsten Unternehmen der Welt. Die gegenwärtige Entwicklung zeigt jedoch deutlich, dass auch eine Investmentlegende, wie Warren Buffett, nicht vom allgemeinen Marktpreisrisiko an der Börse verschont bleibt.

Pierre Bonnet / finanzen.net

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