Vermögensverwalter-Kolumne

Ausblick und Tipps zur Geldanlage 2026

25.11.25 09:05 Uhr

Ausblick und Tipps zur Geldanlage 2026 | finanzen.net

Das Jahr 2025 geht zu Ende und Anleger stehen erneut vor der Aufgabe, ihr Vermögen solide, effektiv und zukunftsfähig aufzustellen. Die Kapitalmärkte haben viele Überraschungen parat gehalten, doch wer die Zeichen richtig deutet, kann auch 2026 mit ruhiger Hand navigieren.

Ein Blick auf die globalen Aktienmärkte zeigt: Besonders der US-Markt besticht weiter durch hohe Bewertungen, das durchschnittliche KGV liegt dort deutlich höher als an nahezu allen anderen Börsen der Welt. Europa und Asien erscheinen allein auf die Bewertung bezogen klar günstiger. Wer sein Depot auf breite Füße stellen möchte, sollte Sektoren und Regionen bewusst variieren. Die "Magnificent Seven" - sieben dominante US-Techgiganten - sind zwar weiter Wachstumsführer, verlieren aber an Zugkraft. Ob die erfolgsverwöhnten Investoren hier immer noch auf das richtige Pferd setzen, bleibt bei den hohen Börsenkursen abzuwarten. Korrekturen wären gesund und vermeiden Blasenbildungen, die häufig in Crash-szenarien münden können. Für Anleger bedeutet das: Fokus auf ausgewogene Branchendiversifikation, nicht alles auf einen Sektor setzen.

Wer­bung

Auch die Rentenmärkte bergen bescheidene, aber auch spannende Chancen. Nach einem Jahrzehnt der Niedrigzinsen stabilisieren sich die Erträge verzinslicher Wertpapiere mit Blick auf Bonitätsrisiken. Staatsanleihen sind je nach Region teils riskanter als solide Unternehmensanleihen in Euro, die sich als verlässliche Ertragsquelle bewähren. Die Zinsprognosen für 2026 deuten auf eine allmähliche Entspannung und sogar mögliche Kurssteigerungen bei Renten, sofern das globale Umfeld stabil bleibt. Rohstoffe, vor allem Edelmetalle, behaupten ihre Rolle als Depotstabilisator. Gold bleibt gefragt und die Preisentwicklung könnte - getrieben von geopolitischer Unsicherheit und den Zentralbanknachfragen - die Marke von 5.000 US-Dollar erreichen. Für den langfristig orientierten Anleger sollte Gold als Sicherheitsanker nicht fehlen. Parallel dazu werden Preissenkungen bei Rohstoffen erwartet, insbesondere aufgrund rückläufiger Nachfrage im Industriesektor.

Die eigentliche Herausforderung bleibt jedoch die ganzheitliche Vermögensstruktur. Mittelständische Unternehmer, die über Verkauf und Umstrukturierung nachdenken, stehen vor einer Vielzahl von Optionen. Flexibilität in der Gestaltung, beispielsweise Nießbrauchmodelle oder strategische Depotstrukturierung, sind wichtiger denn je. Für 2026 setzt sich der Trend zu mehr Resilienz und Kontinuität in der Geldanlage fort. Wer defensive Positionen hält, angemessene Liquidität für Zukäufe vorhält und asiatisch-pazifische Märkte als Gewinnerregion im Blick hat, ist solide aufgestellt. Energie wird zur neuen Wertgröße, innovative Unternehmensanleihen und Gold zur Basis im Portfolio. Die wichtigsten Tipps auf den Punkt:

1. Setzen Sie auf Defensive und Branchenbreite statt bloßer Renditejagd.
2. Halten Sie Liquidität bereit, um Chancen flexibel wahrzunehmen.
3. Denken Sie global und berücksichtigen Regionen wie Asien-Pazifik.
4. Energie und Rohstoffe nicht vernachlässigen - sie sichern Wertstabilität.
5. Unternehmensanleihen in Euro bieten oft einen solideren Ertragsmix als staatliche Schuldpapiere.
6. Gold bleibt ein Muss für jedes zukunftsfähige Depot.
7. Der rote Faden bleibt die individuelle Vermögensstruktur: Ganzheitlich, flexibel und abgestimmt auf die persönlichen Ziele.

Wer­bung

Wer diese Grundsätze beherzigt, kann entspannt auf das kommende Anlagejahr blicken. Die Kunst liegt - wie stets - in der Verbindung von Erfahrung, Ausdauer und Offenheit für den Wandel.

von Heiko Löschen, Geschäftsführer der GSP asset management in Münster.

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie auf https://www.v-check.de/

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie auf https://www.v-check.de/

Wer­bung


Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.