Deutsche Wirtschaft verliert weiter an Schwung

Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - sank auf 53,1 Zähler von 54,6 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung mitteilte. Seit dem annähernden Siebenjahreshoch im Januar ist der Index damit zum vierten Mal hintereinander gesunken.

Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes fiel auf 56,8 Zähler von 58,1 im Vormonat. Volkswirte hatten im Mittel einen Indexrückgang auf 57,5 prognostiziert. Der Index für den Servicesektor sank auf 52,1 Punkte von 53,0 im Vormonat. Ökonomen hatten einen stabilen Wert von 53,0 erwartet.

Zugleich stieg der Kostendruck im Mai wieder. So fiel der zweitstärkste Anstieg der Einkaufspreise seit über sieben Jahren nur geringfügig niedriger aus als beim jüngsten Hoch im Januar. Zugelegt haben vor allem die Ölpreise.

"Unsere Vorabschätzung zeigt, dass die deutsche Wirtschaft im Mai weiter an Dynamik verloren hat", sagte IHS-Markit-Ökonom Phil Smith. "Die Wachstumsrate ist so niedrig ausgefallen wie zuletzt vor über eineinhalb Jahren, wozu beide von der Umfrage erfassten Sektoren beigetragen haben." Das schwächere Auftragswachstum und die schwindende Zuversicht deuteten darauf hin, dass die Konjunktur momentan mit deutlich geringerer Dynamik als Ende 2017 wachse.

FRANKFURT (Dow Jones)