Energiebedarf im Vergleich

Kryptowährungen: Klimasünder Bitcoin oder Bargeld?

17.06.25 06:09 Uhr

Kryptowährungen im Vergleich: Sind Bitcoin und Co. Klimasünder? | finanzen.net

Die Frage nach dem Stromverbrauch der Kryptowährung Bitcoin ist bereits seit mehreren Jahren heiß diskutiertes Thema. Doch was ist nun tatsächlich schlechter für die Umwelt - Bitcoin oder Bargeld?

Werte in diesem Artikel
Devisen

85.523,9126 CHF 996,0445 CHF 1,18%

91.762,7636 EUR 1.041,4980 EUR 1,15%

80.643,6957 GBP 952,7535 GBP 1,20%

16.333.910,6506 JPY 228.731,6068 JPY 1,42%

106.110,1259 USD 1.387,5577 USD 1,32%

406,4617 CHF 0,5685 CHF 0,14%

436,1125 EUR 0,4794 EUR 0,11%

383,2679 GBP 0,6012 GBP 0,16%

77.628,6856 JPY 293,4602 JPY 0,38%

504,2999 USD 1,4341 USD 0,29%

20,2471 CHF 0,0091 CHF 0,04%

21,7241 EUR 0,0032 EUR 0,01%

19,0917 GBP 0,0118 GBP 0,06%

3.866,9198 JPY 10,9523 JPY 0,28%

25,1207 USD 0,0476 USD 0,19%

16,0996 CHF -0,0133 CHF -0,08%

14,1249 EUR -0,0015 EUR -0,01%

12,3499 GBP -0,0530 GBP -0,43%

1.833,7203 JPY -3,6182 JPY -0,20%

16,2341 USD 0,0000 USD 0,00%

1,0390 USD -0,1716 USD -14,17%

0,0025 BCH -0,0000 BCH -0,14%

0,0494 BSV -0,0000 BSV -0,04%

0,0000 BTC -0,0000 BTC -1,16%

• Kryptowährungen mit hohem Energiebedarf
• Diffuse Studienlage zu konkreten Daten
• Niederländische Zentralbank lässt Bargeld-Klimaauswirkungen untersuchen

Kryptowährungen und das Klima: Immer wieder stehen Digitalwährungen in der Kritik, eine schlechte Umweltbilanz aufzuweisen. Dass dem so ist, liegt in der Konzeption der Cyberdevisen. Denn um die Blöcke der den Kryptowährungen zugrundeliegenden Blockchain-Technologie schürfen zu können, ist viel Rechenleistung nötig - und das frisst ordentlich Strom. Doch nicht nur das Minen an sich ist energieintensiv, auch jede einzelne Transaktion mit einer Internetwährung verbraucht viel Energie. Darüber hinaus sind für das professionelle Schürfen mittlerweile Spezialrechner vonnöten, die einzig zu diesem Zweck geschaffen werden. Es hat sich dementsprechend schon eine ganz eigene Mining-Industrie entwickelt, die ihren eigenen Kreislauf von Elektroprodukten besitzt.

Doch neben dem hohen Stromverbrauch und der eigenen Elektroproduktion fällt bezüglich der Klimabilanz besonders ins Gewicht, dass der besagte Strom eben nicht aus erneuerbaren Energien erzeugt, sondern stattdessen mithilfe fossiler Brennstoffe geschaffen wird. Wie Block Builders mit Bezug auf eine Studie von Mai 2021 schreibt, wären zu dem Zeitpunkt 65,08 Prozent der monatlichen Bitcoin-Hashrate in China erreicht worden, wo insbesondere günstiger Kohlestrom für die Energieversorgung genutzt wird - zulasten des Klimas. Mittlerweile hat sich die Hashrate im Zuge des Verbots des Bitcoin-Minings in China jedoch verringert.

Unklarheit über konkrete Daten zum Bitcoin-Energieverbrauch

Wie groß genau der Stromverbrauch durch das Bitcoin-Netzwerk jedoch tatsächlich ist, dazu herrscht aktuell eine etwas diffuse Studienlage. So hat Alex de Vries von der Erasmus Universität Rotterdam berechnet, dass die Ur-Cyberdevise jährlich einen Energieverbrauch von 124,12 TWh besitzt. Der jährliche CO2-Fußabdruck beträgt 58,96 Mt. Darüber hinaus würden pro Jahr 15,15 Kilotonnen Elektroschrott produziert. Die Universität Cambridge hingegen hat ermittelt, dass der jährliche Bitcoin-Stromverbrauch rund 143,67 Terawattstunden beträgt, wie Block Builders schreibt. Analyst Dan Hold von ARK Invest hingegen hat ausgerechnet, dass das Bitcoin-Mining jährlich 50,8 Terawattstunden an Energie verbrauche. Die unterschiedlichen Zahlen kommen zustande, da eben keine verlässlichen Daten dazu bestehen, wo genau die Bitcoin-Miner tatsächlich sitzen und wie groß der Anteil an erneuerbaren Energien in ihrem Strommix wirklich ist. Es handelt sich also in jedem Fall lediglich um Schätzungen.

Niederländische Zentralbank will es genau wissen

Wenn also Kryptowährungen vermeintlich schädlich für die Umwelt sind, stellt sich die Frage, wie es um konventionelle Zahlungsmethoden bestellt ist und ob diese tatsächlich so viel umweltfreundlicher sind. Das wollte auch die Niederländische Zentralbank herausfinden und hat zu diesem Zweck eine Studie zu dem Lebenszyklus von Bargeld in Auftrag gegeben, die die Auswirkungen des Niederländischen Zahlungssystem mit Bargeld auf die Umwelt und das Klima untersuchen sollte. Dabei wurde der gesamte Lebenszyklus von Geldmünzen sowie -noten in die Betrachtung mit einbezogen, also von der Herstellung von Papier, Folie, etc, über das Bedrucken, Transportieren und Nutzen im Alltag bis hin zum Vernichten. Dies wurde dann zwar nicht mit dem Bitcoin, jedoch mit der Nutzung von Kreditkarten verglichen. Ausgerechnet wurde all dies für das Jahr 2015.

Dabei kam das Forschungsteam zu dem Ergebnis, dass das niederländische Zahlungssystem mit Bargeld das Klima jährlich mit 17 Millionen kg CO2-Äquivalenten (CO2e) belasten würde. Auf eine Bargeld-Transaktion heruntergebrochen würde dies 4,6g CO2e bedeuten. Laut dem Krypto-Blog von Alex de Vries, Digiconomist, entspricht eine Bitcoin-Transaktion einem Kohlenstoff-Fußabdruck von 717,54 kg CO2 und ist damit um ein Vielfaches höher. Natürlich ist der Energieverbrauch des niederländischen Bargeldsystem nicht direkt mit dem geschätzten Energiebedarf der Bitcoin-Industrie weltweit vergleichbar. Wie das Nachrichtenportal Basic Thinking schreibt, dient die Rechnung jedoch zur Veranschaulichung zur Frage, was umweltschädlicher sei, Bargeld oder Bitcoin.

Redaktion finanzen.net

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