Gefahren des Web3

Krypto-Kritikerin Molly White: FTX ist keine Anomalie am Krypto-Markt

20.12.22 23:47 Uhr

Krypto-Kritikerin Molly White: FTX ist keine Anomalie am Krypto-Markt | finanzen.net

Die bekannte Krypto-Kritikerin Molly White dokumentiert auf ihrer Website "Web3 is going just great" Betrug und Scheitern im Krypto-Sektor. Die FTX-Insolvenz ist nur eine Katastrophe von vielen.

Werte in diesem Artikel
Devisen

91.247,1907 CHF -671,9385 CHF -0,73%

97.618,3184 EUR -771,1079 EUR -0,78%

84.448,3187 GBP -676,5487 GBP -0,79%

16.922.251,0568 JPY -116.128,6589 JPY -0,68%

114.892,3891 USD -479,6922 USD -0,42%

3.569,0162 CHF -103,8694 CHF -2,83%

3.818,2146 EUR -113,2098 EUR -2,88%

3.303,0871 GBP -98,3148 GBP -2,89%

661.892,0287 JPY -18.924,0396 JPY -2,78%

4.493,8676 USD -116,1462 USD -2,52%

0,6264 CHF -0,0171 CHF -2,66%

0,6701 EUR -0,0187 EUR -2,71%

0,5797 GBP -0,0162 GBP -2,73%

116,1665 JPY -3,1186 JPY -2,61%

0,7887 USD -0,0190 USD -2,35%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,73%

0,0003 ETH 0,0000 ETH 2,91%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,83%

0,0003 ETH 0,0000 ETH 2,97%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,78%

0,0003 ETH 0,0000 ETH 2,98%

0,0000 BTC -0,0000 BTC -1,51%

0,0000 ETH 0,0000 ETH 2,78%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,39%

• Gefahren des Web3 liegen in der Technologie
• FTX-Debakel keine Ausnahme, sondern die Regel
• Molly White als einflussreichste Kritikerin von Bitcoin und Co.

Die US-Amerikanische Softwareentwicklerin Molly White hat Web3 in den Medien bereits mehrfach als leeres Versprechen bezeichnet, das vorgebe das Finanzwesen zu revolutionieren. Eine Zukunft zu versprechen, ohne eine Gegenwart anzubieten, sei allerdings wie "Schecks ausstellen, die man nicht einlösen kann, und dass in der Zwischenzeit eine Menge Leute den Kopf hinhalten müssen", schreibt sie in einem Essay.

Die Gefahren des Web3 sieht die Kritikerin vor allem in der missbräuchlichen Nutzung der Technologie - sowohl bezogen auf kriminelle Transaktionen als auch den Schutz der Privatsphäre bereits getätigter Überweisungen auf der Blockchain, die jederzeit von jedem eingesehen werden könnten.

In einem Essay auf ihrer Website beschreibt Molly White, wie sie sich dem Web3 angenähert hat und immer wieder feststellen musste, dass dort Versprechen und Realität meilenweit auseinanderklafften: Völlig unkritisches Marketing aalglatter Manager; Web3-Verlage, die den Zugang zu Lehrbüchern einschränken, um von den Kunden mehr Geld zu verlangen; NFT-Plattformen, die sich auf die Fahnen schreiben, die Künstler fair zu entlohnen, aber in Wirklichkeit gestohlene Kunstwerke ebendieser Künstler verkaufen oder volatile Stablecoins. All diese Fälle dokumentiert White in ihrem ständig aktualisierten "Grift-Counter".

FTX-Pleite veranschaulicht Gefahren im Krypto-Sektor

Daher verwundert es nicht, wenn die bekannte Krypto-Skeptikerin, die sich selbst auf ihrer Homepage als "absoluten Alptraum" bezeichnet, nun das Debakel FTX-Insolvenz gegenüber CoinDesk weniger als "Anomalie" als vielmehr als "illustrativ" für den Krypto-Sektor bezeichnet. Anders ausgedrückt: FTX sei nicht die Ausnahme, sondern bestätige die Regel. Im Interview sagte die langjährige Wikipedia-Autorin, sie wolle mit ihrer Arbeit nicht die Zukunft der Krypto-Branche zerstören. Diese Kritik käme lediglich von Krypto-Investoren oder Firmenfürsprechern, die selbst Geld verlören, wenn ihre Krypto-Projekte scheiterten.

"Und Projekte, die versprachen, Sicherheit und Renditen für die Krypto-Bestände der Menschen zu bieten, wurden in einer Reihe von kaskadenartigen Fehlschlägen zerstört, die dazu führten, dass die Gelder der Menschen, die sie dringend brauchten, entweder komplett verschwunden oder gesperrt waren, während das Konkursverfahren lief", sagte Molly White in einer mit "Is Web3 Bullshit?" überschriebenen Rede auf dem Web Summit in Lissabon.

Einfluss in der Krypto-Branche

Die Zeitschrift CoinDesk hat wie in jedem Jahr seit 2014 eine Liste mit den 50 einflussreichsten Persönlichkeiten in der Krypto-Branche veröffentlicht: Die weltweit bekannte Krypto-Kritikerin landet auf Platz drei der "Most Influential 2022" - mit der Begründung, dass sie 2022 mehr recht als unrecht hatte.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: T. Schneider / Shutterstock.com, Hi my name is Jacco / shutterstock.com