Nur eine Blase?

Paul Krugman: Kryptowährungen sind rückschrittig und werden kollabieren

07.08.18 15:44 Uhr

Paul Krugman: Kryptowährungen sind rückschrittig und werden kollabieren | finanzen.net

Kaum ein Thema in der Finanzwelt wird so heiß diskutiert wie Kryptowährungen. Während die einen ihnen einen immensen Erfolg vorhersagen, sind sich andere sicher, dass das digitale Geld keine Zukunft haben wird.

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Zu den Krypto-Skeptikern gehört der Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften Paul Krugman. Der als Professor tätige Finanzexperte äußerte bereits im Dezember kurz nach dem Rekordhoch des Bitcoins bei rund 20.000 US-Dollar seine klare Meinung, dass die Bitcoin-Blase noch offensichtlicher als die Immobilienblase sei. Nun hat er sich in einer Kolumne in der New York Times erneut deutlich positioniert.

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Von Silber und Gold, über Papiergeld hin zu Kryptowährungen

Krugman sieht zwei große Probleme bei Kryptowährungen: die hohen Transaktionsgebühren und dass sie keine Anbindung haben. In seiner Kolumne, die am 31. Juli erschien und die ein Grund dafür sein könnte, warum Bitcoin, Ethereum und Co. daraufhin Kursverluste hinnehmen mussten, holt er weit aus und erzählt die Geschichte des Geldes.

Die ersten Währungen, auf die er Bezug nimmt, sind Gold und Silber. Nachdem diese zu schwer wurden und weil sie zu viele Ressourcen verbrauchten, wurde das Papiergeld eingeführt, für das man zunächst bei den Banken einen realen Gegenwert hinterlegte, das im Laufe der Zeit dann aber zu Fiat-Geld, also Papiergeld ohne Deckung, wurde.

Anstatt direkt mit dem Geld zu bezahlen, fingen die Menschen irgendwann an, Schecks zu schreiben und Überweisungen per Kredit- oder Debitkarte zu tätigen - heute gibt es noch viel mehr digitale Möglichkeiten, Transaktionen zu vollziehen, beispielsweise per Handy-App. Geld-Transaktionen wurden folglich immer bequemer und "reibungsloser", wie es Krugman ausdrückt.

Kryptowährungen stehen im Gegensatz zum Trend

Aus diesem Grund ist es ihm ein Rätsel, weshalb es so viele Krypto-Enthusiasten gibt: Die Entwicklung stehe "genau im Gegensatz zu dem langfristigen Trend". Denn Krypto-Transaktionen sind keinesfalls so einfach, wie schnell per PayPal Geld zu überweisen.

Bei dem dezentralen Fiskalsystem muss Vertrauen geschaffen werden, weshalb die zugrundeliegende Blockchain so angriffssicher wie möglich sein muss. Jede Transaktion benötige Zugriff auf die Altdaten der Blockchain, das Herstellen eines Coins, das so genannte Mining, kostet viel Energie. So wird die Transaktion von Kryptowährungen im Kontrast zur bisherigen Entwicklung der Währungen wieder komplizierter anstatt leichter. Dies kann auch nicht geändert werden, denn wenn die Technologie dahinter nicht so komplex wäre, könnten sich Nutzer nicht sicher sein, ob sie wirklich einen Coin transferiert haben oder betrogen wurden. "Man braucht das digitale Äquivalent zum In-die-Goldmünze-Beißen", fasst es Krugman zusammen.

Kryptowährungen seien rückschrittig

Der Nobelpreisträger drückt diesen Sachverhalt noch drastischer aus: Krypto-Fans würden es feiern, dass moderne Technologien dafür genutzt würden, das Finanzsystem um 300 Jahre zurückzuwerfen. Das Fiat-Geld mache seinen Job "ziemlich gut", es habe niedrige Transaktionskosten und seine Wertentwicklung sei vorhersagbar.

Bis jetzt seien Kryptowährungen noch nicht zum allgegenwärtigen Zahlungsmittel geworden. Obwohl beispielsweise der Bitcoin eine hohe Marktkapitalisierung habe - laut Coinmarketcap liegt diese aktuell bei 128 Milliarden US-Dollar - werde dieser von Spekulanten gehalten, zum Zahlen werde er so gut wie gar nicht genutzt.

Kryptowährungen nicht gedeckt

Zwar werde auch Gold heutzutage nicht mehr zum Zahlen genutzt und auch Geld wird gehortet - der geringste Anteil der Dollar-Bestände wird laut Krugman für Transaktionen verwandt. Allerdings ist der große Unterschied zwischen Kryptowährungen und den etablierten Währungsmitteln, dass Gold und Fiat-Geld trotzdem eine Art "Anbindung" haben, wie Krugman es ausdrückt.

Fiat-Geld habe zwar ebenso wenig realen Gegenwert wie Kryptowährungen, allerdings wird es von jedem akzeptiert, weil der Staat das Papiergeld nutzt, um Steuern einzutreiben. "Man könnte sagen, Fiat-Währungen haben einen zugrundeliegenden Wert, weil Männer mit Revolvern sagen, dass das so ist." Krugman schlussfolgert: "Ihr Wert ist keine Blase, die kollabieren könnte, wenn Menschen den Glauben daran verlieren." Auch Gold habe eine Rückendeckung, selbst wenn der Wert sinkt, können die Besitzer beispielsweise Schmuck daraus fertigen lassen.

Kryptowährungen hingegen hätten "keinen Fänger, keine Sicherheit, keine Realität". Ein Kollaps sei bei ihnen sehr wahrscheinlich, weil sie "gänzlich auf selbsterfüllenden Erwartungen" beruhen. Sollten der ganzen Kryptogemeinde Zweifel kommen, ob Kryptowährungen wertlos seien, dann würden sie wertlos werden, so der Ökonom.

Welches Problem lösen Kryptowährungen?

Krugman glaubt, dass es zu einem Kollaps kommen wird. "Es ist wahrscheinlicher, dass es passieren wird als, dass es nicht passieren wird." Denn wenn die Krypto-Jünger alle ihr Vertrauen in die Technologie verlieren, gibt es keinen Halt mehr für Bitcoin, Ethereum und Co.. Der Nobelpreisträger weiß, dass er mit seinen Ausführungen in die Kontroverse geht und es viele gibt, die ihn dafür kritisieren. Auch weiß er, dass er falsch liegen könnte. Diejenigen, die mit ihm über Kryptowährungen diskutieren wollen, bittet er darum, ihm seinen Argwohn nicht mit einer Mischung aus "Technologiegebrabbel und freiheitlichem Schwachsinn", ausreden zu wollen. Stattdessen sollen Krypto-Enthusiasten eine Frage beantworten: "Welches Problem lösen Kryptowährungen?"

Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net

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