Umweltschützer drängen Merz zu Milliarden für Regenwaldfonds

11.11.25 17:06 Uhr

BERLIN/BELÉM (dpa-AFX) - Wie viel Geld gibt Deutschland für den Regenwald? Rund ein Dutzend Umweltorganisationen verlangen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eine konkrete Summe für den auf der Weltklimakonferenz in Brasilien gestarteten Regenwaldfonds. Merz hatte bei seinem Besuch in Belém eine "namhafte Summe" angekündigt, aber keine konkrete Zahl genannt. Es würden noch Details geprüft, betont die Bundesregierung seitdem.

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Umweltschützer fordern 2,5 Milliarden US-Dollar

Für Brasilien ist der Fonds namens Tropical Forest Forever Facility (TFFF) ein Prestigeprojekt, das Präsident Lula als Gastgeber zum Erfolg des Treffens machen will. Die Erwartungen an Deutschland als Geberland sind groß. "Als drittgrößte Volkswirtschaft sollte Deutschland noch während der COP 30 eine Investition von mindestens 2,5 Milliarden US-Dollar ankündigen", heißt es in dem Schreiben, das insgesamt 13 Organisationen - darunter Germanwatch, die Deutsche Umwelthilfe, Plant-for-the-Planet und WWF - unterzeichnet haben.

Im Optimalfall solle Deutschland mit seinem engen Partner Norwegen gleichziehen. Das Land hatte angekündigt, über zehn Jahre drei Milliarden US-Dollar in den Fonds einzahlen zu wollen. Brasilien wird selbst eine Milliarde US-Dollar einzahlen. Auch Indonesien zahlt eine Milliarde ein. Beide Länder haben große Tropenwälder.

Fonds mit Belohnungsmodell

Länder, die ihre Wälder erhalten, sollen nach dem Modell des Fonds belohnt werden. Für jeden zerstörten Hektar sollen sie aber umgekehrt Strafe zahlen. Jährlich könnte der Fonds mit einem angestrebten Volumen von 125 Milliarden US-Dollar nach einiger Anlaufzeit nach Vorstellung Brasiliens rund vier Milliarden US-Dollar ausschütten - fast das Dreifache des derzeitigen Volumens internationaler Wald-Finanzhilfen./swe/DP/jha