Todesstoß für Immofonds
Leidgeprüfte Immofondsbesitzer, die dachten, es könne nicht schlimmer kommen, haben sich geirrt. Nun setzte einmal mehr der P2 Value von Morgan Stanley noch einen drauf.
Nachdem das Fondshaus seit Herbst 2008 keine Anteile zurücknimmt, gibt es ab sofort auch keine neuen Anteile mehr aus. Das allein wäre kaum der Rede wert: Wer partout in den krisengeschüttelten Fonds einsteigen will, kann dies über die Börse mit einem Preisabschlag von nunmehr fast 50 Prozent. Das sind ähnliche Konditionen wie für Griechenland-Anleihen, die vom Zahlungsausfall bedroht sind.
Neue Abwertungsspirale droht
Brisant ist die Begründung von Morgan Stanley: Im Rahmen der turnusmäßig anstehenden Objektbewertungen seien Wertabschläge zu erwarten. Die letzte Neubewertung im Juli 2009 bescherte Anlegern einen Verlust von 13,9 Prozent. Ein neuerlicher Wertabschlag beim P2 Value dürfte das Vertrauen auch bei den Kunden anderer Fonds weiter erschüttern – und zu erneuten Verkäufen führen.
Scope vergibt nur wenige gute Ratings
Zunehmender Verkaufsdruck ist vor allem bei jenen Fonds zu erwarten, die im aktuellen Rating des Analysehauses Scope nur „B“ (mäßig) erhielten: AXA ImmoSelect, CS Euroreal und Inter ImmoProfil. Eine noch geringere Qualität bescheinigt Scope Hansaimmobilia mit „CC+“ (minder) sowie Euro ImmoProfil und P2 Value mit jeweils „D“ (sehr gering). Ein Lichtblick sind indes die Fonds von Deka, Commerzbank und Deutsche Bank sowie Union Investment mit einer hohen bis sehr hohen Qualität („A“ bis „AA“).
Ein erholsames Wochenende wünscht Ronny Kohl, Chefredakteur €uro fondsxpress
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