Führungsstil

Warum falsche Motivation dazu führt, dass Führungskräfte ihr Team verlieren

31.07.25 20:12 Uhr

Motivationslüge im Job: Wenn Visionen nur schön verpackte Ausbeutung sind | finanzen.net

Motivation ist ein zentrales Element erfolgreicher Führung. Doch wenn sie falsch eingesetzt wird, kann sie das Gegenteil bewirken: Mitarbeitende fühlen sich manipuliert und ziehen sich zurück.

Zwischen Vision und Manipulation: Wenn Motivation nach hinten losgeht

Die Idee der transformationalen Führung, bei der Mitarbeitende durch gemeinsame Visionen intrinsisch motiviert werden sollen, ist weit verbreitet. Doch in der Praxis wird sie oft missverstanden und falsch umgesetzt. Statt authentischer Inspiration erleben viele Mitarbeitende eine Art von Motivation, die eher wie Manipulation wirkt. Visionen werden als hohe Ideale verkauft, während in Wirklichkeit Unternehmensziele im Vordergrund stehen.

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Diese Diskrepanz führt dazu, dass Mitarbeitende sich nicht ernst genommen fühlen und das Vertrauen in die Führung verlieren. Besonders kritisch wird es, wenn harte Einschnitte oder Mehrbelastungen als Maßnahmen zur Verbesserung des Kundenerlebnisses dargestellt werden, ohne die tatsächlichen Auswirkungen auf die Mitarbeitenden zu berücksichtigen, wie ein Online-Beitrag von t3n berichtet.

Die Folgen falscher Motivation: Vertrauensverlust und innere Kündigung

Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, dass ihre Führungskräfte sie manipulieren, anstatt sie authentisch zu motivieren, kann dies gravierende Folgen haben. Eine Studie des Stevens Institute of Technology und der Universität von Illinois Chicago zeigt, dass schlechte Führungsstile die Motivation der Mitarbeitenden negativ beeinflussen. Besonders betroffen sind karriereorientierte Mitarbeitende, die unter einem schlechten Chef eher demotiviert werden. Schlechte Chefs erkennen und fördern weder individuelle Stärken ihrer Mitarbeitenden noch beteiligen sie diese an wichtigen Entscheidungen.

Auch die Gallup-Studie 2024 zeigt alarmierende Zahlen: 78 Prozent der deutschen Arbeitnehmer machen nur noch Dienst nach Vorschrift. Das Vertrauen in die direkte Führungskraft ist auf 21 Prozent gesunken - ein drastischer Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.

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Authentische Führung: Der Schlüssel zur echten Motivation

Um Mitarbeitende wirklich zu motivieren, ist Authentizität entscheidend. Führungskräfte sollten ihre Visionen und Ziele klar kommunizieren, ohne dabei die Bedürfnisse und Perspektiven ihrer Mitarbeitenden aus den Augen zu verlieren. Es geht darum, gemeinsam realistische Ziele zu setzen und den Mitarbeitenden die Bedeutung ihrer Arbeit im Gesamtkontext zu vermitteln. Wertschätzung, offene Kommunikation und das Einbeziehen der Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse stärken das Vertrauen und fördern die intrinsische Motivation.

Zudem sollten Führungskräfte darauf achten, dass sie nicht nur positive Aspekte betonen, sondern auch Herausforderungen und Schwierigkeiten offen ansprechen. Eine ehrliche Auseinandersetzung mit den realen Bedingungen schafft Glaubwürdigkeit und zeigt den Mitarbeitenden, dass ihre Führungskraft die Realität nicht ausblendet.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

Bildquellen: fizkes / Shutterstock.com