Tariflöhne 2016 im Schnitt um 2,5 Prozent gestiegen

Tariflöhne und -gehälter sind in diesem Jahr durchschnittlich um 2,5 Prozent gestiegen.
Spitzenreiter mit 3,0 Prozent mehr war die chemische Industrie, Schlusslicht das Bankgewerbe mit 1,5 Prozent, wie das WSI-Tarifarchiv der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Wegen der niedrigen Inflation in diesem Jahr von rund 0,5 Prozent können viele Beschäftigte "mit einer realen Steigerung der Tarifverdienste von bis zu 2 Prozent rechnen", erklärte WSI-Tarifexperte Reinhard Bispinck.
In der Metall- und Elektroindustrie erreichte die IG Metall eine Tariferhöhung von 2,8 Prozent ab Juli 2016 und einer weiteren Anhebung um 2,0 Prozent ab April 2017. Ebenfalls im Mittelfeld lagen die Einkommenssteigerungen für den öffentlichen Dienst (Bund und Gemeinden) um 2,4 Prozent ab März dieses Jahres und um weitere 2,35 Prozent ab Februar nächsten Jahres bei einer Laufzeit von zwei Jahren.
Im Baugewerbe erreichte die IG BAU für 2016 eine Tariferhöhung von 2,4 im West sowie 2,9 Prozent im Osten und für 2017 weiteren 2,2 Prozent (West) und 2,4 Prozent (Ost) bei insgesamt 22 Monaten Laufzeit. In der Druckindustrie erhalten die Beschäftigten nach drei Nullmonaten eine Tariferhöhung von 2,0 Prozent ab Juli dieses Jahres und weitere 1,8 Prozent ab August nächsten Jahres bei einer Laufzeit von 29 Monaten.
Bei der Deutschen Bahn gibt es für dieses Jahr eine Einmalzahlung; eine Tariferhöhung von 2,5 Prozent soll ab April 2017 und weitere 2,62 Prozent ab Januar 2018 folgen.
In der Leiharbeit vereinbarte die DGB-Tarifgemeinschaft die endgültige Ost/West-Angleichung bis April 2021. Bis dahin steigen die Entgelte im Westen jährlich zwischen 2,5 und 3,2 Prozent und im Osten jährlich bis zu 4,82 Prozent. Der Abschluss hat eine Laufzeit von 36 Monaten.
Das "Konfliktniveau" war in diesem Jahr geringer als 2015: Das WSI schätzt die Zahl der streikbedingten Ausfalltage im ersten Halbjahr auf rund 405.000. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 2 Millionen.
DJG/apo Dow Jones Newswires
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