Brisantes Vorzeichen deutet auf Crash an der Wall Street hin

Die offizielle US-Arbeitslosenquote fiel im März auf 4,5 Prozent. Sie erreichte somit den niedrigsten Stand seit 10 Jahren. Für den US-Aktienmarkt verheißen diese positiven Zahlen dennoch nichts Gutes.
Seit der Erfassung der Arbeitslosenquote durch das Bureau of Labor Statisitics im Jahr 1948 war eine extrem niedrige Arbeitslosenquote ein hervorragender Indikator für eine anstehende Korrektur oder einen Bärenmarkt. Eine Marktkorrektur wird üblicherweise mit einem Kursrückgang von mindestens zehn Prozent definiert. Um einen Bärenmarkt handelt es sich bei einem Rückgang von mindestens 20 Prozent.
Arbeitslosenquote als Crash-Indikator
Seit 1948 erreichte die US-Arbeitslosenquote zehn zyklische Tiefstände, welche zwischen 2,5 Prozent und 5,6 Prozent lagen. Auf jeden dieser zyklischen Tiefstände folgte im Abstand von einem bis 16 Monaten eine Rezession. Im Durchschnitt begann die Rezession somit ungefähr 9,2 Monate nach dem Bekanntwerden der neuen Tiefstände. Mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent liegt das aktuelle Zehnjahrestief präzise zwischen den historischen Tiefständen von 2,5 und 5,6 Prozent. Folgt nun der große Crash?
Vorhersage bleibt schwierig
In der Vergangenheit folgten auf die niedrigen Arbeitslosenquoten zwar regelmäßig die Bärenmärkte, jedoch immer in unterschiedlichen Zeitabständen. Diese Unvorhersehbarkeit zeigt das offensichtliche Problem, welches bei der Verwendung der Arbeitslosenquote als Vorhersagewert für die kommenden Marktphasen besteht.
Der zyklische Tiefstand der Arbeitslosenquote ist sehr schwer zu bestimmen, da sich eine niedrige Arbeitslosenquote auch für längere Zeit fortsetzen kann. Im Februar 1966 sank die Arbeitslosenquote in den USA auf unter 4 Prozent, trotzdem dauerte es noch über 2,5 Jahre bis sie ihren zyklischen Tiefstand bei 3,4 Prozent erreichte. Infolgedessen schlitterte die US-Wirtschaft zwei Monate später in die Baisse. Im Gegensatz dazu begann der Bärenmarkt 1973 unmittelbar nach der Bekanntgabe der 4,6 prozentigen Arbeitslosenquote. In den Jahren 2006 bis 2007 stand die Arbeitslosenquote sogar für über ein Jahr bei durchschnittlich 4 Prozent, bevor 2008 die Finanzkrise ausbrach.
Die Baisse kommt auf leisen Sohlen
Ob die US-Arbeitslosenquote auf dem aktuellen Niveau schon ihren Tiefpunkt im gegenwärtigen Konjunkturzyklus erreicht hat, ist mehr als ungewiss. Doch vertraut man der Arbeitslosenquote als Crash-Indikator, ist der Beginn der nächsten Baisse nur noch eine Frage der Zeit.  
Pierre Bonnet / Redaktion finanzen.net 
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