2015 droht Defizit

Kakaopreis: Teurer Genuss

09.07.15 17:00 Uhr

Kakaopreis: Teurer Genuss | finanzen.net

Trotz leicht gefallener Nachfrage steigt der Kakaopreis, weil das Angebot noch stärker schrumpft. Eine Chance für mutige Anleger.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

5.435,00 GBP -1,00 GBP -0,02%

von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

Schokolade könnte teurer werden. Ist doch der Preis für Kakao zuletzt stark gestiegen. Seit Anfang April kletterte der Rohstoff, aus dem Schokolade hergestellt wird, von 2.700 US-Dollar je Tonne auf 3.276 Dollar.

Wer­bung
Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) via CFD handeln (schon ab 100 €)

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

Im September vergangenen Jahres stand der Kakaopreis schon einmal so hoch - auf dem Höhepunkt der Ebola-Epidemie.Damals ging die Furcht um, dass sich die Krankheit von Sierra Leone, Liberia und Guinea nach Ghana und in die Elfenbeinküste ausbreiten würde.

Diese beiden Staaten sind die Hauptanbaugebiete der Kakaobäume, deren Früchte, die Kakaobohnen, zu Schokolade oder Kakaopulver verarbeitet werden.

Zwei Länder dominieren

Elfenbeinküste und Ghana dominieren mit fast 60 Prozent die globale Kakaoproduktion. Wenig erstaunlich, dass Veränderungen dort erhebliche Auswirkungen auf den Preis des Rohstoffs haben. Da sich Ebola jedoch nicht in diese Staaten ausbreitete, sank der Preis für das Agrarprodukt bis Februar 2015 wieder auf 2.700 Dollar je Tonne. Die neuerliche Kursrally hat dieses Mal aber handfestere Gründe.

Im zweitwichtigsten Anbauland Ghana wird die Ernte gegenüber der Vorsaison um 20 Prozent auf prognostizierte 700.000 Tonnen zurückgehen. Lang anhaltende Trockenheit und der zu zögerliche Einsatz von Pestiziden sind die Ursachen dafür. Auch Subventionskürzungen durch die Regierung ließen den Anbau für die Bauern unattraktiver werden.

In der Elfenbeinküste und in Indonesien, dem drittwichtigsten Player in dem Markt, wurden die Ernteprognosen dagegen erfüllt. Nichtsdestoweniger haben Anleger Angst vor El Niño. In Jahren mit dem Wetterphänomen ist die Kakaoproduktion nach Expertenberechnungen im Schnitt um 2,4 Prozent niedriger als sonst. El Niño dürfte nach Schätzungen von Meteorologen noch bis 2016 die Ernte beeinflussen.

2015 Defizit erwartet

Nach Prognosen der Internationalen Kakaoorganisation ist 2015 mit einem globalen Defizit von 38.000 Tonnen Kakao zu rechnen. Es wäre noch höher, wenn die Nachfrage aus Asien nicht zurückgegangen wäre.

In Europa, wo global am meisten Schokolade und Kakaopulver konsumiert werden, war die Nachfrage 2014 und im Jahresverlauf 2015 weitgehend stabil. Mit anziehender Konjunktur könnte der Bedarf aber 2016 wachsen. "Darauf sind die wichtigen Kakaoanbaugebiete aber schlecht vorbereitet. Sie kämpfen mit strukturellen Problemen wie veralteten Plantagen und wegfallenden Subventionen", sagt Michaela Kuhl, Rohstoff- analystin der Commerzbank. Sie rechnet damit, dass die Preise auf hohem Niveau bleiben oder weiter zulegen. "Es ist möglich, dass uns eine längere Phase von Defiziten am Kakaomarkt bevorsteht", meint sie.

Das eröffnet Anlegern Chancen, von anziehenden Kakaopreisen zu profitieren. Dazu eignet sich das Mini-Future-Zertifikat (ISIN: DE 000 DZE 1CP 2) mit endloser Laufzeit der DZ Bank auf den Future des Kakaopreises mit Hebel 2,11. Die Knock-out- Barriere ist mit fast 46 Prozent bei 1.777,46 Dollar je Tonne weit entfernt. Wegen hoher Schwankungen sowie Risiken bezüglich Wetter und politischer Unruhen sollten nur sehr risikobereite Anleger investieren.

Bildquellen: Pierre-Yves Babelon / Shutterstock.com

Nachrichten zu Kakaopreis