Nickel erklimmt neue Höhen

Neue Konjunkturdaten, die in den USA veröffentlicht wurden, schüren neue Hoffnung einer Fortsetzung der weltweiten wirtschaftlichen Erholung.
Die Häuserpreise in den USA sind überraschender Weise gestiegen, was unter anderem als Indikator für eine Verbesserung der Kaufkraft gesehen wird. Auch die US-Verbraucherzahlen, die diese Woche veröffentlicht wurden, waren besser als erwartet. In den letzten Wochen haben viele Investoren Rohstoffe gemieden. Grund dafür war die Angst, eine mögliche Zinserhöhung in den USA und China sowie die Schuldenprobleme innerhalb der EU könnten einer Verbesserung der konjunkturellen Lage entgegen wirken. Konkrete Aussagen der europäischen Regierungschefs zum Vorgehen in Bezug auf Griechenland in Verbindung mit Konjunkturdaten, die über den Erwartungen lagen, ließen Sorgen der Investoren aber schwinden und gaben vor allem Industriemetallen wie Nickel einen Schub nach oben. Nickel ist ein wichtiger Bestandteil zur Herstellung rostfreien Stahls. 70 Prozent der weltweiten Nickelproduktion wird hierfür verwendet. Sollte sich die wirtschaftliche Lage weiterhin verbessern, würde dies ebenso die Nachfrage nach rostfreiem Edelstahl steigen lassen. Ein weiteres Anzeichen, dass der Bedarf an dem Industriemetall zunimmt, ist eine Abnahme der Lagerbestände. Die London Metal Exchange - der wichtigste Handelsplatz für Metalle weltweit - teilte mit, dass die Bestände im letzten Monat um 7.300t zurückgegangen sind. Einen weiteren Schub bekommt Nickel derzeit durch die bevorstehende Einigung im Streit zwischen Eisenerzminen und Stahlerzeugern.

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Nachdem asiatische Stahlerzeuger sich, wie die japanischen zuvor, mit den großen Minengesellschaften auf vierteljährliche Verträge, die Abnahmepreis und Abnahmemenge regeln, geeinigt haben, ist zu erwarten, dass der Preis für Eisenerz weiter ansteigen wird. Viele Stahlerzeuger versuchen daher, sich jetzt mit den benötigten Rohstoffen einzudecken und so weiteren Kosten durch steigende Preise entgegenzuwirken. Dies schließt unter anderem auch Nickel ein. Der Kursverlauf des Nickels spiegelt diese fundamentale Situation derzeit wider. Nachdem der Kurs beginnend im März 2009 zu einer deutlichen Erholung ansetzte, tendierte er im dritten und vierten Quartal 2009 seitwärts in einem Korridor zwischen ca. 16.000 US-Dollar und 21.000 US-Dollar. Seit Februar 2010 stieg der Preis für Nickel erneut deutlich an und notiert derzeit mit 24.340 US-Dollar pro Tonne auf dem höchsten Level seit Juni 2008.
Entscheidend für den weiteren Kursverlauf von Nickel wird nun die Lage auf dem Stahlmarkt sein. Sollte sich die konjunkturelle Lage weiter verbessern, stiege auch die Nachfrage nach rostfreiem Stahl. In den USA laufen die Fabriken der Stahlerzeuger derzeit mit einer Auslastung von rund 90 Prozent. Gleichzeitig sind die Auftragsbücher bis Ende April gefüllt, was darauf hindeutet, dass der Bedarf an Nickel auch weiterhin zunehmen könnte und der Nickelpreis ein Niveau von vor Ausbruch der Weltwirtschaftskrise erreicht. Bis zu dem Nickel-Allzeithoch bei 54.200 US-Dollar im Mai 2007 besteht noch einiges Potential.
Andreas Kotula ist Zertifikate-Experte bei Société Générale. Er ist
zuständig für das Marketing von Zertifikaten und Optionsscheinen sowie von
Lyxor Exchange Traded Funds (ETFs).
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