Euro am Sonntag-Rohstoffe

Aluminium hebeln: Riskanter Höhenflug

23.11.17 09:30 Uhr

Aluminium hebeln: Riskanter Höhenflug | finanzen.net

Nach kräftigem Anstieg ist der Kurs von Aluminium zuletzt gesunken. Einiges spricht für einen weiteren Preisrückgang. Wie Anleger davon profitieren.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

2.618,45 USD 15,40 USD 0,59%

von Astrid Zehbe, €uro am Sonntag

Regelmäßig in den Wintermonaten ächzen chinesische Großstädte unter der hohen Luftverschmutzung. Die Regierung in Peking hat dem Smog nun den Kampf angesagt: Zwischen November und März muss die ­Industrieproduktion zurückgefahren werden, um Abgase zu reduzieren.

Wer­bung
Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) via CFD handeln (schon ab 100 €)

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.


Vor allem Stahl und Aluminium, für deren Herstellung ein hoher Energieaufwand nötig ist, sind davon betroffen. Die Rohstoffe müssten sich aufgrund des sinkenden Angebots verteuern - zumindest theoretisch.

Lager sind prall gefüllt

In der Praxis sind die Kurse vieler Industriemetalle seit Anfang November unter Druck. Aluminium, das seit Jahresbeginn rund 20 Prozent zugelegt hat und Ende Oktober aufs höchste Niveau seit 2012 kletterte, verlor fast vier Prozent. Rohstoffanalysten der Commerzbank zufolge könnte das erst der Anfang gewesen sein: "Unseres Erachtens ist der Aluminiummarkt nach wie vor gut versorgt und wir erwarten einen weiteren Preisrückgang", so die Experten.

Der Grund sind vor allem die hohen Lagerbestände. Zwar ist die Aluminiumproduktion nach Daten des chinesischen Statistikbüros NBS zuletzt auf den niedrigsten Wert seit acht Monaten gefallen, die Lager füllen sich jedoch mehr und mehr. Anfang November erreichten die Bestände der Shanghaier Rohstoffbörse SHFE mit rund 670.000 Tonnen ein Rekordniveau. Das entspricht etwa zehn Prozent der jährlichen globalen Nachfrage.

Produktion sinkt nur leicht

Der Anstieg der Vorräte ist laut Commerzbank vor allem auf die geringeren Exporte von Aluminium und Alumi­niumprodukten zurückzuführen. Auch die Nachfrage aus China hat sich abgeschwächt. Die staatlich angeordneten Produktionskürzungen dürften darum kaum preistreibend wirken - zumal sie ohnehin nur einen Bruchteil der globalen Aluminiumherstellung ausmachen. Viele Schmelzen werden zudem effizienter ausgelastet. Damit wurden weit weniger Kapazitäten vom Markt genommen als eigentlich vorgesehen.

Die hohen Lagerbestände bei gleichzeitig moderater Nachfrage könnten die Preise weiter unter Druck setzen. Risikofreudige Anleger können mit einem endlos laufenden Short-Zertifikat der Société Générale (ISIN: DE 000 SC2 S7X 7) von sinkenden Aluminiumpreisen profitieren.
Der Hebel beträgt aktuell 2,5. Von der Barriere ist der Kurs derzeit rund 35 Prozent entfernt - wird sie berührt, droht Anlegern der Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Bildquellen: Gemenacom / Shutterstock.com, ekipaj / Shutterstock.com

Nachrichten zu Aluminiumpreis