Hebelzertifikate-Trader Stephan Feuerstein

Erhöhte Korrekturgefahr?

23.09.25 08:14 Uhr

Erhöhte Korrekturgefahr? | finanzen.net

Eigentlich ist der September nach dem August im langfristigen Durchschnitt der schlechteste Börsenmonat. Doch nicht in jedem Jahr orientiert sich der Aktienmarkt an dieser saisonalen Kurve.

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In diesem Jahr kam es sogar zu einigen Abweichungen. Vor dem Start in den aktuellen "Crash-Monat" waren viele Analysten aufgrund des jahreszeitlichen Verlaufs negativ eingestellt. Dies hat allerdings darauf schließen lassen, dass die Gefahr eines Einbruchs im September in diesem Jahr als geringer zu werten ist. Gespannt darf man nun allerdings sein, wenn sich das saisonale Bild für das letzte Quartal wieder deutlich aufhellt. Werden viele Marktteilnehmer dann plötzlich wieder sehr bullish, könnte der für September erwartete Rücksetzer entgegen der Saisonalität in diesem Jahr möglicherweise erst im Oktober stattfinden.

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Hohe Aktienkurse, hohe Erwartungen

Im Vorfeld der Saison der Unternehmenszahlen sind die Erwartungen angesichts der hohen Aktiennotierungen nach wie vor hoch. Doch es dürfte immer schwieriger werden, diese hohen Erwartungen noch zu schlagen. Vor allem, wenn sich konjunkturelle Warnsignale erkennen lassen. In den USA ist der private Konsum eine der wichtigsten Stützen der wirtschaftlichen Entwicklung. Dieser war im August zwar erneut positiv, allerdings trübt sich das Bild am Arbeitsmarkt merklich ein. Unternehmen sind deutlich zurückhaltender bei der Schaffung neuer Jobs, womit auch die US-Arbeitslosenquote nach oben zeigt. Entsprechend war auch die Zinssenkung der US-Notenbank allgemein erwartet worden. Gespannt darf man allerdings sein, ob die FED auch an den weiteren Zinsterminen in diesem Jahr weitere Zinssenkungen durchführen wird. Zumindest im Vorfeld gehen die Anleger aktuell mehrheitlich davon aus.

Zinsen & US-Dollar

Die deutsche Exportwirtschaft wird aktuell einerseits durch die US-Zinsen belastet, andererseits wirkt sich auch der extrem schwache US-Dollar negativ auf das Geschäft aus. Es ist davon auszugehen, dass sich die Situation weder bei den Zinsen noch beim US-Dollar in den kommenden Monaten entspannen wird. Dies dürfte bei den ohnehin zuletzt unter Druck geratenen, deutschen Autobauern auch weiterhin zu enttäuschten Reaktionen am Aktienmarkt führen. Da die Autoaktien im DAX ein ordentliches Gewicht einnehmen, sorgt auch dieser Ausblick aktuell nicht unbedingt für die Hoffnung auf eine Fortsetzung der zuletzt unterbrochenen DAX-Aufwärtsbewegung!

Stephan Feuerstein

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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