Twitter: Zwitschern mit Abschlag

von Christian Scheid, ZertifikateJournal

Der Kurznachrichtendienst Twitter hat im Schlussquartal einen Verlust von 125,4 Millionen US-Dollar eingefahren. Auf das Jahr gerechnet steht damit ein Minus von 578 Millionen Dollar in den Büchern. Auch der Kundenzuspruch schwächelt: Das Nutzerwachstum kletterte nur um 1,4 Prozent auf 288 Millionen global - der langsamste Zuwachs seit mehreren Quartalen. Twitter begründet das gedämpfte Kundenwachstum mit Problemen bei der Integration der Twitter-Anwendungen ins neue Betriebssystem von Apples iPhone.

Dennoch stürmte die Aktie rasant nach oben. Auf Wochensicht legte der Nasdaq-Titel um gut ein Viertel zu. Auch Analysten waren letztlich zufrieden. Denn rechnet man Sonderposten heraus, kommt der Kurznachrichtendienst in den Monaten Oktober bis Dezember auf einen Gewinn von zwölf US-Cent je Aktie. Auch beim Umsatz konnte Twitter eine Schippe drauflegen. Dieser verdoppelte sich annähernd auf rund 479 Millionen Dollar.

Für Fantasie sorgt eine Kooperation mit Google. Tweets sollen bald direkt in den Suchergebnissen auftauchen. Von dieser Neuerung erhofft sich Twitter im jetzigen Quartal bis zu 16 Millionen zusätzliche Nutzer. Kurzum: Twitter hat wieder erfolgreich vertröstet. Irgendwann muss die Firma aber liefern.

Besser mit Rabatt einsteigen
Insgesamt sind Anleger mit einem Discountzertifikat besser beraten als mit der Aktie. Ein Papier von BNP Paribas (ISIN: DE 000 PA5 A1E 7) wirft im September 2015 eine Rendite von 7,93 Prozent ab, wenn die Twitter-Aktie mindestens bei 40 Dollar steht. Es ist also ein Rücksetzer von 16,5 Prozent erlaubt, ohne die Maximalrendite zu gefährden. Der Discount liegt bei 23 Prozent. Anleger tragen ein Währungsrisiko.