28.03.2023 22:37

Silicon Valley Bank, Credit Suisse & Co.: Diese Faktoren sind laut einem Ökonomen entscheidend dafür wie es am Markt weitergeht

Angst vor Bankenkrise: Silicon Valley Bank, Credit Suisse & Co.: Diese Faktoren sind laut einem Ökonomen entscheidend dafür wie es am Markt weitergeht | Nachricht | finanzen.net
Angst vor Bankenkrise
Folgen
Bereits seit Wochen belastet der Zusammenbruch einiger US-Regionalbanken den gesamten Bankensektor. An den Finanzmärkten machen sich Sorgen breit, dass sich - was viele aktuell als Einzelfälle bezeichnen - zu einer ausgewachsenen Bankenkrise entwickeln könnte. Das könnte laut einem Ökonomen nun auf Anleger zukommen.
Werbung
• Angst vor Bankenkrise belastet die Finanzbranche
• Ökonom: Eskalation hängt von weiteren Unbekannten ab
• US-Notenbank kündigt Kurswechsel bei der Zinspolitik an


Nachdem die kryptofreundliche Bank Silvergate Capital, die im Zuge des Krypto-Debakels in Schieflage geraten war, ihre freiwillige Abwicklung bekanntgab, folgte kurz darauf der Zusammenbruch der auf die Finanzierung von Start-ups der Tech-Branche spezialisierten Silicon Valley Bank (SVB) und der Signature Bank. Unter den Hiobsbotschaften litt der ganze Bankensektor. Die Titel weiterer US-Regionalbanken, wie der First Republic Bank, bei der Investoren - ähnlich wie bei der Silicon Valley Bank - innerhalb weniger Tage Gelder in Milliardenhöhe abzogen, rauschten ab. Die Lage bei der strauchelnden US-Regionalbank First Republic bleibt trotz einer Hilfsaktion der größten Geldhäuser der USA prekär.

Auch die Schweizer Credit Suisse, die in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Skandalen von sich reden machte und bei der es somit schon seit geraumer Zeit kriselte, geriet im Zuge des Bankenbebens in den USA weiter unter Druck. Am 19. März wurde dann über die Zukunft der Bank entschieden: Die zweitgrößte Schweizer Bank wird von ihrer größeren Rivalin, der UBS, für drei Milliarden Franken übernommen.

Doch auch wenn sich die Stimmung an den Finanzmärkten nach der Ankündigung der bedeutendsten Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise wieder etwas aufhellte, Zentralbanken, Regulatoren und Regierungen Hilfen zusicherten und versuchten, Beruhigungspillen zu verteilen, bleiben die Sorgen der Anleger um eine drohende Bankenkrise.

Diese Fragen sind entscheidend für die weiteren Entwicklungen am Markt

Wie Yahoo Finance berichtet, hängen die weiteren Entwicklungen am Markt laut einem Ökonomen nun von drei großen Fragen ab: Erstens, ob die Politik genug getan habe, um eine systemweite Krise abzuwenden, zweitens, wie die Situation eskalieren könnte und drittens, was das alles für die Geldpolitik bedeute.

"Die unmittelbarste Frage ist, wie die Märkte die Nachricht vom UBS-Deal zum Kauf der Credit Suisse verarbeiten", zitiert Yahoo Finance Neil Shearing, Group Chief Economist bei Capital Economics. Laut Shearing seien die Elemente der UBS-Vereinbarung nicht ganz klar, wobei der abgezinste Wert von 3,25 Milliarden US-Dollar darauf hindeute, dass "ein wesentlicher Teil der Vermögenswerte der Credit Suisse in Höhe von 570 Milliarden US-Dollar entweder wertgemindert ist oder als gefährdet angesehen wird, wertgemindert zu werden". Seiner Meinung nach könnte dies "erneut Nervosität über die Gesundheit der Banken auslösen".

Weitere Unbekannte

Laut Shearing hänge die Frage, ob die Bankenkrise eskaliere, von weiteren Unbekannten, die durch aggressiv steigende Zinsen aus dem System hervorgehen, ab. "Während es verlockend ist, die Probleme bei SVB, Signature Bank und Credit Suisse als idiosynkratisch abzutun, haben sie gezeigt, dass Probleme im Finanzsystem lauern, wenn die Zinsen steigen", so Shearing. "Zu den wichtigsten zu überwachenden Bereichen gehören kleinere europäische Banken und Schattenbanken, insbesondere offene Fonds, die unter Laufzeitinkongruenzen leiden könnten." Dan Fitzpatrick von Yahoo Finance zufolge lauern rund 600 Milliarden US-Dollar an "unrealisierten" Kreditverlusten im US-Bankensystem, die laut Shearing jedoch weniger auf die Vergabe von Krediten an schlechte Kreditnehmer zurückzuführen seien, sondern größtenteils das Resultat daraus seien, dass die Banken das Zinsrisiko nicht handhaben. "Abgesehen von der Credit Suisse wurden die Probleme bisher durch ein Versäumnis verursacht, das Zinsrisiko angemessen zu steuern", gibt Yahoo Finance Shearing wieder. "Eine insgesamt schwerwiegendere Krise würde sich entwickeln, wenn Kreditrisiken entstehen - oder anders ausgedrückt, wenn die Kreditausfallraten steigen, wenn sich die Qualität der Vermögenswerte der Banken verschlechtert."

Geldpolitik der US-Notenbank im Fokus

Vor dem Hintergrund des Bankenbebens der vergangenen Wochen, das mit den aggressiv steigenden Zinsen der US-Notenbank und dem Versäumnis einiger Banken, dieses Zinsrisiko angemessen zu steuern zusammenhängt, ist ein wichtiger Aspekt folglich auch die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. "Dies ist ein gefährlich schwieriger Weg für die Zentralbanken", so Shearing, der laut Yahoo Finance anmerkte, dass die jüngsten Entwicklungen bewiesen hätten, dass Geld, Kredite und der Finanzsektor für die Geldpolitik der Fed ebenso wichtige Faktoren seien wie Makrodaten, allen voran die Inflation und die Arbeitsmarktsituation.

Am Ende ihrer zweitägigen geldpolitischen Sitzung vergangenen Mittwoch hob die US-Notenbank den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent an, wie die Fed mitteilte. Daneben kündigten die US-Währungshüter einen Kurswechsel an und signalisierten für dieses Jahr nur noch einen weiteren Zinsschritt. "Wir geben nun nicht mehr an, dass wir davon ausgehen, dass laufende Zinserhöhungen angemessen sein werden, um die Inflation zu dämpfen", zitiert die Deutsche Presse-Agentur Fed-Chef Jerome Powell. Vor dem Hintergrund der aktuellen Bankenkrise habe die Fed sogar eine Zinspause in Betracht gezogen. Laut Powell würden die Turbulenzen im Finanzsektor die finanziellen Bedingungen verschärfen, was einen ähnlichen Effekt haben könnte wie Zinserhöhungen. Nachdem der Fed-Chef erst Anfang März noch angedeutet hatte, dass wieder größere Zinsschritte möglich sein könnten, hat sich diese Haltung der US-Notenbank inzwischen also geändert.

Redaktion finanzen.net

Ausgewählte Hebelprodukte auf First Republic Bank
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf First Republic Bank
Long
Short
Hebel wählen:
5x
10x
Name
Hebel
KO
Emittent
Bildquellen: Postmodern Studio / Shutterstock.com, Pincasso / Shutterstock.com

Nachrichten zu Credit Suisse (CS)

  • Relevant
  • Alle
  • vom Unternehmen
  • Peer Group
  • ?

Um Ihnen die Übersicht über die große Anzahl an Nachrichten, die jeden Tag für ein Unternehmen erscheinen, etwas zu erleichtern, haben wir den Nachrichtenfeed in folgende Kategorien aufgeteilt:

Relevant: Nachrichten von ausgesuchten Quellen, die sich im Speziellen mit diesem Unternehmen befassen

Alle: Alle Nachrichten, die dieses Unternehmen betreffen. Z.B. auch Marktberichte die außerdem auch andere Unternehmen betreffen

vom Unternehmen: Nachrichten und Adhoc-Meldungen, die vom Unternehmen selbst veröffentlicht werden

Peer Group: Nachrichten von Unternehmen, die zur Peer Group gehören

Analysen zu Credit Suisse (CS)

  • Alle
  • Buy
  • Hold
  • Sell
  • ?
26.04.2023Credit Suisse (CS) UnderweightBarclays Capital
24.04.2023Credit Suisse (CS) Sector PerformRBC Capital Markets
16.03.2023Credit Suisse (CS) KaufenDZ BANK
16.03.2023Credit Suisse (CS) Sector PerformRBC Capital Markets
16.03.2023Credit Suisse (CS) NeutralJP Morgan Chase & Co.
16.03.2023Credit Suisse (CS) KaufenDZ BANK
14.02.2022Credit Suisse (CS) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
18.01.2022Credit Suisse (CS) OverweightBarclays Capital
13.12.2021Credit Suisse (CS) BuyKepler Cheuvreux
11.11.2021Credit Suisse (CS) BuyKepler Cheuvreux
24.04.2023Credit Suisse (CS) Sector PerformRBC Capital Markets
16.03.2023Credit Suisse (CS) Sector PerformRBC Capital Markets
16.03.2023Credit Suisse (CS) NeutralJP Morgan Chase & Co.
10.03.2023Credit Suisse (CS) Sector PerformRBC Capital Markets
09.03.2023Credit Suisse (CS) Sector PerformRBC Capital Markets
26.04.2023Credit Suisse (CS) UnderweightBarclays Capital
13.01.2023Credit Suisse (CS) UnderweightBarclays Capital
27.10.2022Credit Suisse (CS) SellGoldman Sachs Group Inc.
24.10.2022Credit Suisse (CS) UnderweightBarclays Capital
19.10.2022Credit Suisse (CS) SellGoldman Sachs Group Inc.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Credit Suisse (CS) nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"

Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"

Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
Neue Funktionen als Erstes nutzen
Sie nutzen finanzen.net regelmäßig? Dann nutzen Sie jetzt neue Funktionen als Erstes!
Hier informieren!
Werbung
Börse Stuttgart Anlegerclub
Werbung

Heute im Fokus

DAX schließt schwächer -- US-Börsen rot -- Apple präsentiert Computer-Brille -- Airbus vor Rekordauftrag -- UBS will CS-Übernahme am 12. Juni vollziehen -- Uniper, Lufthansa im Fokus

Deutsche Bank stuft Rio Tinto von "Hold" auf "Buy" hoch. Andreas Bierwirth verlässt Erste Group wieder. United Internet und Aroundtown verlieren Platz im STOXX 600. Apple stellt Gerüchten zufolge eine Computer-Brille vor. Deutsche Bank hebt TUI auf 'Buy' - Kursziel angepasst. Telekomwerte erholen sich von Amazon-Schock. EZB-Ratsmitglied Nagel: EZB-Zinspause ab Sommer ist "nicht ausgemacht".

Umfrage

Wie lange halten Sie Ihre strukturierten Wertpapiere durchschnittlich im Depot?

finanzen.net zero
finanzen.net zero

Oskar

ETF-Sparplan

Oskar ist der einfache und intelligente ETF-Sparplan. Er übernimmt die ETF-Auswahl, ist steuersmart, transparent und kostengünstig.
Zur klassischen Ansicht wechseln