Deutsche Konjunktur zieht kräftig an
Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal kräftig gewachsen. Die Rezession ist damit zumindest technisch überwunden.
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Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, stieg das BIP in realer Rechnung gegenüber dem Vorquartal saisonbereinigt um 0,7%. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine um 0,8% höhere Wirtschaftsleistung vorhergesagt. "Nach dem starken Einbruch im Winterhalbjahr scheint sich der leichte Aufwärtstrend der Wirtschaft aus dem zweiten Quartal fortzusetzen", erklärten die Statistiker. Zwischen April und Juni dieses Jahres war die deutsche Wirtschaft um revidiert 0,4% (vorläufig: plus 0,3%) auf Quartalssicht expandiert, womit nach vier BIP-Rückgängen in Folge erstmals wieder ein Zuwachs erzielt worden war.
Im ersten Jahresviertel war das BIP noch mit der Rekordrate von 3,5% gesunken. Auf Jahressicht lag die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal bereinigt um die Zahl der Arbeitstage um 4,8% niedriger, was den Erwartungen von Volkswirten entsprach. Damit sei "im Vorjahresvergleich das Ausmaß der Krise noch deutlich erkennbar", so Destatis. Im zweiten Quartal war ein Rückgang von revidiert 5,8% (vorläufig: minus 5,9%) verzeichnet worden. Unbereinigt betrug der Rückgang auf Jahressicht 4,7%, nach revidiert minus 7,0% (vorläufig: minus 7,1) im zweiten Quartal.
Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich (preis-, saison- und kalenderbereinigt) insbesondere von den Exporten und den Investitionen in Ausrüstungen und Bauten, wie die Statistikbehörde weiter mitteilte. Allerdings hätten sich auch die Importe im Vergleich zum Vorquartal kräftig erhöht, was unter anderem zu einem Aufbau der Lagerbestände geführt habe. Die privaten Konsumausgaben gingen den Angaben zufolge dagegen zurück und bremsten das Wirtschaftswachstum.
Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer mochte angesichts der aktuellen Wachstumszahlen jedoch nicht in Euphorie verfallen. "Man sollte sich nicht nur auf die Zuwachsraten, sondern auch auf das Niveau des Bruttoinlandsprodukts konzentrieren", sagte er. Dann zeige sich, dass die deutsche Wirtschaft trotz sehr starken Wachstums im zweiten Halbjahr am Ende des Jahres gemessen am Bruttoinlandsprodukt lediglich ein Viertel der Produktionsverluste aufgeholt haben dürfte, die sie während der Rezession erlitten hatte. "Wie nach Finanzmarktkrisen üblich wird sich die Wirtschaft in den westlichen Ländern lange mit niedrig ausgelasteten Kapazitäten herumschlagen müssen", prophezeite Krämer.
Carsten Brzeski von der ING Bank rechnet damit, dass der Aufschwung in Deutschland noch eine Weile dynamisch verlaufen wird. Der Lagerzyklus habe erst gerade gedreht, die Auftragsbücher füllten sich und die sich belebende weltweite Nachfrage spreche für eine weiter anziehende Aktivität, sagte er. Gleichwohl bleibt nach Brzeskis Ansicht noch einiges zu tun, denn Deutschland sei zwar schon zu seinem Trendwachstum zurückgekehrt, doch selbst bei Fortsetzung dieses Trends würde es noch bis 2012 dauern, eher das Vorkrisenniveau des BIP erreicht wäre, sagte er. Was Deutschland brauche, sei privater Konsum.
UniCredit-Volkswirt findet besonders an der sich bereits abzeichnenden Zusammensetzung des Wachstums Gefallen. Der Anstieg der Importe habe dem Aufbau der Lagerbestände gedient, was weitere Produktionszuwäche erwarten lasse, sagte er. Zudem deute das Plus bei den Investitionen in Maschinen und Ausrüstungen darauf hin, dass die Unternehmen in Deutschland wieder Ersatzinvestitionen getätigt hätten. Für das vierte Quartal erwartet Rees erneut ein BIP-Wachstum von 0,7%.
Unerwartet schwach fiel dagegen das Wachstum in Frankreich aus. Hier stieg das BIP um nur 0,3%, während der Prognosekonsens bei plus 0,7% gelegen hatte. Italiens BIP-Daten werden um 10.00 Uhr veröffentlicht, die Euroraum-Daten um 11.00 Uhr. (Dow Jones)
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