24.000-Punkte-Marke im Fokus: DAX reduziert Anfangsverluste - "Beängstigende Rally macht eine Pause"

Nachdem sich der DAX am Vortag wieder über der runden 24.000-Punkte-Marke absetzen konnte, fällt er am Dienstag wieder unter diese Schwelle.
Am Dienstag startete der DAX 1,37 Prozent tiefer bei 23.801,24 Punkten, nachdem er noch zum Wochenauftakt mit deutlichen Zugewinnen die 24.000-Punkte-Marke überspringen konnte. Am Nachmittag setzt er sich vom Tagestief ab. Er bleibt zwar auf rotem Terrain, hat die psychologisch wichtige Marke jedoch wieder im Blick.
Zunächst keine weiteren Rekorde in Sicht
Am 9. Oktober hatte der DAX bei 24.771,34 Punkten ein neues Rekordhoch markiert. Letztlich war er an jenem Tag bei 24.611,25 Einheiten in den Feierabend gegangen, was zugleich ein neuer Rekord auf Schlusskursbasis war.
Stimmungsdämpfer aus China
Ein möglicher Stimmungsdämpfer sind neue Nachrichten zum wichtigen Chip-Hersteller Nexperia, der zum chinesischen Konzern Wingtech gehört. Nachdem die Niederlande Nexperia Ende September unter ihre Kontrolle gestellt hatte, hatte China die Ausfuhr von Chips aus den Nexperia-Werken in China gestoppt. Zu Wochenbeginn hatte es Entspannungssignale in dem Konflikt gegeben. Doch nun forderte China die Niederlande auf, ihre Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Unternehmens einstellen und eine konstruktive Lösung für den Streit finden.
"Beängstigende Rally macht eine Pause"
Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners verwies darauf, dass der seit Jahresbeginn starke DAX in der zweiten Hälfte bislang kaum von der Stelle gekommen ist. Dazu sei "an Asiens Börsen die Nervosität förmlich greifbar", kommentierte der Experte die aktuellen Kursverluste in Tokio, Shanghai und Seoul. "Die beeindruckende und schon beängstigende Rally macht eine Pause." Warnungen vor hohen Bewertungen an den Aktienbörsen und einer möglichen Korrektur würden lauter.
Zwischenfazit der Quartalsberichtssaison
Mit Blick auf die auf vollen Touren laufende Quartalsberichtssaison der Unternehmen zogen die Anlagestrategen der Berenberg Bank ein positives Zwischenfazit: "Ein Großteil der US-Unternehmen, die ihre Bücher offengelegt haben, übertrafen die Gewinnerwartungen der Aktienanalysten." Die Berichtssaison laufe aber auch in Deutschland und Europa relativ gut. Dennoch zeigten sich Analysten weiterhin pessimistisch und hätten ihre Gewinnprognosen für deutsche und EU-Aktien nach unten geschraubt. Gründe dafür seien der starke Euro, der Exporte verteuere, politische Störfeuer und die schwächelnde Konjunktur.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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