General Motors: Dame in Poleposition
Die neue Chefin Mary Barra von General Motors hat nach dem Staatsausstieg mehrere Asse im Ärmel. Der US-Autoriese fährt auf den wichtigsten Märkten vorn mit – Anleger sollten einsteigen.
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von Tim Schäfer, Euro am Sonntag
Der Coup sorgt für Gesprächsstoff in einer männerdominierten Branche: Mit der designierten General-Motors-Chefin Mary Barra ergreift Mitte Januar die erste Frau das Steuer eines der weltgrößten Autokonzerne. Die Managerin, die seit 1980 bei GM arbeitet, übernimmt von Vorgänger Dan Akerson ein Unternehmen, das in den vergangenen fünf Jahren quasi vom Standstreifen auf die Überholspur gerauscht ist.
Soeben hat das US-Finanzministerium die letzten Aktien in Staatsbesitz verkauft. 49 Milliarden Dollar hatte die Regierung Obama 2009 in den Sanierungsfall investiert. Die Rettung des Industrieveteranen kostete den Steuerzahler zehn Milliarden Dollar. Mit dem Geld hat Washington, einschließlich der Zulieferer, Hunderttausende Jobs gerettet.
Der böse Scherz, GM stehe für „Government Motors“, ist damit veraltet. Der Staatsausstieg bietet Barra neue Freiheiten: Die künftige Chefin darf ihren besten Kräften höhere Gehälter zahlen. Bislang war das Salär gedeckelt. Auch Aktionären bieten sich Perspektiven: Die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen könnte anstehen, auch Aktienrückkäufe sind eine Option.
Ein abgabewilliger Aktionär bleibt aber vorerst an Bord: die kanadische Regierung, die sich ebenfalls an der Rettungsaktion beteiligt hatte. Die Chancen, dass die Nachbarn aus dem Norden damit einen Schnitt machen, stehen gut. GM schreibt bereits seit 15 Quartalen wieder schwarze Zahlen. An der Profitabilität wird weiter gearbeitet.
Eine wichtige Schraube hat Akerson kurz vor seinem Abschied eingestellt: Der Boss verkündete das Aus für Chevrolet in Europa. Fortan will sich der Autoriese hier auf die deutsche Marke Opel konzentrieren. Opel-Lenker Karl-Thomas Neumann hat die Entscheidung beeinflusst. Der ehemalige VW-Manager hatte sich beim Amtsantritt im März mehr Mitspracherechte ausbedungen.
Jetzt will der passionierte Läufer das Sorgenkind so schnell wie möglich fit machen. Die Voraussetzungen sind da: Neue Modelle wie der Kleinwagen Adam oder der Kompakt-SUV Mokka kommen gut an, die Absatzzahlen steigen. Eine Kooperation bei Material und Logistik mit Europas zweitgrößtem Autobauer Peugeot soll die Kosten eindämmen.
Die Restaurierungsarbeiten laufen weltweit. Die Werke in Australien etwa werden bis 2017 geschlossen. Die Produktion in Südkorea soll um 20 Prozent eingedampft werden, berichtete das „Wall Street Journal“. Auch in den USA wurde kräftig abgespeckt: Sechs Fabriken machten in Michigan dicht, knapp 7.000 Jobs wurden gestrichen. Die Pensionsverpflichtungen wurden um 28 Milliarden Dollar gekürzt. Dank der strengen Diät hat der Ex-Pleitekandidat wieder 27 Milliarden Dollar an Barmitteln auf der hohen Kante. In der Bilanz schlummert ein weiterer Schatz: 18 Milliarden Dollar Verlustvortrag — Steuern muss GM wohl auf Jahre hinaus nicht zahlen.
Spitze in China und den USA
In den beiden wichtigsten Märkten der Welt, in China und den USA, belegt GM Spitzenpositionen. Allein 2,6 Millionen Gefährte verkauft GM pro Jahr auf dem Heimatmarkt, der Anteil liegt bei rund 18 Prozent. Die Cadillacs, Chevrolets, GMCs und Buicks gewinnen weiterhin Marktanteile: Im November verließen 212.000 Autos die inländischen Vorführräume, ein Zuwachs von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr und zugleich der Spitzenwert in den vergangenen sechs Jahren.
Die Kreditwürdigkeit gilt wieder als solide. „Gute Dinge passieren, wenn du großartige Autos baust und starke Ergebnisse lieferst“, kommentierte Chef Akerson die Hochstufung durch die Ratingagentur Moody’s im September. Seine Nachfolgerin will mit Qualitätsbewusstsein auf der Erfolgsspur bleiben. „Meine einzige Botschaft: Keine schlechten Autos mehr“, schrieb Barra an die Belegschaft — ein Ausrufezeichen.
Investor-Info
General Motors
Buffett ist schon drin
Die Aktie des führenden US-Autobauers ist günstig, die Börsenbewertung entspricht gerade mal einem Drittel des Umsatzes – Toyota etwa ist hier doppelt so hoch bewertet. GMs operativer Cashflow liegt bei kerngesunden zehn Milliarden Dollar pro Jahr. Ein Fan ist Warren Buffett. Dessen Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway kaufte 2,9 Prozent des Grundkapitals. Wette auf US-Erholung. Langfristanlage.
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