Hier stimmt was nicht! Alibaba - Kommen Sie Jack Ma zuvor

Der Gründer des chinesischen Internetriesen Alibaba, Jack Ma, will im kommenden Jahr aus dem Management ausscheiden und sich wohltätigen Aufgaben widmen.
Werte in diesem Artikel
von Jörg Lang, Euro am Sonntag
Die nötigen Mittel dazu hat Ma. Aus Aktienverkäufen hat
der 54-Jährige einige Milliarden gemacht. Seine verbleibenden Anteile sind zu aktuellen Kursen noch mal ein Vielfaches wert. Könnte sein, dass sein Rückzug, wie Firmenmeldungen glauben machen, länger geplant war. Könnte aber auch sein, dass die Sache ihm inzwischen zu komplex geworden ist, um es vorsichtig auszudrücken.
Die rechtliche Aufstellung des Konzerns ist alles andere als simpel. So haben etwa die Inhaber der börsennotierten ADRs keinen direkten Zugriff auf das Vermögen. Der in Fachkreisen hochgelobte Bezahldienst Alipay gehört nicht zum Konzern. Und die Komplexität setzt sich im Konzern fort: Alibaba konsolidiert 920 operative Einheiten, 600 mehr als noch vor zwei Jahren. Was diese zusätzlichen Firmen machen, ist ungeklärt.
Klar ist, dass über diese Firmen zahlreiche Beteiligungstransaktionen so abgewickelt werden, dass sie der Bilanz nicht schaden. Im einen Jahr poppen Beteiligungen des Konzerns mit Milliardenwerten in der Bilanz auf, um im nächsten unerwähnt wieder zu verschwinden. Gewinne werden großzügig verbucht, Verluste entstehen nur, wenn sie nicht zu verstecken sind, oder werden durch außerordentliche Gewinne reichlich ausgeglichen.
Im abgelaufenen Jahr wurden so rund 16 Milliarden Dollar Ertrag verbucht. Es gibt im Konzern ein System von Beteiligungen über Firmen auf Karibikinseln, in die Ma und seine Führungskollegen über Kreditvergabe persönlich involviert sind. Der neutrale Betrachter kann sich des Eindrucks schwer erwehren, dass hier ein immer größeres Rad gedreht wird oder werden muss. Solange Investoren das als Wachstum verbuchen und den Kurs nach oben kaufen, geht die Rechnung auf. Aber: Sollten Anleger wirklich mutig sein, wenn Jack Ma selbst auf dem Absprung ist?
Unser Kolumnist Jörg Lang beschäftigt sich seit 1988 mit dem Thema Aktien.
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Bildquellen: ChinaFotoPress/ChinaFotoPress via Getty Images