Ökonomen-Barometer: Markt und Misstrauen

Volkswirte sehen China-Investoren bei deutschen Techunternehmen zwar mehrheitlich unkritisch. Ein Drittel fordert jedoch strengere Regeln für Übernahmen.
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von Wolfgang Ehrensberger, Euro am Sonntag
Führende Volkswirte sehen die Welle von Übernahmen deutscher Technologiefirmen durch chinesische Investoren mehrheitlich gelassen. 54 Prozent sehen darin keine Gefahr, dass die deutsche Wirtschaft in eine zu starke Abhängigkeit von China kommen könnte.
Ein gutes Drittel warnt dagegen vor dieser Entwicklung, wie die Juni-Umfrage des Ökonomen-Barometers von €uro am Sonntag und dem Nachrichtensender n-tv ergab. Strengere Regeln für Übernahmen fordert ebenfalls nur eine Minderheit der Umfrageteilnehmer von rund einem Drittel.
Bei Politik wird es heikel
55 Prozent halten demnach die nach Außenwirtschaftsgesetz vorgesehene Prüfung eines Investors aus dem Nicht-EU-Ausland ab einer Beteiligungshöhe von 25 Prozent für ausreichend. Wirtschaftsminister Peter Altmaier hatte dagegen eine Verschärfung des Gesetzes und eine Absenkung der Schwelle auf zehn Prozent zumindest ins Spiel gebracht. Die Ökonomen sind mehrheitlich gegen weitere Beschränkungen.
Kritisch gesehen wird es aber, wenn es sich bei den Käufern um "staatlich gelenkte Konzerne" handelt (Hans Jürgen Schlösser, Uni Siegen, sowie Gerhard Wegner, Erfurt). Oder wenn sich deutsche Konzerne wie Daimler auf chinesische Erpressung bei Themen wie Tibet oder Taiwan einließen, wie Ulrich van Suntum von der Uni Münster kritisch einwirft.
Von Grammer bis Daimler
Die Liste der deutschen Ziele chinesischer Käufer wird jedenfalls immer länger: Neben dem Autozulieferer Grammer steht derzeit auch der hessische Anlagenbauer FFT vor der Übernahme durch Investoren aus Fernost. Die Chinesen zielen generell auf Hightech-Branchen wie Maschinenbau, um ihre eigene Industrie voranzubringen.
Die Debatte über den Ausverkauf deutscher Hochtechnologie läuft, seit 2016 der chinesische Midea-Konzern den Roboterhersteller Kuka übernahm. Laut Beratungsunternehmen EY haben chinesische Käufer 2017 für Übernahmen in Deutschland den Rekordwert von 14 Milliarden Euro ausgegeben. Inzwischen wagen sie sich selbst an DAX-Konzerne wie Daimler heran: Dort war im Februar der chinesische Autobauer Geely mit 9,69 Prozent eingestiegen.
Insgesamt warnen die Volkswirte vor Einschränkungen. "Warum sollte China seine Investitionsregeln im Inland liberalisieren, wenn Deutschland sie jetzt umgekehrt verschärft?", fragt etwa Friedrich Heinemann (ZEW Mannheim). Und Juergen B. Donges (Uni Köln) erinnert Wirtschaftsminister Altmaier daran, dass er immer wieder die Vorzüge marktwirtschaftlicher Ordnung lobt. "Er sollte daher nicht in die Versuchung eines industriepolitisch motivierten Protektionismus geraten."
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