MÄRKTE EUROPA/Abgaben - Unwägbarkeiten bleiben nach Urteil gegen Trump-Zölle
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DOW JONES--Mit leichten Abgaben haben die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag den Handel beendet. Hatte im frühen Geschäft noch ein US-Gerichtsurteil gegen die meisten der von US-Präsident Donald Trump verfügten Zölle für steigende Kurse gesorgt, machte sich im Verlauf Ernüchterung und Zurückhaltung breit. Denn es bleiben weiter Unwägbarkeiten. An der Wall Street kam es ebenfalls nur zu einer sehr verhaltenen Reaktion, was das Sentiment in Europa am Nachmittag zusätzlich belastete. Positiv wurden dagegen die Quartalszahlen des KI-Flaggschiffs Nvidia aufgenommen.
Das auf den ersten Blick sehr positive Urteil berge auch neue Unsicherheiten, hieß es im Handel. Zum einen habe die Trump-Regierung Berufung eingelegt und könnte bis zum Obersten Gerichtshof gehen. Dazu verfüge die Regierung auch über andere Befugnisse, mit denen sie ähnliche Zölle wie die vom Gericht aufgehobenen festlegen könne, so die Ökonomen von Goldman Sachs. Sie betonten zudem, dass nur Teile der bislang ausgerufenen Zölle davon betroffen seien. Andere Stimmen fragten, wie es nun um die Verhandlungsbereitschaft anderer Staaten bestellt ist angesichts der rechtlich unklaren Lage in den USA. Zuletzt hatte eben diese Bereitschaft zu zügigen Verhandlungen an den Börsen für gute Stimmung gesorgt.
Der DAX verlor 0,4 Prozent auf 23.933 Punkte, nach einem Tageshoch bei 24.255 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,1 Prozent auf 5.371 Punkte nach. Wegen des Feiertages "Christi Himmelfahrt" blieben die Börsen in Finnland, Dänemark, Norwegen, Schweden und der Schweiz geschlossen.
Laut dem US-Gericht für Internationalen Handel hat US-Präsident Trump mit seinen mit einem nationalen Notstand begründeten Zöllen seine Kompetenzen überschritten. Er verfüge nicht über die Autorität, die Zölle im Alleingang zu verhängen. Daher seien die Maßnahmen nichtig. Zunächst hat die Trump-Regierung eine Frist von zehn Tagen, die Zollandrohungen rückgängig zu machen. Weil es unwahrscheinlich sei, dass die Regierung innerhalb dieser Zeit einen Berufungsprozess gewinnt, erwartet man bei Goldman Sachs, dass das Weiße Haus unter Berufung auf eine Bestimmung im Handelsgesetz einen ähnlichen pauschalen Zoll ankündigen wird.
Die US-Regierung hat das US-Gericht gebeten, seine Entscheidung auszusetzen, während sie in Berufung geht. Anderenfalls drohe der Außenpolitik und der nationalen Sicherheit erheblicher Schaden.
"Dieses Urteil ist mehr als eine juristische Fußnote. Es ist ein struktureller Wendepunkt im Narrativ - von Starker-Mann-Entscheidungen hin zu einem institutionalisierten Rahmen", sagte Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management. Für Charu Chanana, Chef-Investmentstratege von Saxo Markets ist das Urteil "ein symbolischer Schlag gegen Trumps aggressive Handels-Agenda". Aber auch er warnte, dass das endgültige Wort zu den Zöllen noch nicht gesprochen sei.
Vor allem Aktien exportabhängiger und konjunkturzyklischer Unternehmen wurden von dem Urteil zunächst nach oben getrieben, gaben ihre Gewinne aber wieder vollständig ab. Der Stoxx-Subindex der Autoaktien zeigte sich nach einem deutlichen Plus mit einem Abschlag von 0,3 Prozent. Gleiches galt für den Index der Technologieaktien, der um 0,2 Prozent fiel.
Ein Kursgewinner im DAX waren nach den Nvidia-Zahlen Infineon mit einem Plus von 0,7 Prozent - aber auch hier gab die Aktie einen Großteil ihrer Tagesgewinne wieder ab. Außerdem stiegen im Chipsektor ASML um 0,7 Prozent, in der zweiten deutschen Reihe Aixtron um 0,9 Prozent und Suss Microtec um 2,1 Prozent.
Adidas legten um 0,7 Prozent zu. Der Sportartikelhersteller lässt viele seiner Produkte in Vietnam herstellen, das sehr stark von den US-Zöllen betroffen ist.
Das DAX-Schwergewicht SAP verlor nach zwischenzeitlichen leichten Gewinnen 0,3 Prozent. Gut ausgefallene Quartalszahlen des Wettbewerbers Salesforce und leicht erhöhte Prognosen stützten hier nur bedingt. Vonovia gaben um 2,1 Prozent nach. Dies war aber dem Dividendenabschlag geschuldet.
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Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn*
ESTX 50 PR.EUR 5.371,10 -0,1% +9,9%
Stoxx-50 4.516,36 -0,3% +5,1%
Stoxx-600 547,88 -0,2% +8,1%
XETRA-DAX 23.933,23 -0,4% +20,7%
CAC-40 Paris 7.779,72 -0,1% +5,5%
AEX Amsterdam 924,22 -0,0% +5,2%
ATHEX-20 Athen 4.661,13 -1,1% +32,0%
BEL-20 Bruessel 4.497,47 +0,2% +5,2%
BUX Budapest 96.171,93 -0,7% +22,1%
OMXH-25 Helsinki 4.761,73 FEIERTAG +10,3%
OMXC-20 Kopenhagen 1.790,87 FEIERTAG -14,8%
PSI 20 Lissabon 7.375,80 +0,2% +15,4%
IBEX-35 Madrid 14.116,60 +0,1% +21,6%
FTSE-MIB Mailand 39.982,97 0,0% +17,4%
OBX Oslo 1.488,00 FEIERTAG +11,9%
PX Prag 2.158,52 -0,4% +23,1%
OMXS-30 Stockholm 2.510,16 FEIERTAG +1,1%
WIG-20 Warschau 2.785,96 -1,8% +29,4%
ATX Wien 4.424,27 -0,2% +21,0%
SMI Zuerich 12.186,74 FEIERTAG +5,0%
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:04 % YTD
EUR/USD 1,1368 +0,7% 1,1295 1,1354 +9,1%
EUR/JPY 163,83 +0,2% 163,56 163,91 +0,4%
EUR/CHF 0,9356 +0,2% 0,9341 0,9358 -0,1%
EUR/GBP 0,8429 +0,5% 0,8386 0,8421 +1,4%
USD/JPY 144,12 -0,5% 144,81 144,36 -8,0%
GBP/USD 1,3487 +0,1% 1,3470 1,3484 +7,6%
USD/CNY 7,1786 -0,1% 7,1823 7,1792 -0,4%
USD/CNH 7,1859 -0,1% 7,1916 7,1863 -1,9%
AUS/USD 0,6440 +0,2% 0,6424 0,6444 +3,8%
Bitcoin/USD 107.035,00 -0,5% 107.543,15 107.575,30 +15,1%
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 61,06 61,85 -1,3% -0,79 -14,4%
Brent/ICE 64,12 64,98 -1,3% -0,86 -13,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold 3321,53 3284,86 +1,1% 36,67 +25,2%
Silber 29,25 29,24 +0,0% 0,01 +4,7%
Platin 952,29 955,67 -0,4% -3,38 +9,2%
Kupfer 4,67 4,67 -0,1% 0,00 +15,0%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
(Angaben ohne Gewaehr)
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/sha
(END) Dow Jones Newswires
May 29, 2025 12:20 ET (16:20 GMT)
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Datum | Rating | Analyst | |
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29.05.2025 | NVIDIA Buy | UBS AG | |
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Datum | Rating | Analyst | |
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21.11.2024 | NVIDIA Halten | DZ BANK | |
21.11.2024 | NVIDIA Hold | Deutsche Bank AG | |
29.08.2024 | NVIDIA Hold | Deutsche Bank AG | |
11.06.2024 | NVIDIA Halten | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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04.04.2017 | NVIDIA Underweight | Pacific Crest Securities Inc. | |
24.02.2017 | NVIDIA Underperform | BMO Capital Markets | |
23.02.2017 | NVIDIA Reduce | Instinet | |
14.01.2016 | NVIDIA Underweight | Barclays Capital | |
26.07.2011 | NVIDIA underperform | Needham & Company, LLC |
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