MÄRKTE USA/Etwas fester - Unsicherheit auch nach Zollurteil hoch

29.05.25 15:43 Uhr

DOW JONES--Die US-Börsen starten mit leichten Kursgewinnen in den Handel am Donnerstag, nachdem das US-Gericht für Internationalen Handel die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle für nichtig erklärt hat. Die Technologiewerte erhalten zusätzlichen Rückenwind von Nvidia. Die KI-Wette hatte am Mittwoch nach Börsenschluss überraschend starke Zahlen vorgelegt und einen optimistischen Ausblick gegeben.

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Im Streit um die Strafzölle urteilte das Gericht, Präsident Trump habe seine Befugnisse überschritten. Geklagt hatten einige kleine US-Unternehmen. Laut dem Gericht räumt die Verfassung ausschließlich dem US-Kongress die Befugnis zur Regulierung des Handels mit anderen Ländern ein. Allerdings hat die US-Regierung Berufung gegen die Entscheidung eingelegt. Kurz nach der Startglocke notiert der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent höher bei 42.163 Punkten. Der S&P-500 gewinnt 0,7 Prozent und der Nasdaq-Composite steigt um 1,3 Prozent.

Beobachter warnen, dass Anleger sich nicht zu früh freuen sollten. Für die meisten Handelspartner der USA werde das Urteil letztlich nicht viel ändern, meint etwa Goldman Sachs. Es beziehe sich nämlich nur auf einige Zollerhöhungen, etwa den Basiszoll von 10 Prozent und die Strafzölle gegen Länder wie Kanada, China und Mexiko, jedoch nicht auf Zölle, die Sektoren wie Stahl, Aluminium und Autoimporte beträfen, merken die Analysten an.

David Chao von Invesco gibt zu bedenken, dass "der Oberste Gerichtshof zugunsten von Trump entscheiden könnte und ihm die nach dem International Emergency Economic Powers Act gewährte Befugnis zurückgibt". Und selbst wenn das endgültige Urteil zuungunsten der Regierung ausfalle, hätte Trump immer noch andere Möglichkeiten, seine Zölle durchzusetzen. "Es ist möglich, dass Trump die Handelsspannungen als Reaktion auf das Urteil des Gerichts gegen ihn weiter verschärft", fügte Chao hinzu.

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Konjunkturseitig stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche entgegen den Erwartungen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des ersten Quartals zeigte in zweiter Lesung eine geringere Schrumpfung der US-Wirtschaft an als erwartet und als in der ersten Veröffentlichung gemeldet. Der von der US-Notenbank als Inflationsmaß favorisierte Deflator für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) stieg um 3,6 Prozent nach einem Anstieg von 2,4 Prozent im Vorquartal. Die BIP-Daten sprächen dafür, dass die US-Notenbank die Zinsen zunächst auf dem aktuellen Niveau belasse, kommentiert Paul Stanley von Granite Bay. Er geht davon aus, dass die Federal Reserve erst ab Herbst wieder Zinssenkungen vornimmt.

Der Dollar wertete in Reaktion auf das Gerichtsurteil auf, gibt seine Gewinne nach den schwachen Arbeitsmarktdaten aber vollständig ab. Der Dollarindex sinkt um 0,4 Prozent. Am Anleihemarkt kommen die Renditen ebenfalls zurück, weil Anleger aufgrund der konjunkturellen Ungewissheit "sichere Häfen" ansteuern. Die Zehnjahresrendite fällt um 3 Basispunkte auf 4,45 Prozent.

Von der Suche nach Sicherheit profitiert auch das Gold. Marktteilnehmer verweisen daneben auf die trotz des Zollurteils fortbestehende Unsicherheit.

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Die Ölpreise drehen nach den schwachen Arbeitsmarktdaten ins Minus. Beobachter sprechen von Nachfragesorgen und merken an, dass die Opec+ im Juli ihre Fördermenge erhöhen könnte.

Die Aktien von Nvidia steigen nach den starken Zahlen des Unternehmens um 5,2 Prozent. In ihrem Windschatten gewinnen die Aktien der Chiphersteller AMD 1,5 Prozent und Intel 0,2 Prozent. Gefragt sind auch Aktien der KI-Infrastruktur wie die des Anbieters von Lösungen für Rechenzentren Super Micro Computer (+4,8%) oder Vertiv (+1%), einem Spezialisten für Klimatisierungssysteme für Computerräume.

Auch Salesforce.com hat bessere Zahlen als erwartet vorgelegt und die Ertragsziele angehoben. Die Aktie fällt jedoch um fast 6 Prozent. RBC hat Salesforce auf "Sector Perform" abgestuft. HP brechen um 8,4 Prozent ein, nachdem das Unternehmen seine Jahresprognosen gesenkt hat.

Erleichterung über das Zollurteil verhilft der Apple-Aktie zu einem Plus von 1,3 Prozent. Präsident Trump will das Unternehmen dazu bringen, iPhones in den USA herzustellen, und hatte Apple Strafzölle auf iPhones angedroht, die außerhalb der USA produziert wurden.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 42.163,43 +0,2% 64,73 -1,0%

S&P-500 5.931,88 +0,7% 43,33 +0,7%

NASDAQ Comp 19.350,18 +1,3% 249,24 -1,1%

NASDAQ 100 21.541,41 +1,0% 223,24 +1,5%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 18:43 % YTD

EUR/USD 1,1350 +0,5% 1,1295 1,1295 +9,1%

EUR/JPY 163,84 +0,2% 163,56 163,77 +0,4%

EUR/CHF 0,9355 +0,1% 0,9341 0,9347 -0,1%

EUR/GBP 0,8409 +0,3% 0,8386 0,8385 +1,4%

USD/JPY 144,36 -0,3% 144,81 145,00 -8,0%

GBP/USD 1,3497 +0,2% 1,3470 1,3470 +7,6%

USD/CNY 7,1751 -0,1% 7,1823 7,1848 -0,4%

USD/CNH 7,1840 -0,1% 7,1916 7,1921 -1,9%

AUS/USD 0,6452 +0,4% 0,6424 0,6422 +3,8%

Bitcoin/USD 108.148,95 +0,6% 107.543,15 107.255,95 +15,1%

ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,48 61,85 -0,6% -0,37 -14,4%

Brent/ICE 64,55 64,98 -0,7% -0,43 -13,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3319,72 3284,86 +1,1% 34,86 +25,2%

Silber 29,32 29,24 +0,3% 0,08 +4,7%

Platin 959,42 955,67 +0,4% 3,75 +9,2%

Kupfer 4,72 4,67 +1,0% 0,05 +16,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

(Angaben ohne Gewaehr)

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Kontakt: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 29, 2025 09:43 ET (13:43 GMT)

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