MÄRKTE EUROPA/Etwas fester zwischen Zinshoffnung und Konjunktursorgen

03.06.25 18:08 Uhr

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DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte sind etwas fester aus dem Dienstag gegangen. Der DAX schloss 0,7 Prozent höher mit 24.092 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,4 Prozent auf 5.376 Punkte zu. "Ein Ende des übergeordneten Seitwärtshandels ist allerdings nicht in Sicht", so ein Markteilnehmer. Im Fokus stand weiter das Thema Zölle. Es sorgte für dünne Umsätze und verhinderte stärkere Gewinne, weil die Zölle Sorgen um die Entwicklung der Weltwirtschaft auslösen. Die OECD hat die globale Konjunkturprognose am Morgen gesenkt. Auf der anderen Seite wurden neue Inflationsdaten aus der Eurozone positiv aufgenommen, sie stützten die Zinssenkungsfantasie.

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Die Inflationsrate ist im Mai deutlicher als erwartet auf 1,9 Prozent zurückgegangen und hat damit nun sogar knapp das EZB-Ziel von 2,0 Prozent leicht unterschritten. Die Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiepreise hat sich mit 2,3 Prozent dem Ziel der Zentralbank weiter angenähert. "Mit einer Zinssenkung auf der EZB-Sitzung am Donnerstag wird fest gerechnet", so eine Händlerin. Aber auch darüber hinaus nehme die Zinssenkungserwartung nun leicht zu.

Gefragt waren Technologietitel, sie profitierten von der weiteren Erholung des Sektors an der Wall Street. Der Stoxx-Branchenindex der europäischen Technologie gewann 0,8 Prozent. Im DAX legten die Aktien des Index-Schwergewichts SAP um 2 Prozent zu und steuerten damit knapp die Hälfte des DAX-Plus bei.

Europaweit waren einmal mehr Rüstungswerte gefragt. Rheinmetall stiegen um 0,9 Prozent, die Aktie wird mit Wirkung zum 23. Juni in den Euro-Stoxx-50 aufgenommen, den wichtigsten Index der Eurozone. Weiter aufwärts ging es auch mit ausgewählten zinsabhängigen Titeln, so stiegen Vonovia um 1,9 Prozent.

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Auf der anderen Seite verlor der Index der zyklischen Rohstoffaktien 0,8 Prozent. Die Anleger sind besorgt über eine geringere Nachfrage nach Rohstoffen, nachdem die OECD ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum nach unten korrigiert hat, wie Russ Mould, Investment-Stratege bei AJ Bell, anmerkte. Anglo American fielen um 1,8 Prozent, während die Titel des Kupferbergbaukonzerns Antofagasta 0,6 Prozent verloren. Die in London notierten Aktien von Rio Tinto gaben 0,9 Prozent ab und die von Glencore 0,7 Prozent.

Die OECD rechnet nur noch mit einem globalen Wachstum von 2,9 Prozent im laufenden und auch im kommenden Jahr, nachdem zuvor 3,1 Prozent prognostiziert worden waren. Händler verwiesen vor allem auf die Prognose für das "rohstoffhungrige" China: Dort soll die Wirtschaft in diesem Jahr nur noch um 4,7 und im kommenden Jahr nur noch um 4,3 Prozent wachsen nach 5 Prozent im vergangenen Jahr. Für die USA rechnet die OECD mit einem besonders deutlichen Rückgang auf 1,6 und 1,5 Prozent nach 2,8 Wachstum 2024. In der Eurozone soll sich das Wachstum dagegen leicht beschleunigen: auf 1,0 in diesem und 1,2 Prozent im kommenden Jahr nach 0,8 Prozent im vergangenen Jahr.

Neben den Basic Resources zeigten sich auch andere konjunkturabhängige Titel schwach. So verloren Heidelberg Materials 1,4 Prozent, und im MDAX gaben Lanxess 2,3 Prozent ab. Im MDAX blieb bei der am Vortag um über 20 Prozent abgestürzten Gerresheimer-Aktie eine Erholung aus. Der Kurs fiel um weitere 2 Prozent. Nach der Gewinnwarnung und der massiven Dividendenkürzung hagelte es nun Abstufungen und niedrigere Kursziele durch Analysten.

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Um 8 Prozent nach unten ging es für Delivery Hero trotz relativ entspannter Kommentare von Analysten auf die Nachricht einer EU-Strafe vom Montag. Allerdings sorgte auch für Unsicherheit, dass der Investment-Chef des Großaktionärs Prosus zurückgetreten ist. Bei Hellofresh will der Finanzchef gehen. Das drückte den Kurs um 5,8 Prozent.

Im Bankensektor ging es für UBS 5,3 Prozent nach oben nach einer Hochstufung auf "Buy" durch Jefferies.

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Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn*

ESTX 50 PR.EUR 5.375,70 +0,4% +9,4%

Stoxx-50 4.545,06 +0,3% +5,1%

Stoxx-600 548,44 +0,1% +7,9%

XETRA-DAX 24.091,62 +0,7% +20,2%

CAC-40 Paris 7.763,84 +0,3% +4,8%

AEX Amsterdam 920,30 +0,2% +4,5%

ATHEX-20 Athen 4.563,73 +0,1% +27,7%

BEL-20 Bruessel 4.502,66 -0,1% +5,7%

BUX Budapest 95.951,81 -0,2% +21,2%

OMXH-25 Helsinki 4.711,70 -0,3% +9,5%

OMXC-20 Kopenhagen 1.811,67 -1,3% -12,7%

PSI 20 Lissabon 7.456,30 +0,4% +16,4%

IBEX-35 Madrid 14.128,40 -0,5% +22,5%

FTSE-MIB Mailand 40.074,47 0,0% +17,0%

OBX Oslo 1.491,90 -0,1% +12,3%

PX Prag 2.166,11 +0,1% +22,9%

OMXS-30 Stockholm 2.487,71 +0,3% -0,1%

WIG-20 Warschau 2.731,30 -0,9% +25,7%

ATX Wien 4.423,62 -0,3% +21,1%

SMI Zuerich 12.239,62 +0,3% +5,1%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:11 % YTD

EUR/USD 1,1378 -0,5% 1,1441 1,1432 +10,5%

EUR/JPY 163,79 +0,3% 163,22 163,17 +0,2%

EUR/CHF 0,9374 +0,3% 0,9346 0,9341 -0,0%

EUR/GBP 0,8414 -0,4% 0,8446 0,8437 +2,1%

USD/JPY 143,95 +0,9% 142,67 142,74 -9,3%

GBP/USD 1,3523 -0,2% 1,3543 1,3550 +8,2%

USD/CNY 7,1747 -0,2% 7,1909 7,1882 -0,3%

USD/CNH 7,1885 -0,3% 7,2092 7,2093 -1,7%

AUS/USD 0,6463 -0,4% 0,6490 0,6496 +4,9%

Bitcoin/USD 106.519,65 +1,4% 105.011,40 104.077,90 +12,5%

ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,58 62,87 +1,1% 0,71 -12,6%

Brent/ICE 65,68 65,12 +0,9% 0,56 -13,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3349,51 3381,15 -0,9% -31,64 +28,8%

Silber 30,26 30,44 -0,6% -0,18 +9,0%

Platin 946,61 933,57 +1,4% 13,04 +6,6%

Kupfer 4,84 4,86 -0,3% -0,02 +19,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

(Angaben ohne Gewaehr)

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

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June 03, 2025 12:09 ET (16:09 GMT)

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