MÄRKTE USA/Behauptet - Gute Konjunkturdaten verdrängen Schuldensorgen
Von Steffen Gosenheimer
DOW JONES--Nach dem Rücksetzer am Vortag haben besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten am Donnerstag an der Wall Street zwischenzeitlich für eine freundliche Tendenz gesorgt. Sowohl in der Industrie wie auch im Dienstleistungssektor fielen die Einkaufsmanagerindizes besser als von Ökonomen prognostiziert aus. Im ganz späten Handel kamen die Indizes aber wieder zurück und gingen wenig verändert aus dem Tag.
Die hohe Staatsverschuldung der USA, die an den Vortagen für Verunsicherung und Verkäufe gesorgt hatte, geriet etwas in den Hintergrund; auch wenn das von den Republikanern geführte US-Repräsentantenhaus das Steuer- und Ausgabengesetz von US-Präsident Donald Trump mit Änderungen gebilligt hatte, was in den kommenden Jahren weitere Schulden bedeuten dürfte. Hinzu kommt, dass sich die Schuldenaufnahme für die USA verteuert, nachdem inzwischen alle großen Ratingagenturen den USA die Spitzenbonität entzogen haben. Der Senat muss dem Gesetz zwar auch noch zustimmen. Allerdings haben die Republikaner dort eine knappe Mehrheit.
Der Dow-Jones-Index gab minimal nach auf 41.859 Punkte. Der S&P-500 schloss ebenfalls fast unverändert, die Nasdaq-Indizes gewannen bis zu 0,3 Prozent. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 1.511 (Mittwoch: 308) Kursgewinner und 1.243 (2.491 -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 63 (16) Titel.
Am Anleihemarkt stiegen die Renditen zunächst weiter, mit den guten Konjunkturdaten drehte die Stimmung aber. Am Ende des Tages sank die Zehnjahresrendite um 4 Basispunkte auf 4,55 Prozent. Am Vortag waren die Marktzinsen kräftig gestiegen, nachdem eine Auktion zwanzigjähriger US-Anleihen auf eine geringe Nachfrage gestoßen war - ein Ausdruck des schwindenden Vertrauens der Anleger in das US-Finanzsystem.
Der Dollar konnte sich nach seinen jüngsten Verlusten als Folge der zunehmenden Bedenken über die Schuldentragfähigkeit der USA etwas berappeln. Der Euro kam um 0,4 Prozent auf 1,1281 Dollar zurück.
Beim Öl tat sich wenig. Tendenziell bremste weiter der am Vortag gemeldete unerwarteten Anstieg der US-Ölvorräte, daneben auch der etwas festere Dollar. Die Ölpreise gaben ein halbes Prozent nach. Beim Gold kam es nach den jüngsten Aufschlägen zu Gewinnmitnahmen. Das Edelmetall war zuletzt als sicherer Hafen stark gesucht gewesen. Die Feinunze verbilligte sich um 0,8 Prozent bzw. 26 Dollar auf 3.291.
Trump-Politik bewegt Kurse der Erzeuger alternativer Energie und der Krankenversicherer
Nach unten ging es für Aktien von Wind- bzw. Solarenergieunternehmen, weil das Trump'sche Steuer- und Ausgabengesetz bestimmte Steuergutschriften für Wind- und Solarenergie schon 2028 statt 2031 auslaufen lassen würde. Enphase Energy rutschten um 19,6 Prozent ab, First Solar um 4,3 und Sunrun brachen um 37,1 Prozent ein. Bei Sunrun belastete zusätzlich eine Abstufung auf "Underperform" durch BMO Capital.
Aktien von Krankenversicherern wurden verkauft, nachdem die US-Regierung verstärkte Prüfungen des Programms "Medicare Advantage" angekündigt hatte. Dabei handelt es sich um den von der Regierung finanzierten, privat geführten Versicherungsplan für US-Senioren. Bei den Prüfungen soll hart gegen mögliche Überzahlungen vorgegangen werden. Humana fielen um 7,6 Prozent, CVS Health um 3,0 und Unitedhealth um 2,1 Prozent.
Nike verbesserten sich um2,2 Prozent; der Sportartikelhersteller will erstmals seit 2019 wieder Produkte über die US-Seite von Amazon verkaufen. Amazon stiegen um 1,0 Prozent. Alphabet zogen um 1,4 Prozent erneut an. Im Handel hieß es, die Aktie profitiere von KI-Fantasie, nachdem die Tochter Google jüngst Pläne vorgestellt habe, um ihre KI-Position zu festigen.
Lumen Technologies legten um 0,8 Prozent zu mit der Nachricht, dass AT&T das Massen-Glasfasergeschäft für 5,75 Milliarden Dollar kauft. Laut AT&T soll so der Hochgeschwindigkeits-Glasfaser-Internetzugang für Millionen von Amerikanern beschleunigt werden. Laut den Analysten der KeyBanc bedeutet dies schärferen Wettbewerb für Comcast (-1,5%), Charter (-1,3%) und Cable One (-0,2%). AT&T schlossen 0,9 Prozent leichter.
Urban Outfitters schnellten um 23 Prozent nach oben. Der Textileinzelhändler hatte den Gewinn im ersten Quartal gesteigert. Für Snowflake ging es um 13,6 Prozent aufwärts. Das Cloud-basierte Datenspeicherunternehmen hatte über den Erwartungen liegende Quartalszahlen berichtet, auch der Ausblick gefiel.
Advance Auto Parts haussierten um 57 Prozent. Der Autoteilehändler bestätigte seinen Ausblick für das Geschäftsjahr trotz des schwierigen Umfelds für die Branche, nachdem er einen geringeren bereinigten Verlust als erwartet für das erste Quartal gemeldet hatte.
Wolfspeed, die am Vortag mit einem Bericht, der schuldenüberfrachtete Chiphersteller bereite eine Insolvenzerklärung vor, um 60 Prozent eingebrochen waren, erholten sich um rund 34 Prozent.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 41.859,09 -0,0% -1,35 -1,6%
S&P-500 5.842,01 -0,0% -2,60 +1,0%
NASDAQ Comp 18.925,74 +0,3% 53,09 -2,3%
NASDAQ 100 21.112,47 +0,2% 32,11 +0,3%
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do., 8:16 % YTD
EUR/USD 1,1281 -0,4% 1,1331 1,1338 +9,5%
EUR/JPY 162,39 -0,2% 162,78 162,34 -0,1%
EUR/CHF 0,9345 -0,0% 0,9348 0,9349 +0,0%
EUR/GBP 0,8407 -0,4% 0,8444 0,8445 +2,1%
USD/JPY 143,95 +0,2% 143,68 143,19 -8,7%
GBP/USD 1,3419 +0,0% 1,3418 1,3425 +7,1%
USD/CNY 7,1897 +0,0% 7,1896 7,1884 -0,3%
USD/CNH 7,2035 +0,0% 7,2012 7,2032 -1,8%
AUS/USD 0,6410 -0,4% 0,6436 0,6445 +4,0%
Bitcoin/USD 111.331,00 +2,6% 108.506,65 110.925,25 +16,4%
ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 60,96 61,33 -0,6% -0,37 -13,2%
Brent/ICE 64,20 64,58 -0,6% -0,38 -13,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold 3291,43 3316,83 -0,8% -25,40 +26,4%
Silber 29,29 29,50 -0,7% -0,21 +5,6%
Platin 958,15 954,55 +0,4% 3,60 +9,0%
Kupfer 4,65 4,64 +0,2% 0,01 +14,5%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
(Angaben ohne Gewähr)
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
(END) Dow Jones Newswires
May 22, 2025 16:18 ET (20:18 GMT)
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