Anleger strafen Nokia ab
er scharfe Wettbewerb im Handygeschäft macht Nokia noch mehr Schwierigkeiten. Im ersten Quartal lief es für den angeschlagenen finnischen Konzern in der Kernsparte "Devices + Services" schwächer als befürchtet und für das zweite Quartal erwartet Nokia keine Besserung.
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Die Aktie rutschte am Nachmittag mit einem Minus von rund 18 Prozent auf den tiefsten Stand seit 15 Jahren. Später erholte sich das Papier etwas und beendete den Handel mit einem Abschlag von 15 Prozent.
Es ist bereits die zweite Gewinnwarnung in weniger als einem Jahr. Vor allem in den wichtigen Schwellenmärkten Indien, dem Nahen Osten und China kommt Nokia derzeit nicht gegen die Konkurrenz an. Auch die breit aufgestellte Allianz mit Microsoft bei Smartphones zündet offenbar nicht - von dem jüngst eingeführten Lumia, das mit einem Microsoft-Betriebssystem läuft, wurden nur etwas mehr als zwei Millionen Exemplare verkauft. Im November kam das Gerät auf den Markt.
Da sich Nokia mitten in einer Übergangsphase befinde, dürfte sich die Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Unternehmens erhöhen, fürchten Analysten der Jyske Bank. Nokia hatte zu lange auf konventionelle Mobiltelefone gesetzt und den Boom der Smartphones verschlafen. Die Gewinnwarnung weckte bei Markteilnehmern Erinnerungen an den kriselnden Blackberry-Produzenten Research in Motion, der tiefrote Zahlen schreibt und derzeit ebenfalls einen Strategiewechsel plant.
Besonders enttäuschend werteten Marktbeobachter die operative Marge bei der Handy-Sparte, die deutlich unter der Zielvorgabe liege. Das Segment "Devices + Services" erzielte im Zeitraum von Januar bis März eine negative operative Marge von 3 Prozent, wie Nokia mitteilte. Zuvor war Nokia stets von einem Breakeven mit einer möglichen Schwankung von 2 Prozentpunkten in die eine oder andere Richtung ausgegangen. Auch im laufenden Vierteljahr wird sich die Marge voraussichtlich nicht verbessern. Sie wird auf demselben Niveau wie im Auftaktquartal erwartet.
Nokia hatte zuletzt im Mai vergangenen Jahres vor fallenden Gewinnen gewarnt und dies mit der schwachen Position im Smartphonemarkt begründet.
Der Umsatz der Kernsparte brach in den ersten drei Monaten des Jahres auf 4,2 von 7,09 Milliarden Euro dramatisch ein. Die Bruttomarge sank um 4 Prozentpunkte auf knapp 25 Prozent. "Nokia liefert eine negative Überraschung nach der anderen", kommentierte ein Aktienmarkthändler die schwache Entwicklung.
Nokia will nun die Anstrengungen erhöhen und gegensteuern. Die Verkäufe von Lumia sollen weiter angekurbelt werden, indem mehr in das Gerät investiert wird. Mit einer "taktischen" Preisgestaltung wollen die Finnen zudem für steigende Absatzzahlen bei den übrigen Mobiltelefone sorgen, bereits im zweiten Quartal sollen neue Geräte auf den Markt kommen. Überdies will der Konzern seine Sparmaßnahmen verschärfen und sich so eine bessere Kostenstruktur verschaffen. Details hierzu wurden nicht genannt.
Laut Roberta Cozza, Branchenanalystin bei dem IT-Marktforscher Gartner, greifen Konsumenten in den Schwellenländern verstärkt zu preiswerten Handys mit Android-Software, beispielsweise jene der chinesischen Huawei. Nokia könne im niedrigpreisigen Smartphone-Segment mit einem vollständigen Windows-Portfolio erst gegen Ende 2012 mithalten und eine Trendwende sei erst 2013 zu erwarten.
Das Geschäft mit Handys und Smartphones ist aber nicht die einzige Baustelle. Auch der Netzwerkausrüster NSN hat weiterhin Probleme. Das Gemeinschaftsunternehmen mit der Siemens AG fuhr im ersten Quartal wegen hoher Restrukturierungsaufwendungen wie prognostiziert eine negative operative Marge von voraussichtlich 5 Prozent ein. Nokia hatte bereits im Bericht für das vierte Quartal 2011 vor einer schwankungsanfälligen Marge gewarnt und auf eine Prognose für das Gesamtjahr verzichtet.
ESPOO (Dow Jones)
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Nachrichten zu Nokia Oyj (Nokia Corp.)
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24.04.2025 | Nokia Neutral | UBS AG | |
24.04.2025 | Nokia Hold | Jefferies & Company Inc. | |
08.04.2025 | Nokia Market-Perform | Bernstein Research |
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30.01.2025 | Nokia Sell | Goldman Sachs Group Inc. |
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