Drastische Konsequenzen

Israel-Iran-Krieg: Experten warnen vor massivem Anstieg der Ölpreise

24.06.25 03:25 Uhr

Ölpreis-Explosion durch Nahost-Konflikt: Wird die Straße von Hormus zum globalen Krisenherd? | finanzen.net

Nach den US-Luftangriffen auf iranische Atomanlagen droht der Iran nun mit drastischen Konsequenzen. Experten warnen vor erheblichen Folgen für den Ölmarkt.

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• Ölpreise steigen seit Israels Angriff auf Iran deutlich
• Experten warnen vor langfristigen Preissprüngen
• Blockade der Straße von Hormus als größte Gefahr

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In der Nacht zum Montag haben die USA militärische Anlagen im Iran angegriffen, darunter auch Einrichtungen im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm. Dies stellt einen massiven Schritt in der Eskalation des Nahost-Konflikts dar. Teheran kündigte daraufhin Konsequenzen an. Dabei sei auch eine Blockade der Straße von Hormus denkbar - einer der wichtigsten Routen für den weltweiten Ölexport.

Blockade der Hormus-Straße: Das Worst-Case-Szenario für den Ölmarkt

"Das negative Risikoszenario ist eine Blockade der Straße von Hormus, der Hauptschlagader für den regionalen Rohölumschlag", warnte Robin Winkler, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, in einer aktuellen Analyse gemäß der Nachrichtenagentur dpa. "In diesem Szenario könnte der Brent-Ölpreise nach unseren Schätzungen binnen kurzer Zeit auf 120 US-Dollar pro Barrel steigen."

Ähnlich äußerte sich Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING Bank laut dpa: Sollte die Meerenge längerfristig unpassierbar bleiben, sei sogar ein Preisanstieg bis auf 150 US-Dollar je Barrel möglich. Dieses Niveau wurde zuletzt 2008 erreicht.

Ölpreise vergleichsweise stabil - aber wie lange noch?

Seit Israel gezielte Raketenangriffe auf iranisches Territorium durchgeführt hat, kletterten die Ölpreise spürbar nach oben. Das Nordseeöl Brent stieg seither um knapp 10 US-Dollar und notiert aktuell bei etwa 77 US-Dollar je Barrel (Stand: 23. Juni 2025). Dabei sei dieser Preis laut der US-Bank JPMorgan rund 10 US-Dollar über dem fairen Wert für Juni, wie investing.com berichtet.

Doch trotz des Anstiegs und der dramatischen geopolitischen Entwicklung ist der Ölmarkt bislang relativ gefasst geblieben. So gibt es laut Experten bislang keine sichtbaren Angebotsausfälle iranischen Rohöls.

Dennoch warnt die US-Investmentbank Goldman Sachs in einer neuen Einschätzung gemäß dpa: Schon bei einer teilweisen Blockade der Meerenge für Öltanker und einer einmonatigen Reduktion der Öllieferungen durch die Straße von Hormus um 50 Prozent könnte Brent auf rund 110 US-Dollar treiben, selbst wenn sich die Lieferungen danach wieder erholen.

Risiken der hohen Ölpreise: Ökonomische Folgen für Europa und Asien

Ein anhaltend hoher Ölpreis hätte direkte Auswirkungen auf Wirtschaft und Inflation. So rechnet Winkler von der Deutschen Bank laut dpa damit, dass ein Ölpreisschub auf 120 US-Dollar die Importkosten in Deutschland und der Eurozone um rund ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöhen und die Inflation um etwa einen Prozentpunkt steigen lassen würde. "Die derzeitige Konjunkturerholung würde abbrechen", warnte der Ökonom weiter.

Wie dpa berichtet, betonte Brzeski von der ING zudem, dass der Iran mit einer Blockade der Meerenge auch asiatische Länder wie China stark verärgern könnte, da rund 80 Prozent der dort transportierten Ölexporte Richtung Asien fließen. Das könnte den geopolitischen Spielraum Teherans zusätzlich einschränken.

Blick in die Vergangenheit: Historische Parallelen verdeutlichen Risiken

Die Geschichte zeige, dass Konflikte mit großen regionalen Ölproduzenten signifikante Auswirkungen auf die Preise haben können, so JPMorgan laut investing.com. Regimewechsel - etwa durch Putsche, Revolutionen oder politische Umbrüche - führten in der Vergangenheit regelmäßig zu Preissprüngen. Die Bank hat acht bedeutende Fälle seit 1979 analysiert. Das Ergebnis: Im Durchschnitt stiegen die Ölpreise vom Ausbruch bis zum Höhepunkt der jeweiligen Krise um 76 Prozent.

In der ersten Phase eines Konflikts legten die Preise im Schnitt um 5 Prozent zu, innerhalb von drei Monaten dann um etwa 30 Prozent - bevor sie sich auf einem dauerhaft rund 30 Prozent höheren Niveau stabilisierten. Sollte sich der aktuelle Konflikt zwischen Israel und dem Iran weiter verschärfen, könnten laut investing.com unter Berufung auf JPMorgan ähnliche Preisentwicklungen bevorstehen.

"Wenn die Geschichte als Ratgeber dient, könnte eine weitere Destabilisierung Irans zu deutlich höheren und über längere Zeiträume anhaltenden Ölpreisen führen", zitiert investing.com die Analysten. Denn während kurzfristige Preisschwankungen im Ölmarkt keine Seltenheit sind, birge der Israel-Iran-Konflikt durch seine geopolitische Tragweite erhebliches Potenzial für eine nachhaltige Verwerfung der globalen Energieversorgung.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Jim Barber / Shutterstock.com, Supertrooper / Shutterstock.com

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