SHW: Fuß wieder auf dem Gas

Beim Zulieferer der Autoindustrie brummt das Geschäft. Kurios: Die Vollauslastung drückt den Gewinn, der Kurs brach ein. Eine Einstiegschance.
von Georg Pröbstl, Euro am Sonntag
Senkung des Kraftstoffverbrauchs, CO2-Reduktion, Sicherheit im Auto - alles Zukunfts - und Wachstumsthemen. Genau dort ist SHW aktiv. Als Zulieferer der Autoindustrie profitiert das SDAX-Mitglied mit seinen Öl- und Start-Stopp-Pumpen, seinen emissionsrelevanten Motorkomponenten und technologisch aufwendigen Bremsscheiben von immer strengeren Umweltauflagen für Autobauer.
Zwischen Mitte 2013 und Anfang 2014 gab es um die Aktie des Konzerns mit Sitz in Aalen-Wasseralfingen in Baden-Württemberg auch einen regelrechten Hype. In nur sechs Monaten verdoppelte sich der Kurs. Von diesem rasanten Lauf ist jetzt allerdings nichts mehr übrig. Die Aktie notiert heute wieder da, von wo aus sie vor einem Jahr gestartet war. Mussten Anleger SHW im Februar mit KGVs um 20 nicht mehr haben, so sollten sich Value-orientierte Investoren den Titel jetzt wieder ansehen. Denn die Wachstumsstory ist nach wie vor intakt.
Konnte SHW seinen Umsatz schon im vergangenen Jahr um 12,2 Prozent auf 365,0 Millionen Euro steigern, so schaffte der Autozulieferer nun im ersten Halbjahr ein noch größeres Umsatzplus von 20,2 Prozent. Vor allem zwischen April und Juni lief es so gut, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern wegen Kosten der Vollauslastung um 25,5 Prozent zurückging.
Kursverfall zum Einstieg nutzen
Anleger waren davon offensichtlich enttäuscht. Denn nach Präsentation der Halbjahresdaten Ende Juli fiel die Aktie in nur zwei Wochen um 15 Prozent. Wer da aber verkauft hat, denkt zu kurzfristig. Denn SHW forciert weiterhin das Wachstum. Firmenchef Thomas Buchholz zieht alle Register: Es gibt Produktneuanläufe, dazu die Verschiebung hin zu komplexeren und damit margenstärkeren Produkten, die Optimierung der Prozesse, Gewinnung von Neuaufträgen und den Auf- und Ausbau des Geschäfts in Brasilien, China und Nordamerika. So schloss SHW beispielsweise Anfang Juni eine Rahmenvereinbarung mit dem chinesischen Bremsenhersteller Shandong Longji Machinery zur Ausarbeitung eines Joint Venture.
Während sich viele der angebahnten Projekte erst mittelfristig in den Erfolgszahlen niederschlagen dürften, ist dennoch schon für 2014 mit Steigerungen zu rechnen. So erhöhte Manager Buchholz Ende Juli die Umsatzprognose für dieses Jahr von 380 bis 400 Millionen auf 390 bis 415 Millionen Euro. Der operative Gewinn soll nicht mehr bei 38,0 bis 40,0 Millionen Euro liegen, sondern auf 39,0 bis 41,5 Millionen Euro klettern.
Angesichts des starken Wachstums ist SHW nach dem Kursverfall der vergangenen Monate mit Neuner-KGV wieder günstig. Die Aktie muss man jetzt haben.
SHW
Nach dem Kursverfall bietet sich jetzt wieder eine gute Einstiegsgelegenheit.
ISIN DE 000 A1J BPV 9
Gewinn je Aktie 2014e 3,0 €
Gewinn je Aktie 2015e 3,50 €
KGV 2015e 9,7
Div./Rend. 2014e 1,0 €/2,9 %
EK*-Quote 40,6 %
EK* je Aktie/KBV 14,36 €/2,4
Kurs/Ziel/Stopp 34,02/47,5/23,8 €
*EK: Eigenkapital. Eigene Schätzungen können von den Schätzungen im Kursteil abweichen
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