Zollpolitik führt zu Verunsicherung
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Ulrich Kirstein mit dem Marktbericht von gettex
Neue Rekorde, neue Zollsorgen: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche erhebliche Schwankungen erlebt und letztlich uneinheitlich geschlossen. Die erste Wochenhälfte war geprägt von erneut steigenden Kursen, neue Rekordstände beim Deutschen Aktienindex (Dax) sowie einigen Einzelwerten inklusive.
Rückblick: Rekord und Sinkflug
Für Auftrieb sorgten dabei Hoffnungen in Bezug auf den globalen, von den USA ausgelösten Zollkonflikt, die Erwartungen an das Finanzpaket der Bundesregierung sowie Spekulationen auf Zinssenkungen in der Eurozone. Zudem verwiesen Beobachter auch auf das Umlenken von Kapitalströmen von den USA nach Europa angesichts der Unsicherheiten durch die Politik von US-Präsident Donald Trump. Ein Beispiel für diese gab es zu Ende der Handelswoche, als Trump für Importe aus der EU ab Juni neue Strafzölle in Höhe von 50 Prozent androhte. Die für die meisten Marktteilnehmer völlig überraschende Nachricht ließ die Aktienkurse erheblich absacken.
Im Zeichen der Zölle
Der Dax, der am vergangenen Dienstag erstmals über die Marke von 24.000 Punkten gestiegen war und am Mittwoch bei rund 24.152 Zählern ein neues Verlaufshoch erreicht hatte, gab im Wochenvergleich 0,6 Prozent ab auf 23.629,58 Punkte. Der MDax rückte minimal vor auf 29.894,72 Zähler (plus 0,02 Prozent). Der TecDax verlor 1,8 Prozent auf 3.773,69 Punkte.
Die größten Einbußen im Dax mussten in der vergangenen Woche die Titel von Sartorius und Siemens Healthineers mit Abschlägen von 6,0 beziehungsweise 5,8 Prozent hinnehmen, beide litten besonders unter den Zolldrohungen von US-Präsident Trump. Dagegen setzten die Titel von Siemens Energy ihren Rekordkurs fort und stiegen um weitere 8,3 Prozent. Auf Platz zwei der Wochengewinnerliste im Dax stand die Aktie von Bayer mit einem Plus von 7,0 Prozent. Hier trieben unter anderem weitere Zulassungen des Augenmittels Eylea in China und der EU. Der Kurs von Rheinmetall erreichte im Wochenverlauf neue Rekordhochs und legte trotz späterer Gewinnmitnahmen noch um 3,5 Prozent zu.
Anleihen: Uneinheitlicher Verlauf
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche nach erneut uneinheitlichem Verlauf weiter nachgegeben. Deutlichere Kursverluste in der ersten Wochenhälfte, die unter anderem mit der durch die gute Stimmung an den Aktienmärkten erhöhte Risikobereitschaft der Anleger begründet worden waren, konnten die Bundespapiere ab Donnerstag allerdings aufholen. Unterstützt wurden die Notierungen dabei auch von Konjunkturdaten aus der Eurozone. Im Wochenvergleich legte die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe von 2,59 auf 2,61 Prozent zu. Die Umlaufrendite stieg von 2,45 auf 2,49 Prozent.
USA: Spürbare Verluste
Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche spürbar nachgegeben. Belastend wirkten sich vor allem die Sorgen um ein steigendes Staatsdefizit der USA durch die Steuersenkungspläne der Regierung von Donald Trump aus, die zu höheren Renditen bei den US-Anleihen führten - steigende Anleiherenditen machen Investments in Aktien tendenziell unattraktiver. Auch die neuen Zolldrohungen durch den US-Präsident trübten die Stimmung. Der Dow-Jones-Index verlor im Wochenvergleich 2,5 Prozent auf 41.603,07 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 fiel um 2,6 Prozent auf 5.802,82 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100 gab 2,4 Prozent ab auf 20.915,65 Punkte.
Ausblick: Zölle bleiben das Thema
Die neuen Zolldrohungen von US-Präsident Trump dürften die Anleger an den deutschen Aktienbörsen auch in der aktuellen Woche beschäftigen. Zwar gehen viele Beobachter davon aus, dass es sich hierbei vor allem um Taktik handle, um bei den Verhandlungen mit der EU den Druck zu erhöhen, was die Verschiebung des Starts der angedrohten Zölle durch den US-Präsidenten untermauern dürfte. Allerdings sollten die Anleger trotz aktueller Freude über die Fristverlängerung die Unsicherheiten in Bezug auf das Vorgehen der aktuellen US-Regierung im Hinterkopf behalten, sagen Analysten. Das Thema wird den Märkten auf jeden Fall erhalten bleiben und diese je nach Nachrichtenlage beeinflussen.
Wirtschaftsdaten sorgen für Bewegung
Für Bewegung könnten daneben Wirtschaftsdaten und dabei unter anderem neue Inflationszahlen aus Deutschland sorgen. Zuletzt hatte sich die Teuerung nahe der von der Europäischen Zentralbank angestrebten 2,0 Prozent stabilisiert, bei den neuen Zahlen erwarten einige Experten diesen Wert. Sollten die Inflationszahlen allerdings spürbar von den Prognosen abweichen, so könnte sich dies an den Börsen klar bemerkbar machen. Daneben stehen aus den USA einige hochkarätige Veröffentlichungen wie das Bruttoinlandsprodukt, die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter oder das Verbrauchervertrauen an.
Zu Wochenbeginn müssen die hiesigen Märkte ohne Impulse ihrer US-Pendants auskommen, dort bleiben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen. Zu Ende der Handelswoche könnte dann der Feiertag Christi Himmelfahrt für dünnere Umsätze und damit einhergehend deutlichere Kursausschläge sorgen. Zwar findet am Donnerstag Börsenhandel statt, erfahrungsgemäß nutzen aber viele Marktteilnehmer den Tag sowie den Brückentag für einen Kurzurlaub und bleiben den Märkten fern.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 26.05.: US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen
Dienstag, 27.05.: GfK-Verbrauchervertrauen (Deutschland); Geschäftsklima in der Eurozone; Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA; Dallas Fed Herstellungsindex (USA)
Mittwoch, 28.05.: Arbeitslosenzahlen für Deutschland; Protokoll der vergangenen Ratssitzung der US-Notenbank
Donnerstag, 29.05. (Christi Himmelfahrt, Börsenhandel findet statt): Bruttoinlandsprodukt der USA; Kernpreisindex für persönliche Konsumausgaben in den USA
Freitag, 30.05.: Verbraucherpreise in Deutschland; Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Importpreise in Deutschland; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Inflationserwartungen der Verbraucher in den USA; Persönliche Einkommen und Ausgaben in den USA
Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.
Nachrichten zu Rheinmetall AG
Analysen zu Rheinmetall AG
Datum | Rating | Analyst | |
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14:01 | Rheinmetall Buy | Jefferies & Company Inc. | |
23.05.2025 | Rheinmetall Buy | Jefferies & Company Inc. | |
19.05.2025 | Rheinmetall Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
12.05.2025 | Rheinmetall Buy | Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG | |
09.05.2025 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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14:01 | Rheinmetall Buy | Jefferies & Company Inc. | |
23.05.2025 | Rheinmetall Buy | Jefferies & Company Inc. | |
19.05.2025 | Rheinmetall Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
12.05.2025 | Rheinmetall Buy | Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG | |
09.05.2025 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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09.05.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
29.04.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
26.03.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
04.03.2025 | Rheinmetall Hold | Warburg Research | |
21.02.2025 | Rheinmetall Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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14.06.2019 | Rheinmetall Reduce | Oddo BHF | |
25.01.2017 | Rheinmetall Sell | Deutsche Bank AG | |
06.11.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
12.08.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
01.06.2015 | Rheinmetall verkaufen | Credit Suisse Group |
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