Mexiko Staatsanleihe: Banxico tritt auf die Bremse

Die Notenbank stemmt sich gegen die Inflation. Das nimmt Druck vom Peso. Der lokale Währungs-Bond ist attraktiv verzinst.
von Jörg Billina, Euro am Sonntag
Untätigkeit kann man der mexikanischen Notenbank nicht vorwerfen. Im vergangenen Jahr erhöhte die Bank of Mexico, kurz "Banxico", gleich fünf Mal die Zinsen - zuletzt im Dezember um 0,5 Prozentpunkte. Aktuell steht der Leitzins bei 5,5 Prozent. Weitere Anhebungen sind nicht auszuschließen. Die Verbraucherpreise sind im November gegenüber dem Vorjahresmonat auf über sieben Prozent gestiegen. Das ist die höchste Teuerungsrate seit dem Jahr 2001. Ziel des scheidenden Notenbankchefs Alejandro Díaz de Leon-Carrillo war es bislang, den Preisauftrieb auf drei Prozent zu begrenzen. Am 1. Januar hat mit Victoria Rodríguez Ceja erstmals eine Frau den Chefposten der Banxico übernommen. Auch die bislang stellvertretende Finanzministerin dürfte einen stabilitätsorientierten Kurs verfolgen.
Weniger Wachstum
Die hohe Inflation sowie steigende Zinsen werden nach Ansicht von Fitch Konsum und Investitionen in diesem Jahr bremsen. Die Ratingagentur prognostiziert für das laufende Jahr eine Zunahme der gesamtwirtschaftlichen Leistung von 2,8 Prozent. Im vergangenen Jahr legte das Bruttoinlandsprodukt vermutlich um 5,6 Prozent zu. Ein starker Anstieg der Verschuldung infolge der nachlassenden Konjunkturentwicklung ist jedoch nicht zu befürchten. Während andere Länder milliardenschwere Konjunkturpakete schnürten, gab Mexikos Regierung gerade mal rund ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, um die Folgen der Corona-Krise zu mildern. Staatspräsident López Obrador spekulierte darauf, dass sein Land von den Stimulierungsmaßnahmen des nördlichen Nachbarn profitieren werde. Über 80 Prozent der Exporte Mexikos gehen in die USA. Zudem wollte Obrador eine Herabstufung der Bonität und damit höhere Zinskosten unbedingt vermeiden.
Bislang ist ihm das gelungen. Die Neuverschuldung betrug zuletzt drei Prozent, die Gesamtverschuldung macht 49 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Mexiko zählt damit zu den am geringsten verschuldeten Ländern Lateinamerikas. Brasilien zum Vergleich bringt es auf 98 Prozent. Fitch bestätigte im November ihre Kreditnote "BBB-" sowohl für Auslandsschulden als auch Verbindlichkeiten in lokaler Währung. Der Ausblick ist jeweils stabil.
Der infolge der Zinserhöhungen seitens der Notenbank relativ stabile mexikanische Peso sowie die solide Finanzpolitik ermuntern zum Kauf der bis zum Jahr 2042 laufenden Staatsanleihe in lokaler Währung. Der Bond notiert aktuell unter Nennwert und rentiert mit 7,5 Prozent jährlich.
Mexiko:
Der Bond lautet
auf mexikanische
Peso. Lange
Laufzeit. Hohe
Zinssensitivität.
Stabiles Rating.
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