Bitcoin-Wale schlagen wieder zu - große Investoren akkumulieren massiv

Während Bitcoin in den letzten Wochen unter Druck geriet, zeichnet sich eine bemerkenswerte Entwicklung ab: Die größten Marktteilnehmer kehren zurück und akkumulieren massiv.
Werte in diesem Artikel
• Über 102.900 Wal-Transaktionen über 100.000 US-Dollar in einer Woche
• Anzahl der Wallets mit mindestens 1.000 BTC stieg auf 1.436
• STH-SOPR unter 1,0 signalisiert intensive Kapitulation kurzfristiger Anleger
Whale-Aktivität steigt deutlich an
Die vergangene Woche markiert einen möglichen Wendepunkt im Bitcoin-Markt. Wie die On-Chain-Analyseplattform Santiment in einem Bericht vom 19. November schreibt, wurden in derselben Woche mehr als 102.900 Transaktionen über 100.000 US-Dollar sowie über 29.000 Transaktionen über 1 Million US-Dollar registriert. Diese Zahlen gehören zu den höchsten gemessenen Werten des gesamten Jahres 2025 und könnten die Woche mit der bisher intensivsten Wal-Aktivität werden.
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Besonders bemerkenswert ist dabei das Timing: Während der Bitcoin-Kurs in mehreren Wellen unter erheblichem Verkaufsdruck geriet, nutzten die Großinvestoren offenbar gezielt die Schwäche für strategische Zukäufe. Nach Angaben von Crypto Briefing haben Bitcoin-Wale allein in der zweiten Novemberwoche 45.000 BTC akkumuliert - die zweitgrößte wöchentliche Kaufwelle des Jahres. Diese massiven Zuflüsse zeigen, dass institutionelle und vermögende Anleger die aktuellen Preisniveaus als Kaufgelegenheit betrachten, während kleinere Investoren häufig ihre Bestände abverkauften.
Der Anstieg der Wal-Aktivität setzt einen Trend fort, der sich über die letzten sechs Wochen entwickelt hat. Zunächst dominierte ein Umfeld, das durch Absicherungen und Verkäufe der großen Wallets geprägt war. Die jüngsten Muster deuten jedoch zunehmend auf eine Verschiebung hin: Aus defensivem Verhalten wird schrittweise wieder aktives Einsammeln von Bitcoin-Beständen.
Akkumulationsdaten zeigen klare Trendwende
Die strukturellen Veränderungen im Marktverhalten werden durch präzise On-Chain-Metriken untermauert. Wie aus einem Bericht von CoinDesk Deutschland hervorgeht, ist die Anzahl der Wallets, die mindestens 1.000 BTC halten, in der vergangenen Woche auf 1.436 gestiegen - ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Oktober, als diese Zahl bei etwa 1.300 lag. Dies stellt eine klare Trendumkehr im Vergleich zum Großteil des Jahres 2025 dar, das durch konstante Nettoverkäufe seitens größerer Halter gekennzeichnet war.
Der sogenannte Accumulation Trend Score von Glassnode, der das Verhalten verschiedener Wallet-Kohorten analysiert, liefert weitere aussagekräftige Hinweise. Zum ersten Mal seit August sind Wale, die mehr als 10.000 BTC halten, keine starken Verkäufer mehr. Institutionen mit Beständen zwischen 1.000 und 10.000 Bitcoin zeigen mittlerweile moderate Akkumulation. Die stärkste Kaufaktivität findet sich dabei sowohl bei Inhabern mit 100 bis 1.000 BTC als auch überraschenderweise bei kleinen Wallets mit weniger als 1 Bitcoin.
Parallel dazu erlebt der Markt eine der ausgeprägtesten Short-Term-Holder-Kapitulationsphasen dieses Zyklus. Wie aus einer Analyse von CryptoQuant hervorgeht, ist der STH-SOPR auf etwa 0,97 gefallen und verharrt seit Wochen unter der kritischen Marke von 1,0 - ein Niveau, das historisch typisch für die späten Phasen panikgetriebener Verkäufe ist. Zusätzlich wurden mehr als 65.200 BTC mit Verlust an Börsen transferiert, was die zunehmende Angst unter kurzfristigen Anlegern bestätigt. Diese Kombination aus realisierten Verlusten bei Kleinanlegern und gleichzeitiger Akkumulation durch Großinvestoren gilt häufig als Indikator für eine bevorstehende Bodenbildung.
Rückgang der Börsenbestände beobachtbar
Begleitend zur erhöhten Kaufaktivität zeigt sich, dass viele der erworbenen Coins von den Handelsplätzen abgezogen werden. Anstatt die Bestände für den kurzfristigen Handel auf den Börsen zu belassen, verlagern Großinvestoren diese vermehrt in private Wallets oder Cold-Storage-Lösungen. Dies deutet darauf hin, dass diese Marktteilnehmer ihre Positionen vorerst halten wollen und nicht auf einen unmittelbaren Wiederverkauf spekulieren.
Dieser Trend spiegelt sich in den aktuellen Daten von Glassnode wider, die sinkende Reserven auf den zentralen Börsen ausweisen. Ein solches Ausdünnen des verfügbaren Angebots führt zwar nicht zwangsläufig zu sofort steigenden Preisen, reduziert jedoch die Liquidität auf der Verkaufsseite. In der aktuellen Marktphase könnte dieser Entzug von Coins zumindest als stabilisierender Faktor wirken und den Verkaufsdruck etwas mildern.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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