Krypto-Kolumne Gerd Weger

Bitcoin eine kleine Nummer. Noch! (Teil 1)

18.01.21 12:38 Uhr

Bitcoin eine kleine Nummer. Noch! (Teil 1) | finanzen.net

Im Vergleich mit anderen Anlagen ist der Bitcoin immer noch eine kleine Nummer. Langfristig wird sich das ändern. Für dieses Jahr ist noch viel zu erwarten. Für das gesamte Jahrzehnt noch deutlich mehr.

Werte in diesem Artikel
Devisen

89.155,0492 CHF 329,9058 CHF 0,37%

95.556,0970 EUR 664,7703 EUR 0,70%

82.783,1480 GBP 415,7015 GBP 0,50%

16.558.178,0152 JPY 68.430,2857 JPY 0,41%

112.102,4131 USD 971,6608 USD 0,87%

472,8085 CHF -9,4437 CHF -1,96%

506,7546 EUR -8,4323 EUR -1,64%

439,0169 GBP -8,1750 GBP -1,83%

87.811,5993 JPY -1.715,0538 JPY -1,92%

594,5033 USD -8,8512 USD -1,47%

20,4356 CHF 0,0621 CHF 0,31%

21,9028 EUR 0,1380 EUR 0,63%

18,9750 GBP 0,0828 GBP 0,44%

3.795,3646 JPY 13,1827 JPY 0,35%

25,6954 USD 0,2059 USD 0,81%

16,0996 CHF -0,0133 CHF -0,08%

14,1249 EUR -0,0015 EUR -0,01%

12,3499 GBP -0,0530 GBP -0,43%

1.833,7203 JPY -3,6182 JPY -0,20%

16,2341 USD 0,0000 USD 0,00%

0,5299 USD -0,2304 USD -30,31%

0,0021 BCH 0,0000 BCH 2,00%

0,0489 BSV -0,0001 BSV -0,30%

0,0000 BTC -0,0000 BTC -0,39%

Bitcoin im Vergleich eine kleine Nummer

Der Bitcoin hat sich seit Oktober in der Spitze vervierfacht. Und er wird immer salonfähiger. So gab es auf der Internetseite vom ZDF einen recht positiven Artikel, von dem auch die untenstehende Grafik stammt. Demnach beträgt die Kapitalisierung des Bitcoins noch nicht einmal 8 Prozent des globalen Goldmarktes und ein Drittel der Marktbewertung von Apple. Von daher ist der Bitcoin immer noch eine kleine Nummer. Dabei ist er per se international in allen Ländern vertreten und nutzbar, um aus den mehr oder minder maroden Landeswährungen auszubrechen.

Spekulation um Elon Musk

Interessant an den oben angestellten Kapitalisierungsvergleichen ist auch, dass das Vermögen von Elon Musk rund ein Viertel der Bitcoin-Kapitalisierung beträgt. Denn in den vergangenen Wochen wurde immer wieder darüber spekuliert, ob Elon Musk endgültig zum Bitcoiner wird und einsteigt. Oder vielleicht schon eingestiegen ist. Eines ist klar: Eine entsprechende Mitteilung von Musk würde noch einmal zu einem Kurssprung beim Bitcoin führen. Verwundern könnte ein entsprechender Musk-Tweet eigentlich nicht, der dann sofort mit einer entsprechenden Wertsteigerung seines Bitcoin-Investments verbunden wäre. Unvergessen ist sein Tweet aus dem Jahr 2018, als er bei einem Tesla-Kurs von 344 Dollar öffentlich darüber nachgedacht hat, Tesla bei 420 Dollar zu privatisieren. Nach dem sofortigen Kurssprung der Tesla-Aktie stoppte die Börsenaufsicht den Handel und Musk wurde Kursmanipulation vorgeworfen. Beim Bitcoin wäre er diesbezüglich aus dem Schneider. Eine simple Mitteilung, dass er eine größere Bitcoin-Position gekauft hat, würde hier reichen und der Kurs explodieren.

Neuer Gegenwind der Regulatoren?

Zuletzt schienen sich die Regulatoren weltweit mit der Existenz von Bitcoin & Co weitgehend abgefunden zu haben. Der fulminante Bullrun der vergangenen Wochen und Monate hat nun doch wieder einen altbekannten Reflex auf dieser Seite ausgelöst. So verwundert eine Mitteilung der Bafin aus der vergangenen Woche, in der die Anleger vor dem Hype am Kryptomarkt gewarnt werden. Explizit warnt die Aufsichtsbehörde die Anleger davor, sich von den starken Kursanstiegen von Bitcoin, Ether, XRP, Bitcoin Cash und Litecoin blenden zu lassen. Die Warnung bezieht sich nicht nur auf Direktinvestments in diesen Währungen, sondern auch auf darauf bezogene derivative Finanzinstrumente wie CFDs oder Zertifikate. Die Bafin sieht die Gefahr, dass die Anleger erhebliche Verluste bis hin zu einem Totalverlust erleiden können. Das kann allerdings auch bei DAX-Aktien wie Wirecard passieren, wie sich im vergangenen Jahr zeigte. Eine Bafin-Warnung gab es da nicht. Auch die Forderung der EZB-Präsidentin Christine Lagarde nach einer schärferen Bitcoin-Regulierung durch die führenden Wirtschaftsstaaten lässt aufhorchen. Neue Argumente gab es aber nicht. Vielmehr wurde der Bitcoin als spekulatives Asset betrachtet, der zweifelhafte Geschäfte und Geldwäsche ermöglicht. Da stellen sich sofort die Gegenfragen: Der US-Dollar ist schon seit Jahrhunderten das bevorzugte Transaktionsmedium für kriminelle Aktivitäten aller Art. Warum wurde er nicht verboten? Und spekulative Assets jenseits von Bitcoin gibt es mehr als genug. Ein kleiner Hinweis auf die oben schon erwähnten Wirecard soll hier genügen.

Einer der besten Sprüche zu derartigen Aussagen und Tendenzen ist der von Mahatma Gandhi:

First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win.

Das Umschwenken der Wall Street hin zum Bitcoin im vergangenen Jahr 2020 zeigt eindrücklich, dass der Bitcoin gerade zwischen Phase 3 und 4 ist. Er ist und bleibt auf der Gewinnerseite.

Bitcoin wird noch eine viel größere Nummer

Wie oben gesehen, ist der Bitcoin derzeit im Vergleich noch eine kleine Nummer. Insbesondere die Relation zum globalen Goldmarkt wird sich in den nächsten Jahren noch deutlich verschieben. Mittlerweile sehen ja auch immer mehr Traditionalisten an den Finanzmärkten, dass der Bitcoin die Funktion des Goldes in Zukunft zwar nicht ganz, aber doch in erheblichen Teilen übernehmen kann. Der Bitcoin wird in Zukunft jedenfalls noch eine viel größere Nummer. Deswegen soll im morgen erscheinenden Teil 2 ein kurzer Ausblick über das sicherlich interessante laufende Jahr hinaus

Gerd Weger schreibt seit 35 Jahren für verschiedene Publikationen Artikel zu Aktien und Derivaten. Dabei ging es meist um spekulative Anlagen in Wachstumsaktien und Optionsscheinen. Seit zwei Jahren liegt der Fokus auf dem Markt für Kryptowährungen. Seit April 2018 führt er ein Krypto-Musterdepot bei coin-stars.de und schreibt dazu regelmäßig einen Artikel in "€uro am Sonntag". Das Musterdepot hat sowohl den Bitcoin wie auch alle Kryptoindizes weit outperformt. Am 1. Juni 2019 ist ein Realdepot auf verschiedene Kryptowährungen gestartet. Dieses wird auf der BISON App geführt. Das Musterdepot wird publizistisch begleitet im Magazin "Börse Online" und auf boerse-online.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: zdf.de