Wie Private Equity das Risiko-Rendite-Profil des klassischen 60/40-Portfolios verbessern kann
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Über Jahrzehnte galt das 60/40-Portfolio - 60 Prozent Aktien, 40 Prozent Anleihen - als Referenzmodell für langfristig orientierte Privatanleger. Die klare Struktur versprach ein ausgewogenes Verhältnis von Renditechancen und Risikobegrenzung und profitierte insbesondere von einer historisch negativen Korrelation zwischen Aktien- und Anleihemärkten: Fielen Aktien stützten steigende Anleihekurse oft das Portfolio - und umgekehrt.
Dieses Zusammenspiel hat sich in den vergangenen Jahren jedoch abgeschwächt. Steigende Inflation, die Zinswende und geopolitische Unsicherheiten führten zeitweise sogar zu einer positiven Korrelation, in der beide Anlageklassen gleichzeitig unter Druck gerieten - besonders deutlich im Jahr 2022. Zwar deuteten die Marktbewegungen im Verlauf dieses Jahres bislang darauf hin, dass sich das negative Korrelationmuster phasenweise wieder einstellt, doch wie stabil diese Entwicklung ist, bleibt ungewiss. Angesichts der veränderten Dynamik stößt die klassische 60/40-Allokation an ihre Grenzen. Wer Kapital über verschiedene Marktzyklen hinweg robust steuern will, sollte darüber nachdenken, zusätzliche, möglichst unkorrelierte Anlageklassen mit einzubeziehen.
Eine bewährte Möglichkeit, Diversifikationsvorteile auszubauen und damit das Risiko-Rendite-Profil zu verbessern, besteht darin, auf Strategien zu setzen, die über das klassische 60/40-Modell hinausgehen - ein Ansatz, den institutionelle Investoren wie Family Offices, Stiftungen oder große Pensionskassen seit Langem verfolgen. Der entscheidende Unterschied liegt dabei häufig in der Beimischung illiquider Anlageklassen - allen voran Private Equity. Investitionen abseits der öffentlichen Märkte können Chancen eröffnen, die ein reines liquides Kapitalmarktportfolio aus Aktien und Anleihen nicht bietet.
Verborgener Riese: Der globale Mittelstand
Private Equity erschließt einen Markt, der für Privatanleger bislang in der Regel verschlossen blieb: den globalen Mittelstand mit seinen vielversprechenden Wachstumsunternehmen. Diese Unternehmen machen einen großen Teil der globalen Wirtschaft aus. Private-Equity-Manager nehmen durch eine Mehrheitsbeteiligung oft eine aktive Rolle in ihren Portfoliounternehmen ein. Anders als ein Aktionär, der auf Kurssteigerungen hoffen muss, greifen sie direkt in das operative Geschäft der Unternehmen ein - vom Aufbau neuer Vertriebskanäle bis zur Internationalisierung.
Vor dem Einstieg sichert eine harte Due Diligence die Qualität, danach steigert die aktive Steuerung den Unternehmenswert - durch operative Verbesserungen, professionelle Führung, Incentivierung des Managements oder auch durch gezielte Zukäufe von Unternehmen. Durch einen maßvollen Einsatz von Fremdkapital können Private-Equity-Manager ihre Kapitalstruktur optimieren und dank des langfristigen Ansatzes den Zeitpunkt für den Verkauf strategisch timen.
Ein weiteres Argument für die Anlageklasse ist die Illiquiditätsprämie: Anleger, die bereit waren, ihr Kapital über mehrere Jahre hinweg zu binden, wurden historisch mit zusätzlicher Rendite belohnt. Außerdem hat Private Equity in vergangenen Krisenzeiten weniger stark an Wert verloren und sich schneller erholt als der globale Aktienmarkt. Eine 20-prozentige Beimischung von Private Equity zu einem klassischen 60/40-Portfolio auf Kosten des Aktienanteils konnte die Rendite über die letzten 20 Jahre deutlich steigern und gleichzeitig die Volatilität senken.
Neue Zugänge für Privatanleger
Früher war die lange Kapitalbindung für die meisten Privatanleger eines der Ausschlusskriterien für Private Equity. Heute eröffnen Änderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen neue Möglichkeiten und somit mehr Flexibiliät. Im Rahmen von sogenannten European Long-Term Investment Funds ("ELTIFs") können inzwischen Portfolios konstruiert werden, die regelmäßige Rückgaben erlauben. Dadurch ist es möglich, Private Equity einem liquiden Portfolio beizumischen, ohne die Flexibilität vollständig aufzugeben. Aus einer einst exklusiven Domäne institutioneller Investoren wird so eine attraktive Option für vermögende Privatanleger.
Natürlich ist auch Private Equity kein Allheilmittel. Wer diese Komponente ins Portfolio aufnimmt, muss trotz regelmäßiger Liquiditätsoptionen einen langfristigen Anlagehorizont akzeptieren und die höhere Komplexität berücksichtigen. Doch wer einige Jahre auf einen Teil seines liquiden Kapitals verzichten kann, dem öffnet sich ein Anlageuniversum, das über die Möglichkeiten eines traditionellen 60/40-Portfolios hinausgeht.
Eine Lösung, das Beste aus zwei Welten zu vereinen, bieten die Smart Money Portfolios von LIQID. Die Verbindung liquider Kapitalmarktanlagen mit einer gezielten Private-Equity-Beimischung schafft ein Anlageprofil, das Wachstumschancen und Stabilität in ausgewogenem Verhältnis vereint. Je nach Risikoklasse kann der Private-Equity-Anteil zwischen rund 10 und 30 Prozent liegen und damit die Diversifikation erweitern, ohne das definierte Risikobudget zu überschreiten. Die systematische Überwachung der Allokation sorgt dafür, dass die angestrebte Balance gewahrt bleibt und die Vorteile beider Welten - kontinuierliche Handelbarkeit im liquiden Teil und langfristige Wertsteigerungspotenziale im semi-liquiden Teil - in einem konsistenten Portfolio zusammenwirken. Auf diese Weise wird ein Ansatz umgesetzt, der sich seit Jahren in der Praxis institutioneller Investoren bewährt und zunehmend auch für ein breiteres Anlegerpublikum realisierbar ist.
Zum Autor
Dr. Martin Meuter - Head of Portfolio Management bei LIQID
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