Fonds-Revolution

Wie Investmentfonds als ETFs umgewandelt werden - Chancen und Risiken für Anleger

12.12.25 03:05 Uhr

Fonds-Flip: Warum viele Investmentfonds bald ein ETF sein könnten | finanzen.net

Immer mehr Vermögensverwalter bringen ihre Investmentfonds als ETFs heraus. Welche Vorteile das bringt und worauf Anleger bei der Auswahl achten sollten.

• Immer mehr Investmentfonds als ETFs verfügbar
• Steuerliche Vorteile und höhere Transparenz bei ETFs
• Unterschiede zwischen ETF-Klon und Originalfonds beachten

In den letzten Jahren haben ETFs deutlich an Beliebtheit gewonnen. Nun reagieren auch viele Vermögensverwalter: Immer mehr klassische Investmentfonds werden in ETFs umgewandelt oder als ETF-"Klon" parallel angeboten. Laut Daten von Morningstar, auf die sich CNBC bezieht, wurden 2024 bereits 56 Investmentfonds in ETFs konvertiert - ein deutlicher Anstieg gegenüber 15 im Jahr 2021. Weitere 40 Fonds folgten in diesem Jahr.

ETF-Klone und neue Anteilsklassen: So reagieren Fondsmanager

Einige Vermögensverwalter bieten ihren Anlegern nun die Wahl zwischen der klassischen Investmentfonds-Version und einem ETF-Klon. Bryan Armour, Direktor für ETF- und passive Strategieforschung bei Morningstar, erklärt gemäß CNBC: "Dies ist derzeit einer der größten Trends auf dem Fondsmarkt. […] In den nächsten zwei Jahren erwarten wir, dass eine große Anzahl von ETF-Anteilsklassen intensiv genutzt wird."

Darüber hinaus beantragen viele Anbieter bei der US-Börsenaufsicht SEC die Einführung von ETF-Anteilsklassen bestehender Fonds. Dabei handelt es sich um eine neue Form, bei der der ETF dieselben Bestände wie der Investmentfonds hält, jedoch steuerliche Vorteile für Anleger bietet. Die SEC genehmigte die erste solche Antragstellung für Dimensional Fund Advisors am 29. September 2024.

Warum ETFs für Anleger attraktiv sein können

"ETFs sind auf dem Markt so viel prominenter geworden", sagte Armour. "Auf einer höheren Ebene versuchen Vermögensverwalter, von der Nachfrage zu profitieren", fügte er hinzu. ETF-Bestände sind für Anleger ebenfalls transparenter, sagte er. Vermögensverwalter müssen ihre ETF-Bestände jeden Tag offenlegen, während Investmentfonds dies typischerweise monatlich oder vierteljährlich tun.

Laut Blake Pinyan, Senior Financial Planner und Steuermanager bei Anchor Bay Capital in Carlsbad, Kalifornien, sind Exchange-Traded Funds zudem im Allgemeinen steuerlich effizienter.

Diese Vorteile spiegeln sich auch in den Anlegerströmen wider: 2024 flossen laut CNBC unter Berufung auf Daten von Morningstar rund 1,1 Billionen US-Dollar in US-ETFs, während aus Investmentfonds 388 Milliarden US-Dollar abgezogen wurden.

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Bitte lesen Sie den Prospekt des OGAW und das Basisinformationsblatt des Fonds, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen.

Experten erklären: Worauf Anleger achten sollten

Trotz der Vorteile sind ETFs laut Experten nicht in allen Fällen die bessere Wahl. Außerdem sollen Anleger prüfen, ob ein ETF-Klon eines aktiv verwalteten Fonds tatsächlich identisch ist oder nur ähnliche Bestände hält.

Laut Gregg Wolper, Research Analyst bei Morningstar, sollten Anleger außerdem darauf achten, ob ein ETF-"Klon" einer aktiv verwalteten Investmentfonds-Strategie ein "identischer Zwilling" oder ein "Cousin" ist. Denn ein ETF-Portfolio, das ein ‚Cousin‘ ist, könne ähnlich, aber nicht identisch mit dem Investmentfonds desselben Managers sein und sei daher möglicherweise nicht für alle Anleger je nach Präferenzen geeignet.

Wer ETFs in steuerpflichtigen Konten nutzt, kann von ihrer Effizienz profitieren. Pinyan warnt jedoch: "Vermeidet Investmentfonds in steuerpflichtigen Konten. […] Einen Investmentfonds in einem steuerpflichtigen Brokerage-Konto zu haben, könnte dazu führen, dass der Anleger deutlich mehr Steuern zahlt."

Bettina Schneider / Redaktion finanzen.net

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