Risiken kennen

Passiv auf Goldpreis, Ölpreis & Co. setzen: Für wen sich Rohstoff-ETFs lohnen

15.12.25 03:14 Uhr

Passiv in Goldpreis, Ölpreis & Co. investieren: Für wen sind Rohstoff-ETFs sinnvoll? | finanzen.net

Engagements im Rohstoffmarkt sind riskant, aber mittels ETFs wird ein solches Investment komfortabler und risikoärmer. Für wen sie sich eignen.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

4.327,19 USD 24,77 USD 0,58%

61,46 USD 0,24 USD 0,39%

57,73 USD 0,29 USD 0,50%

• Rohstoffe können die Volatilität im Portfolio reduzieren
• Rohstoff-ETFs bildet immer die Wertentwicklung eines Rohstoffindex ab
• Rohstoff-ETFs können für Anfänger jedoch auch gefährlich werden

Wenn in Krisen- und Kriegszeiten die Aktienkurse fallen, legen in der Regel Rohstoffpreise zu. Von daher können Gold in Hinblick auf den Goldpreis, Öl samt Ölpreis und Co. für Anleger als Beimischung in ihrem Portfolio interessant sein.

Rohstoff ETFs vs. ETCs

Wichtig für Anleger: Wenn sie nicht physisch in Rohstoffe investieren, sondern mittels Finanzproduktes, sollten sie sehr genau auf die Endung achten. Denn während sich Rohstoff-ETCs meist auf einzelne Rohstoffe fokussieren, streuen Rohstoff-ETFs ihr Portfolio zumeist über verschiedene Rohstoffkategorien wie Energie, Metalle oder Agrarprodukte.

Dabei gibt es zwei Arten von Rohstoff-ETFs: Manche dieser ETFs bilden einen Aktienindex aus der Rohstoffbranche nach. Dazu investieren sie in viele verschiedene Unternehmen, die Rohstoffe verarbeiten, fördern, produzieren usw. Dabei dürfen Anleger aber eines nicht vergessen: Nur weil beispielsweise der Ölpreis anzieht, müssen nicht automatisch auch die Aktienkurse der Ölfirmen steigen.

Die andere Art von Rohstoff-ETFs bildet keinen Aktienindex, sondern diversifizierte Rohstoffindizes ab, welche die Preisentwicklung unterschiedlicher Rohstoffe wie zum Beispiel Gold, Öl oder Getreide zusammenfassen. Damit sie die entsprechenden Rohstoffe nicht physisch lagern müssen, greifen sie auf Futures - auch Warenterminkontrakt genannt - zurück, welche den Kauf des Rohstoffes zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft vereinbaren. Diese Futures können elektronisch in einem Depot aufbewahrt werden und lassen sich einfach über die Börse handeln.

Würde ein ETF-Anbieter einen solchen Future bis zum Fälligkeitstermin behalten, so würde er den Rohstoff tatsächlich geliefert bekommen. Da dies aber nicht gewünscht ist, müssen die Futures, regelmäßig "rollen", das bedeutet, auslaufende Kontrakte werden verkauft und längerfristige gekauft. Investoren haben darüber hinaus die Möglichkeit, auf Futures zurückzugreifen, bei denen am Ende der Laufzeit keine physische Lieferung des zugrundeliegenden Basiswerts (z.B. Öl) erfolgt. Käufer und Verkäufer tauschen stattdessen lediglich die Differenz zwischen dem vereinbarten Preis und dem tatsächlichen Preis des Basiswerts.

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Bitte lesen Sie den Prospekt des OGAW und das Basisinformationsblatt des Fonds, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen.

Vorteile von Rohstoff-ETFs

Rohstoff-ETFs können als Inflationsschutz dienen, da bei steigender Inflation in der Regel auch die Preise für Rohstoffe steigen. Zudem können sie als Beimischung im Portfolio Diversifikationsvorteile bringen, weil Rohstoffe mit Aktien negativ korrelieren, d.h. ihre Wertentwicklung verläuft gegensätzlich. Durch die Ergänzung von Rohstoffen können somit starke Schwankungen im Portfolio ausgeglichen werden.

Rohstoff-ETFs sind Fonds, die passiv in Rohstoffe investieren und streuen dabei das Risiko besser als ein Einzelinvestment in einen Rohstoff. Zudem ermöglichen sie ein Rohstoff-Engagement schon mit einem verhältnismäßig geringen Kapitaleinsatz.

Nachteile sind nicht zu vernachlässigen

Andererseits gibt es aber auch einige schwerwiegende Nachteile zu beachten. So erzielen Rohstoffe im Schnitt oftmals eine schwache Rendite. Außerdem ist ihre Preisentwicklung oft schwer zu verstehen und zum Teil äußerst intransparent, denn die Welt der Rohstoffe hat ihre eigenen Regeln.

Hinzu kommt, dass selbst Rohstoff-ETFs stark volatil sind - wenn auch nicht so sehr wie der Rohstoff direkt. Beachtet werden sollte zudem, dass für Anleger, die bereits einen breit gestreuten ETF - beispielsweise den MSCI World - im Depot haben, durch die Beimischung eines Rohstoff-Branchen-ETFs ein Klumpenrisiko entstehen kann. Schließlich sind Aktien dieses Sektors bereits enthalten, so dass er durch die Ergänzung höher gewichtet wird als andere Sektoren.

Für wen eignen sich Rohstoff-ETFs?

Rohstoff-ETFs ermöglichen den Zugang zu den globalen Rohstoffmärkten, ohne dass die Anleger die Rohstoffe physisch erwerben und lagern müssen. Sie profitieren somit vom Wachstum der Weltwirtschaft und der steigenden Nachfrage nach Grundstoffen.

Der Rohstoffmarkt ist bekannt für seine hohe Volatilität mit starken Preisschwankungen. Daher sind diese Produkte eher für Anleger geeignet, die sich der speziellen Risiken (z. B. politische Einflüsse, Angebot und Nachfrage, "Rollverluste" bei Futures-basierten Produkten) bewusst sind und diese bewusst in Kauf nehmen. Sie sind oft eher für Fortgeschrittene als für Anfänger geeignet.

Redaktion finanzen.net

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