Zeitwertkonten: Ein flexibles Instrument - und seine revolutionäre Rolle im Profisport

Zeitwertkonten revolutionieren die Arbeitswelt, indem sie flexible Lebensplanung ermöglichen - und bieten nun auch dem Profisport dringend benötigte Sicherheit. So kann dieses Instrument Athleten und Angestellten eine planbare Zukunft nach der aktiven Karriere sichern.
Werte in diesem Artikel
In einer Arbeitswelt, die zunehmend Flexibilität und individuelle Lebensplanung erfordert, gewinnen Konzepte wie Zeitwertkonten immer mehr an Bedeutung. Sie ermöglichen es Arbeitnehmern, einen Teil ihrer Arbeitszeit oder ihres Gehalts für spätere, oft langfristige Freistellungen anzusparen. Doch ihre Relevanz reicht weit über die klassische Unternehmenswelt hinaus und bietet nun auch Branchen mit besonderen Herausforderungen, wie dem Profisport, eine dringend benötigte Absicherung.
Was sind Zeitwertkonten? Eine Definition und ihre Funktionsweise
Ein Zeitwertkonto, auch bekannt als Wertguthabenkonto oder Langzeitkonto, ist ein Instrument zur flexiblen Gestaltung der Lebensarbeitszeit. Es ermöglicht Arbeitnehmern, verschiedene Wertguthaben - wie etwa Überstunden, nicht genommene Urlaubsansprüche, Teile des regulären Gehalts, Boni oder Sonderzahlungen - auf einem speziellen Konto anzusparen. Der angesparte Wert wird in Geld umgerechnet und auf einem separaten Konto geführt, das gesetzlich nach Paragraf 7e SGB IV. gegen die Insolvenz des Arbeitgebers abgesichert sein muss, in der Regel über Treuhandmodelle oder Verpfändungen.
Der zentrale Vorteil im Ansparprozess: Die auf das Zeitwertkonto eingezahlten Lohnbestandteile sind zu diesem Zeitpunkt steuer- und sozialversicherungsfrei. Erst wenn das Guthaben zu einem späteren Zeitpunkt - etwa während einer längeren Freistellung, eines Sabbaticals, für Weiterbildung, Elternzeit, Pflege von Angehörigen oder den vorgezogenen Ruhestand - ausgezahlt wird, fallen Steuern und Sozialabgaben an. Dies ermöglicht eine Verlagerung der Belastung in Phasen mit möglicherweise geringerem Einkommen. Die rechtliche Grundlage hierfür bildet in Deutschland § 7b des Sozialgesetzbuches IV (§ 7b SGB IV).
Vorteile und mögliche Nachteile von Zeitwertkonten
Für Arbeitnehmer bieten Zeitwertkonten eine Vielzahl an Vorteilen. Sie ermöglichen eine flexiblere Lebensgestaltung durch längere Auszeiten für individuelle Bedürfnisse, sei es für persönliche Weiterentwicklung, die Pflege von Familienangehörigen oder eine Auszeit zur Erholung. Während der Freistellungsphase wird das angesparte Guthaben als Gehalt weitergezahlt, wodurch die finanzielle Sicherheit gewährleistet ist. Die Stundung von Steuern und Abgaben bis zur Auszahlung kann zudem zu einer optimierten Gesamtbelastung führen, und das angesparte Guthaben kann je nach Modell verzinst oder angelegt werden.
Auch für Arbeitgeber sind Zeitwertkonten attraktiv. Sie sind ein modernes Instrument zur Mitarbeiterbindung und -gewinnung, da sie die Arbeitgeberattraktivität steigern. Die Möglichkeit zur flexiblen Lebensgestaltung erhöht die Zufriedenheit und Motivation der Belegschaft. Unternehmen können so Bedarfsspitzen und -täler besser ausgleichen und begegnen gleichzeitig dem demografischen Wandel, indem sie flexible Übergänge in den Ruhestand erleichtern.
Trotz ihrer Vorteile sind Zeitwertkonten jedoch auch mit bestimmten Herausforderungen verbunden. Die Einrichtung und Verwaltung kann - sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer - komplex sein. Obwohl die Übertragung des Guthabens bei einem Arbeitgeberwechsel gesetzlich möglich ist, kann dies im Einzelfall aufwendig sein und ist nicht immer die Regel. Für Arbeitgeber bedeutet die Verwaltung der Konten zudem einen zusätzlichen administrativen Aufwand und damit verbundene Kosten. Sollte das Guthaben angelegt werden, besteht auch ein gewisses Renditerisiko, das jedoch durch eine insolvenzgesicherte Anlage gemindert wird.
Zeitwertkonten im Profisport: Eine besondere Notwendigkeit?
Die allgemeinen Vorteile von Zeitwertkonten erhalten eine besondere Dringlichkeit in Branchen, die durch einzigartige Karriereverläufe gekennzeichnet sind. Der Profisport, insbesondere der Fußball, ist ein Paradebeispiel hierfür. Die Fakten zur Situation nach der aktiven Karriere sind alarmierend: Eine aktuelle Studie der deutschen Fußballspieler-Gewerkschaft VDV zeigt, dass sich nur rund jeder dritte Spieler häufig mit seiner nachfußballerischen Zukunftsplanung beschäftigt. Erschreckend ist, dass fast jeder zweite Profi weder eine Berufsqualifikation besitzt noch plant, eine solche zu erwerben. Die Konsequenz: Deutschlandweit drohen fast jedem zweiten Ex-Profi nach dem Karriereende finanzielle Probleme, da der meist hohe Lebensstandard nicht im gleichen Maße sinkt wie die Verdienstquelle versiegt. Weder betriebliche Altersvorsorge noch private Rentenversicherungen greifen in dieser entscheidenden Übergangsphase, da sie nicht mit dem Karriereende konzipiert sind.
TIMESCORE bringt Zeitwertkonten in den Profifußball
Angesichts dieser prekären Lage hat Marko Rehmer, ehemaliger deutscher Nationalspieler, gemeinsam mit einem Arbeitsrechtler und einem Finanzexperten die TIMESCORE Zeitwertkonten im Fußball GmbH ins Leben gerufen. "Ich habe in meiner Zeit als Fußballprofi und danach als Berater so viele Kollegen mit Finanzproblemen kennengelernt, dass ich eine Lösung gesucht und auch in anderen Berufssparten gefunden habe", erklärt Rehmer in einer TIMESCORE-Pressemitteilung. Die Antwort fand sich im Modell der Zeitwertkonten, das in der Automobilbranche, wie beispielsweise beim VW-Konzern, und vielen anderen Wirtschaftszweigen, wie bei der Deutschen Telekom AG und der Deutschen Post, längst etabliert ist. TIMESCORE hat dieses bewährte Konzept nun speziell für die Anforderungen der Fußballbranche adaptiert.
Flexibilität und Sicherheit nach der Karriere
Die Kerninnovation von TIMESCORE liegt in der klaren Ausrichtung der Zeitwertkonten auf die Absicherung der Übergangszeit. Während ihrer aktiven Laufbahn können Fußballprofis - Männer wie Frauen - Teile ihres Gehalts oder Boni auf ein Zeitwertkonto übertragen. Diese angesparten Mittel werden steuer- und sozialabgabenfrei geführt und später, nach dem Karriereende oder während einer geplanten Auszeit, in Form eines Gehalts ausgezahlt. Dies ermöglicht es den Spielern, die wertvolle Zeit für eine Ausbildung, ein Studium oder die Gründung eines eigenen Unternehmens zu nutzen, ohne sofort in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
Das Modell beschränkt sich dabei nicht nur auf die Spieler. Auch Trainer, Manager, medizinisches Personal oder Verwaltungsangestellte in Vereinen sind von befristeten Verträgen und beruflicher Unsicherheit betroffen. Durch ein übertragbares Zeitwertkontenmodell, das zentral verwaltet und bei Vereinswechseln mitgenommen werden kann, schafft TIMESCORE eine branchenweite Lösung. Dies stehe im Einklang mit den Nachhaltigkeitsrichtlinien von DFL und DFB, insbesondere im Bereich Soziales, die die Bedeutung familienfreundlicher Arbeitsstrukturen und beruflicher Vereinbarkeit hervorheben, heißt es in der Aussendung weiter.
KI-gestützte Karriereplanung für junge Talente
Ein zukunftsweisender Aspekt der TIMESCORE-Plattform ist ein KI-gestütztes Karriere- und Vorsorgetool. Dieses Instrument soll es jungen Fußballprofis ermöglichen, ihre voraussichtliche Karriereentwicklung zu analysieren - einschließlich möglicher Gehaltsverläufe, Verletzungsrisiken und deren finanzieller Auswirkungen. Das Tool macht konkrete Vorschläge zur optimierten Nutzung des Zeitwertkontos, um spätere Einkommenslücken zu vermeiden und den Übergang ins zweite Berufsleben sicher zu gestalten.
Es sei wichtig zu betonen, dass Zeitwertkonten nicht mit der betrieblichen Altersvorsorge oder privaten Rentenversicherungen zu verwechseln sind, ergänzt TIMESCORE in der Pressemitteilung. Sie sind gezielt auf die Übergangszeit direkt nach der aktiven Karriere ausgerichtet, eine Phase, die bisher oft unberücksichtigt blieb. Für Vereinsangestellte bieten sie zudem die Flexibilität, Sabbaticals, Elternzeiten oder den Vorruhestand zu realisieren.
Redaktion finanzen.net
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