Tanken zu Sparpreisen: Zu diesen Uhrzeiten ist Sprit am billigsten

Wer bewusst tankt, kann täglich bares Geld sparen - denn die Spritpreise schwanken stark. Wer wissen will, wann Nachtanken besonders günstig ist, sollte den Überblick behalten.
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Morgens teuer - abends günstig
Der ADAC hat die Preisentwicklung im Mai 2025 an über 14.000 deutschen Tankstellen analysiert. Demnach waren E10 und Diesel zum Tagesende am günstigsten: Superbenzin zeigte eine Spanne von etwa 12,5 Cent pro Liter, Diesel sogar 13,3 Cent - die höchsten Werte seit Beginn der Datenerfassung. Besonders teuer wird es an Wochentagen zwischen 6 und 9 Uhr, wenn Berufspendler tanken, das Tageshoch liegt meist kurz nach 7 Uhr. Danach sinken die Preise in Schwellen - ähnlich wie kleine Wellen im Wasser -, bis sie ihr Tief am Abend zwischen 19 und 20 Uhr erreichen. In Phasen zwischen 17 und 18 Uhr und nochmals zwischen 21 und 22 Uhr sind die Preise ebenfalls deutlich unter dem Tagesschnitt.
Wellen statt Konstanz
Die Preisfluktuationen sind nicht nur Tagesphasen geschuldet, sondern folgen klar definierten Wellen. Morgens steigt der Preis rapide, darauf folgen mehrere Wellen mit allmählichem Abschwung. Gegen 23 Uhr klettern die Preise leicht, um dann über Nacht stabil knapp über dem Tagesmittel zu bleiben. Die ADAC-Auswertung zählt bis zu acht solcher typischer Höchst- und Tiefstpunkte - ein Rekordniveau, während das Bundeskartellamt pro Station im Schnitt 22 Preisänderungen täglich misst. Einzelne Tankstellen können sogar mehr als 50 Schwankungen pro Tag zeigen.
Spar-Einmaleins beim Tanken
Wer im richtigen Zeitfenster tankt, kann bei 50 Litern über sechs Euro sparen - daraus ergibt sich ein spürbarer Effekt im Portemonnaie. Entscheidender als Minuten ist dabei die Wahl des Tageszeitraums: Abends zwischen 17 und 22 Uhr sind die Chancen am besten, ein Tief im Markt zu erwischen. Ergänzend lohnt es sich, Tankstellen zu vergleichen - eine preiswerte Station kann am Ende nochmals mehr bewirken als der optimale Zeitpunkt.
Ein starkes Instrument ist die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe beim Bundeskartellamt, die regelmäßig aktuelle Preise meldet und sie per App verfügbar macht. Verbraucher können so in Echtzeit erkennen, welche Tankstelle gerade am günstigsten ist - ähnlich wie an der Börse.
Blick ins Hinterland: geopolitische Einflüsse
Neben den täglichen Schwankungen wirken auch langfristige Faktoren wie geopolitische Entwicklungen. Störungen im Persischen Golf, etwa durch Konflikte im Iran, können die globalen Ölpreise und damit auch Deutschland beeinflussen. Gleichzeitig wirkt der starke Euro stabilisierend, da Rohöl in US-Dollar gehandelt wird: Ein günstiger Wechselkurs dämpft den Spritpreis in Euro gerechnet. Dennoch dürften Tankpreise in diesem Jahr zu den höchsten seit Beginn der Erfassung gehören, sofern keine gravierenden politischen oder ökonomischen Änderungen eintreten.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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