Steuererklärungen: "Bald 75 Prozent elektronisch"
Roland Krebs » Der ELSTER-Manager spricht im Interview mit Euro am Sonntag über die Innovationen bei der elektronischen Steuererklärung.
von Stefan Rullkötter, Euro am Sonntag
€uro am Sonntag: Immer mehr Bürger schicken die Steuererklärung online an ihr Finanzamt. Wie sind die aktuelle Zahlen?
Roland Krebs: Im Jahr 2015 wurden rund 20 Millionen Einkommensteuererklärungen per ELSTER übermittelt. Bei insgesamt rund 29 Millionen Steuererklärungen sind damit rund zwei Drittel elektronisch abgegeben worden - und nur noch ein Drittel auf Papierformularen.
Steigt die Zahl der ELSTER-Nutzer weiter?
Die Erfahrung 20 Jahre nach Einführung von ELSTER zeigt, dass es einen stetigen Anstieg gibt. Möglicherweise werden 2016 schon 75 Prozent der Einkommensteuererklärungen elektronisch abgegeben.
Wie wird das Angebot der "vorausgefüllten Steuererklärung" angenommen?
Unsere Bilanz fällt zwei Jahre nach Einführung dieses kostenlosen Serviceangebots absolut positiv aus. Bei der vorausgefüllten Steuererklärung werden die bei der Steuerverwaltung gespeicherten Informationen, etwa Lohnsteuerbescheinigungen, Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge sowie wichtige persönliche Daten wie Adresse, Geburtsdatum, Religionszugehörigkeit und Bankverbindungen, angezeigt - und nach Prüfung automatisch in die Formularfelder übernommen. Wir zählen hier aktuell mehr als drei Millionen
Teilnehmer und haben 2015 mehr als
35 Millionen Belege elektronisch bereitgestellt. Derzeit werden bis zu 100 000
Belege pro Tag von Nutzern abgerufen.
Welche Innovationen gibt es bei ELSTER?
Für dieses Jahr steht ein kompletter Relaunch des ElsterOnline-Portals an. Damit soll es nicht nur deutlich intuitiver, sondern auch auf mobilen Geräten wie Tablets gut bedienbar werden. Darüber hinaus wird es für Nutzer die Möglichkeit
geben, ihre Steuerbescheiddaten direkt
im ElsterOnline-Portal abzuholen.
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