CMC-Markets-Kolumne

Gold vollzieht Paradigmenwechsel

29.04.10 10:42 Uhr

Gold vollzieht Paradigmenwechsel | finanzen.net

Die Euroschwäche ab Anfang Dezember vergangenen Jahres löste die Korrektur beim Gold aus.

Mittlerweile aber hat sich die Abhängigkeit des Goldes vom Euro völlig aufgelöst.

Seit Gold sich im Jahr 2004 in einen klaren langfristigen Aufwärtstrend begeben hat, gab es häufig Phasen, in denen der Goldpreis stieg, weil der Dollar fiel bzw. der Euro zulegen konnte. Dies war auch während des Aufwärtstrends ab Spätsommer 2009 der Fall. Aus diesem Grund erreichte der Goldpreis in Dollar eben auch sein Hoch Anfang Dezember und setzte dann mit der einsetzenden Euroschwäche zur Korrektur an, die den Preis von 1.226 Dollar auf im Maximum 1.044 Dollar führte. Doch die Abhängigkeit hat sich in den vergangenen Wochen zunehmend ausgelöst, weil der Finanzwelt offenbar klar ist, dass es auch in den USA mit den Finanzen nicht zum Besten steht und die Rekordverschuldung Inflationsgefahren heraufbeschwört. Während der Euro immer neue Tiefstkurse erreicht, notiert Gold mittlerweile wieder 120 Dollar über seinen Tiefs von Anfang Februar, denn das Gold fiel nicht mehr, auch wenn der Euro an Wert gegenüber dem Dollar verlor.

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In den vergangen Tagen haben wir nun eine völlige Umkehr erlebt. In den Turbulenzen, die durch die Herabstufungen der Kreditwürdigkeit Griechenlands, Portugals und Spaniens ausgelöst wurden, stieg der Preis pro Feinunze Gold sogar, während der Euro verlor. Diese Entwicklung ist bemerkenswert und muss vom Anleger und noch stärker vom Trader, der gehebelt agiert, im Auge behalten werden. Kommt es zu einer Einigung innerhalb der Eurozone, kann es natürlich dann auch zu fallenden Goldkursen kommen, während der Euro sich erholt. Mit einer Einigung und den entsprechenden Zahlungen an Griechenland rechne ich fest. Die Verantwortlichen werden sich am 10. Mai treffen, um endgültig zu entscheiden. Das ist exakt ein Tag nach der Wahl in NRW. Ein Schelm, der da böses denkt. Die Zurückhaltung Angela Merkels, die sich hierdurch in Europa immer unbeliebter macht, ist reine Wahlkampftaktik, da in der Bevölkerung kein Rückhalt für Zahlungen an Griechenland besteht. Rückschläge im Gold wären dann also möglich. Wie stark diese ausfallen, gibt dann auch Aufschluss über die relative Stärke des Goldes.

Der längerfristige Aufwärtstrend dürfte sich aber fortsetzen. Ich habe kürzlich mit einem Händler für physisches Gold gesprochen. Hier wird von einer deutlich anziehenden Nachfrage berichtet und daran werden auch Hilfszahlungen an Griechenland nichts ändern. Im Gegenteil, Sie machen deutlich, wie dramatisch es um unser Papiergeld steht. Und der physische Markt ist am Ende der, der den Preistrend bestimmt und nicht die Terminmärkte.

Stefan Riße, ist Deutschlandchef und Chefstratege von CMC Markets. Bekannt ist er durch seine jahrelange Tätigkeit als Börsenkorrespondent für den Nachrichtensender N-TV. Sein aktuelles Buch „Die Inflation kommt“, ist bereits jetzt ein Bestseller.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.