US-Fed im Fokus - Was spricht für, was gegen eine Leitzinsänderung

Mit Spannung warten Markteilnehmer regelmäßig auf die Zinsentscheidungen der US-Notenbank. Die nächste Zeit dürfte besonders spannend werden.
Werte in diesem Artikel
• Juli-Arbeitsmarktbericht der USA enttäuscht
• Große Hoffnungen auf eine Zinssenkung im September
• BofA-Ökonomen warnen vor zu viel Euphorie
Angesichts von US-Präsident Donald Trump andauernder Fehde mit US-Notenbank-Chef Jerome Powell kommt der US-Zinspolitik eine noch größere Beachtung zu als sonst schon. Der Republikaner hat wiederholt versucht, Einfluss auf die Geldpolitik der Fed zu nehmen. Während der US-Präsident nicht müde wird, niedrigere Leitzinsen zu fordern, beließen die Währungshüter ihre Geldpolitik bisher unverändert, weil sie zunächst abwarten wollen, wie sich der von Trump angezettelte Zollkrieg auf die Inflation in den USA auswirkt.
Doch Trumps Angriffe auf die Unabhängigkeit der Fed kommen am Markt nicht gut an, denn die Federal Reserve ist eigentlich eine unabhängige Institution, die nicht der direkten Kontrolle des Präsidenten unterliegt. Sie orientiert sich primär an Wirtschaftsdaten und ihrem dualen Mandat: Preisstabilität und maximale Beschäftigung zu gewährleisten.
Fed-Signale
Zwar ließ die Fed das Zinsniveau zuletzt trotz des Drucks von Trump unverändert, jedoch wies sie nach ihrem jüngsten Treffen darauf hin, dass sich das Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr abgeschwächt hat, während die Unsicherheit über die wirtschaftlichen Aussichten nach wie vor groß ist. Ersteres könnte ein erstes Zeichen dafür sein, dass die Fed im September tatsächlich erstmals seit Dezember 2024 den Leitzins senken wird.
Äußerst bemerkenswert war auch, dass die Entscheidung, den Leitzins unverändert in der Spanne zwischen 4,25 und 4,5 Prozent zu belassen, nicht einstimmig fiel. So gab es zwei Fed-Gouverneure, die eine sofortige Senkung forderten, sodass der Beschluss mit 9 zu 2 Stimmen fiel. Abweichler bei Zinsentscheidungen kommen bei der Fed sehr selten vor, das letzte Mal war es 1993, dass zwei Fed-Gouverneure ein abweichendes Votum abgaben.
Konjunkturdaten im Fokus
So richtig gestiegen sind die Erwartungen an eine Zinssenkung in den USA jedoch erst, nachdem der jüngste monatliche Arbeitsmarktbericht überraschend schwach ausfiel. Angesichts dessen wird inzwischen marktseitig eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte mit großer Mehrheit eingepreist.
Zusätzlich Nahrung erhielten diese Hoffnungen dann noch durch die jüngsten Inflationsdaten: Da sich der Inflationsdruck in den USA im Juli trotz der Zölle nicht verstärkte bedeuteten die Daten auch kein Störfeuer für die Zinssenkungshoffnungen.
Argumente gegen eine Zinssenkung
Laut "MarketWatch" befürchtet jedoch ein Ökonomen-Team von BofA Global Research, dass die Anleger möglicherweise zu viel Vertrauen in einen Zinsschritt im September setzen. So bleiben die BofA-Experten zumindest im Moment bei ihrer Einschätzung, dass die US-Währungshüter am aktuellen Zinsniveau wahrscheinlich bis 2026 festalten werden.
Die Ökonomen argumentieren, dass trotz einer rückläufigen Nachfrage nach Arbeitskräften die "Flaute" auf dem Arbeitsmarkt nicht nennenswert zugenommen habe. Dies sei darauf zurückzuführen, dass der Nachfragerückgang durch einen Rückgang des Arbeitsangebots ausgeglichen wurde. In diesem Zusammenhang wies das BofA-Team darauf hin, dass seit April mehr als 800.000 im Ausland geborene Arbeitnehmer die US-Arbeitswelt verlassen haben. Betrachte man die Arbeitslosenquote in den USA, so sei diese im Juli zwar angestiegen, doch folgte dies auf einen Rückgang im Juni. Somit würden die offiziellen Daten weiterhin darauf hindeuten, dass die Arbeitslosigkeit noch immer relativ gering ist.
Hinzu komme, dass gleichzeitig die Daten der BofA zu den Verbraucherausgaben über Kredit- und Debitkarten darauf hinzudeuten scheinen, dass die Ausgaben zugenommen haben. Dies könnte ein Hinweis auf eine stärkere Entwicklung der US-Wirtschaft sein, so das Team von BofA. Auch dies spricht typischerweise eher für eine vorsichtigere Haltung der Notenbank bezüglich Zinssenkungen.
Redaktion finanzen.net
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