Autovermieter Sixt hat Angst vor Donald Trump

Sixt ist bekannt für provokante Werbemaßnahmen. Nicht nur Prominente müssen dafür herhalten, auch vor den Top-Politikern macht der deutsche Autovermieter nicht Halt. Trotz juristischer Auseinandersetzungen wegen ihrer Werbestrategie, konnte der Konzern im zweiten Quartal einen Gewinnansteig um 8,9 Prozent auf 50,8 Millionen Euro vermelden. Ein Markt, den es noch weiter zu erobern gilt, ist Amerika. Und wer böte sich für die entsprechende Werbung besser an, als der umstrittene US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump, der sich bereits einige verbale Entgleisungen geleistet hat?

Sixt liebt provokative Werbung

Angela Merkel mit zu Berge stehendem Haar und dem Slogan: "Lust auf eine neue Frisur? - Mieten sie sich ein Cabrio!" oder "Für alle, die einen Gauland in der Nachbarschaft haben - Jetzt einen günstigen Umzugs-LKW mieten" in Anspielung an die Äußerungen des AfD-Vize Alexander Gauland zum deutschen Nationalspieler Jerome Boateng, wonach die Leute "ihn als Fußballspieler gut" fänden, ihn aber "nicht als Nachbarn haben" wollten. Mit diesen und ähnlichen Werbestrategien mit Prominenten und Politikern der jeweilgen Länder wirbt Sixt bereits in ganz Europa - und das mit Erfolg. An der Präsenz in Amerika will Sixt nun vermehrt arbeiten. Das aber nicht mit einer Werbefigur Donald Trump, denn davon wurde dem Unternehmen von Anwälten deutlich abgeraten.

Mögliche Trump-Klage hat Sixt "die Lust verdorben"

Sixt-Chef Erich Sixt habe bereits einige Entwürfe für eine Werbestrecke mit den US-Präsidentschaftskandidaten Trump vorliegen. Die deutliche Warnung von US-Anwälten und die nicht absehbaren Folgen eines Rechtsstreites mit dem Medienmogul habe dem Unternehmen jedoch "die Lust verdorben", so Sixt im Rahmen einer Telefonkonferenz. Streitigkeiten mit Donald Trump würden das operative Ergebnis Sixts wahrscheinlich "vernichten". Das in Europa boomende Konzept mit der provokativen Politiker-Werbung sei in den USA einfach zu riskant.

Schwarze Zahlen im US-Geschäft

Sixt räumte aber ein, dass eine Werbung mit der Figur des Donald Trump, dem Konzern einen riesigen Bekanntheitsgrad in den USA ermöglichen würde. 2017 soll das US-Geschäft aber dennoch das erste Mal operativ mit schwarzen Zahlen abschließen, so Sixt. Die USA sind ein Großmarkt, welcher in zehn Jahren womöglich größer sei, als der Umsatz in ganz Europa. Deshalb verzichtet Sixt nun auf die Werbung mit Donald Trump und schwenkt auf eine lustige Werbung, wie beispielsweise mit einer bayerischen Blaskapelle, um.

Redaktion finanzen.net