Vossloh: Thiele rückt vor

Das teilte Thieles Gesellschaft KB Holding mit. Mit dem Überspringen der 30-Prozent-Hürde kann der 74-jährige Knorr-Bremse-Eigner nun bis zur nächsten Schwelle von 50 Prozent weiter am Markt zukaufen, ohne dies melden zu müssen. Ein Übernahmeangebot an die freien Aktionäre wird erst wieder bei Erreichen der 75-Prozent-Schwelle fällig.

Der Knorr-Bremse-Eigner hatte im Januar das Übernahmeangebot unterbreitet. Damals hielt er 29,99 Prozent an Vossloh. Das Vossloh-Management hatte die Offerte als nicht angemessen zurückgewiesen. Thiele hatte derweil betont, Vossloh nicht komplett übernehmen zu wollen. Er nannte das Überspringen der 30-Prozent-Hürde einen "ersten Erfolg".

Beobachter gehen davon aus, dass Thiele langfristig eine engere An­bindung des Bahntechnikunternehmens an den bislang nicht börsennotierten Knorr-Bremse-Konzern anstrebt, der als Ertragsperle gilt. Eine Option wäre, Knorr-Bremse oder Teilen davon über eine Eingliederung in Vossloh den Zugang zur Börse zu ermöglichen.

Ausgeschlossen wird aber auch ein Delisting von Vossloh nicht. Sowohl das Überschreiten der 50-Prozent-Schwelle durch Thiele als auch eine Integration von Knorr-Bremse oder Teilen davon bei Vossloh könnten den Aktienkurs von Vossloh deutlich antreiben. (Redaktion €uro am Sonntag)